Berlin ignoriert Schicksal der Weidetiere und Existenzängste der Betriebe hartnäckig – Ungebremste Ausbreitung der Wölfe ist eine Gefahr für tierwohlfreundliche Weidehaltung
München – „Es schmerzt, mit welcher Gleichgültigkeit die Bundesregierung das Leid der Weidetiere und die Sorgen der Nutztierhalter durch die Bedrohung Wolf bewusst beiseiteschiebt.“ So kommentiert die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber den jüngsten Brief der grünen Bundesumweltministerin Steffi Lemke an den EU-Umweltkommissar. In diesem setzt Lemke sich dafür ein, den Schutz des Wolfes in der Europäischen Union nicht zu lockern. Dass die Bundesregierung sich in Brüssel für den Wolf stark mache und gleichzeitig die immer wieder vorgebrachten Hilferufe aus der Tierhaltung hartnäckig übergehe, zeige die Berliner Geringschätzung der Weidetierhaltung. „Dabei wünscht sich die Gesellschaft genau diese tierwohlfreundliche Nutztierhaltung auf Almen, Alpen und Weiden“, so Kaniber. „Der Bundeslandwirtschaftsminister muss jetzt seiner Aufgabe gerecht werden und sich für die Weidehaltung einsetzen. Da darf er sich nicht wegducken. Vor allem muss die Bundesregierung schleunigst ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag umsetzen und die Änderungen des Bundesnaturschutzgesetzes rasch auf den Weg bringen.“
Zuletzt hatte sich das Europaparlament dafür eingesetzt, den Schutzstatus des Wolfes abzusenken. Auch aus der EU-Kommission gab es Vorstöße in die gleiche Richtung. Die Internationale Naturschutzunion (IUCN), die die „Rote Liste“ veröffentlich, hat den Wolf in ihren jüngsten Einschätzungen in Europa als „nicht gefährdet“ geführt.
Der Wolf habe seine Existenzberechtigung in Europa. Aber natürlich müsse mit Blick auf das starke Wachstum der Wolfspopulation und fehlender natürlicher Feinde die Frage beantwortet werden, wie viele Wölfe ein dicht besiedeltes Land vertrage. „Ich verstehe es auch aus Naturschutz-Sicht nicht, dass die Bundesumweltministerin die für die Biodiversität so förderliche Weidewirtschaft gefährdet. Mit enormen Steuergeldern sollen zudem Zäune durch die Landschaft gezogen werden, die das Gegenteil von Biotopvernetzung sind“, so die Landwirtschaftsministerin.
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