Bildungsminister Dr. Spaenle im Landtag zur Mittelstufe plus – Verstärkte Förderung der Schüler vor allem in Kernfächern – Nachmittagsunterricht nur in 10. Klasse verpflichtend
„Deutliche Entlastung und zusätzliche Förderung in der Mittelstufe Plus“
MÜNCHEN. „Die Mittelstufe Plus bietet den Schülerinnen und Schülern mit pädagogischem Bedarf ein Jahr mehr Lernzeit. Sie erfahren eine deutliche Entlastung an Wochenstunden und in der Anzahl der Fächer. Und sie bekommen eine zusätzliche Förderung – gerade in den Kernfächern. Die Mittelstufe plus des bayerischen Gymnasiums ist ein klares Fördermodell“, führte Bayerns Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle heute im Bayerischen Landtag aus. Er ergänzte: „Der Freistaat Bayern fördert die jungen Menschen in der Mittelstufe Plus zusätzlich im Umfang von 17 Wochenstunden im Vergleich zu ihren Mitschülern im Regelzug. Die Schülerinnen und Schüler können mit ihren Lehrkräften in dieser Zeit den Stoff intensiv erarbeiten“, so der Minister. „Verpflichtender Nachmittagsunterricht ist nur in der 10. Jahrgangsstufe vorgesehen“, stellte der Minister klar.
Der Minister führte einzelne Aspekte weiter aus:
1. Die Mittelstufe plus bietet ein Jahr zusätzlicher Lernzeit. Das bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler, die die Mittelstufe Plus besuchen wollen und entsprechenden pädagogischen Bedarf anmelden, für den Stoff deutlich mehr Zeit zur Verfügung haben. Die Mittelstufe Plus ermöglicht, dass Lernstoff anders verteilt wird. Dies verändert die Lerngeschwindigkeit spürbar.
2. Kernfächer werden besonders gefördert. Die Kernfächer werden in der Mittelstufe Plus durchgehend alle vier Jahre unterrichtet. In den vier Schuljahren sollen die Kernfächer, z.B. Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen, in der Regel mit jeweils drei zusätzlichen Wochenstunden angeboten werden. Dadurch wird der Stoff von drei auf vier Jahre gedehnt und die Inhalte können intensiver behandelt werden.
3. Weniger Fächer pro Schuljahr. Einzelne Fächer werden aus den Jahrgangsstufen 8, 9 und 10 in die Jahrgangsstufe 9+ verlegt. So kommt es zu einer Reduzierung der Fächeranzahl und der Stundenzahl pro Jahrgangsstufe. In der Mittelstufe Plus werden die Schülerinnen und Schüler deshalb in der Regel nur 30 Stunden (in den Jahrgangsstufen 8, 9, 9+) bzw. 32 in der Jahrgangsstufe 10 besuchen. Das bedeutet eine Entlastung der Schülerinnen und Schüler um wöchentlich zwei bzw. sogar vier Unterrichtstunden beim Pflichtunterricht. Das entlastet die Schülerinnen und Schüler merklich.
Ihre Entlastung kann sogar höher – nämlich bis zu sechs Stunden – ausfallen, da sie in der Mittelstufe Plus die im Regelzug vorgesehenen flexiblen Intensivierungsstunden nicht belegen müssen. Eine vertiefte individuelle Förderung wird den Schülerinnen und Schülern der Mittelstufe Plus zudem durch zwei Förderstunden je Jahrgangsstufe ermöglicht, die sie belegen können.
4. Nur einmal verpflichtend Nachmittagsunterricht. In den ersten drei Schuljahren sind in der Mittelstufe Plus je 30 Wochenstunden vorgesehen. Im 10. Schuljahr werden 32 Wochenstunden zur pädagogischen Vorbereitung auf den Eintritt in die Oberstufe belegt.
5. Gymnasien erhalten zusätzliche Lehrerwochenstunden für konzeptionelle Arbeit. Die Gymnasien, die sich in der Pilotphase engagieren, werden durch vier zusätzliche Lehrerwochenstunden für konzeptionelle Arbeit unterstützt. Die Schulen behalten außerdem auch die Lehrerstunden, die aufgrund der geringeren Wochenstundenzahlen pro Schuljahr in der Mittelstufe Plus frei werden. Es ergeben sich so für die Schulen mehr Gestaltungsmöglichkeiten.
„Mit der Mittelstufe Plus und dem damit verbundenen zusätzlichen Lernjahr in der Mittelstufe bei pädagogischem Bedarf bietet Bayern ebenso wie auch bei Ganztagsklassen den Schülerinnen und Schülern eine umfangreiche zusätzliche nachhaltige pädagogische Förderung. Sie dient dazu, dass diese das angestrebte Ziel begleitet erreichen“, so der Minister abschließend.
Dr. Ludwig Unger, Tel. 089-21862105, mobil 0173 8632709
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