Besuch der Produktionsstätte für die Triebwerke der neuen Trägerrakete Ariane 6
Ottobrunn/München Wenige Monate vor dem Start der neuen europäischen Trägerrakete Ariane 6 besuchte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger die ArianeGroup. In Bayern werden die Haupt- und Oberstufentriebwerke der Ariane 6 hergestellt, die 3D-gedruckt, wiederverwendbar und mit umweltfreundlichen Treibstoffen betrieben werden. Aiwanger: „Wasserstoff wird künftig sehr wichtig. Denn in Verbindung mit Sauerstoff ist Wasserstoff ein hochwirksamer Treibstoff. Ich bin optimistisch, dass wir mit den Erkenntnissen zur Wasserstoffnutzung in der Raumfahrt auch die Luftfahrtbranche voranbringen werden.“
Angesichts des Ausfalles der russischen Sojus-Raketen für die europäische Raumfahrt sieht Aiwanger große Chancen für die Technologie aus Bayern und Deutschland. „Die Ariane eignet sich beispielsweise als Trägerrakete für Galileo-Satelliten oder für die Weltraumteleskope Euclid und James Webb. Wir unterstützen deshalb konsequent die Hightech-Entwicklungen aus Bayern in der Raumfahrt. Gerade in den Bereichen Kommunikation sowie Klima- und Umweltforschung haben weltraumbasierte Anwendungen großes Potenzial. Europa braucht dafür verlässliche und nachhaltige Alternative zu den russischen Sojus-Raketen. Mit dem europäischen Gemeinschaftsprojekt Ariane 6 haben wir in wenigen Monaten eine Trägerrakete mit H2-Technologie im Weltraumbahnhof Kourou am Start, die Europa einen unabhängigen Zugang zum Weltraum bietet.“
Ariane 6 ist ein im Jahr 2014 beschlossenes Programm der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Pierre Godart (CEO ArianeGroup in Deutschland) erläuterte beim Rundgang über das ArianeGroup-Gelände in Ottobrunn / Taufkirchen die Herausforderungen der Luft- und Raumfahrtindustrie. Am bayerischen Standort befindet sich das Entwicklungs- und Fertigungszentrum von Brennkammern beispielsweise für die Ariane 6. Darüber hinaus ist hier auch das Kompetenzzentrum für Wasserstoffantriebe angesiedelt.
„Mit dem Start der ersten Ariane wird die neue europäische Trägerrakete im Wettbewerb um kommerzielle und institutionelle Aufträge ganz vorne mitspielen. Angesichts der vielen Satelliten, die in naher Zukunft ins All geschossen werden, wird die Nachfrage nach der europäischen Trägerrakete steigen. Schon jetzt fördert der Freistaat mit der Hightech Agenda Plus Bayern die Luft- und Raumfahrtindustrie als industriellen Schlüsselbereich, weil sie branchenübergreifend Innovationstreiber und Problemlöser von Alltagsherausforderungen darstellt“, erklärt Aiwanger.
So gibt es mit dem Bayerischen Raumfahrtforschungsprogramm „RaFo Bayern“ oder dem ESA-Business Incubation Center Bavaria für raumfahrtaffine Start-Ups schon eine vielfältige Raumfahrtförderung in Bayern. Der Freistaat bietet im Bereich Luft- und Raumfahrt eine eng vernetzte Industrie- und Forschungslandschaft an. Neben Großforschungseinrichtungen (z. B. Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt und die Institute der Fraunhofer- und Max-Planck-Gesellschaft) stellen Zulieferer und Newcomer alle wichtigen Komponenten – von Microlauncher über Raketentriebwerken, Treibstoff, Bordcomputer und Elektronik bis hin zum Bau von Kleinstsatelliten – im Freistaat her.
Dr. Patrik Hof
Stv. Pressesprecher
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