Bildungsstaatssekretär Eisenreich bei Abschlussveranstaltung des Modellversuchs „Inklusive Berufliche Bildung in Bayern“
Berufs- und Berufsfachschulen entwickeln gemeinsam mit Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung Konzepte für inklusiven Unterricht – Schulprofil „Inklusion“ ab dem Schuljahr 2017/2018 für berufliche Schulen
MÜNCHEN. „Mit dem Modellprojekt ‚Inklusive Berufliche Bildung in Bayern‘ haben neun Schultandems einen wichtigen Schritt zu mehr Inklusion in der beruflichen Bildung getan. Die Erfahrungen der Pilotschulen helfen uns, inklusiven Unterricht an beruflichen Schulen weiterzuentwickeln. Ich danke allen Beteiligten für ihren Einsatz“, sagte Bildungsstaatssekretär Georg Eisenreich heute bei der Abschlussveranstaltung des Modellversuchs der Stiftung Bildungspakt in Regensburg. „Inklusives Lernen und die berufliche Inklusion leisten einen wichtigen Beitrag für ein gutes Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung“, so der Staatssekretär. „Ich freue mich sehr, dass ab dem Schuljahr 2017/2018 auch die beruflichen Schulen das Schulprofil ‚Inklusion‘ erwerben können. Der Modellversuch war hierfür richtungsweisend. Die Profilschulen werden regionale Kompetenznetzwerke bilden und den Ausbau der Inklusion weiter voranbringen.“
Im Rahmen des Modellprojekts „Inklusive Berufliche Bildung in Bayern“ (IBB) entwickelten neun Schultandems, bestehend aus je einer Berufsschule bzw. Berufsfachschule und einer Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung, Konzepte für einen Unterricht von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Förderbedarf. Durch die Zusammenarbeit der Schulen sollen Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf in den Bereichen Lernen und/oder emotionale und soziale Entwicklung dabei unterstützt werden, einen regulären Berufsabschluss im dualen System zu erreichen. Das soll ihnen den Zugang zum ersten Arbeitsmarkt erleichtern. Zentral ist hierbei auch, dass die beteiligten Schulen eng mit den Ausbildungsbetrieben zusammenarbeiten. Die Konzepte der Modellschulen stehen allen beruflichen Schulen zur Verfügung und können so Impulse für eine inklusive Schulentwicklung geben.
Im Schulversuch wurde auch erprobt, wie Lehrkräfte weiterqualifiziert werden können, um die Schülerinnen und Schüler optimal zu fördern. Ab dem Wintersemester 2017/2018 bieten nun die Ludwigs-Maximilians-Universität München und die Julius-Maximilians-Universität Würzburg die Möglichkeit einer sonderpädagogischen Zusatzqualifizierung für Lehrkräfte an beruflichen Schulen.
Der Schulversuch der Stiftung Bildungspakt in Kooperation mit dem Bayerischen Bildungsministerium begann im Schuljahr 2012/2013 und endete im Schuljahr 2015/2016. Unterstützt wurde das Projekt von der BMW Group. Die Universität Würzburg begleitete den Modellversuch wissenschaftlich. Mit dem Modellversuch der Stiftung Bildungspakt war das Projekt „TINA – Trägergestützte Inklusive Ausbildung“ der Bundesagentur für Arbeit verzahnt, an dem sich zwei Schultandems beteiligten.
Folgende Schultandems nahmen an dem Modellversuch teil:
– Heinrich-Thein-Schule – Staatliches Berufliches Schulzentrum Haßfurt und
Adolph-Kolping-Schule Schweinfurt
– Staatliche Berufsfachschule für Hauswirtschaft Bayreuth und Staatliche Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung Bayreuth
– Europa-Berufsschule Weiden und St.-Michaels-Werk Grafenwöhr
– Staatliches Berufliches Schulzentrum Regensburger Land Regensburg und Haus des Guten Hirten Schwandorf
– Staatliche Berufsschule Kelheim und Berufsschule St. Franziskus Abensberg
– Staatliche Berufsschule Eichstätt und Regens-Wagner-Berufsschule Schrobenhausen
– Staatliches Berufliches Schulzentrum Neusäß und Prälat-Schilcher-Berufsschule Augsburg
– Staatliche Berufsschule Neu-Ulm und Adolph-Kolping-Schule Neu-Ulm
– Staatliche Berufsschule I Ansbach und Staatliche Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung Ansbach
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