Bundesverdienstkreuz für „Grande Dame der Hofer Symphoniker“ Ingrid Schrader und Kirchenhistoriker Prof. Dr. Wolfgang Weiß
Kunstminister Markus Blume: „Verbindende Wirkung von Musik und Glaube über Jahrzehnte nachhaltig gestärkt“
MÜNCHEN. Kunstminister Markus Blume hat heute in München das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an die langjährige Intendantin der Hofer Symphoniker Ingrid Schrader und den verdienten Kirchenhistoriker Prof. Dr. Wolfgang Weiß ausgehändigt.
„Persönlichkeiten wie Sie prägen Bayern als einzigartigen Kulturstaat: Die kraftvolle verbindende Wirkung, die Musik und Glaube für unsere Gesellschaft haben können, haben Sie mit herausragendem Engagement über Jahrzehnte nachhaltig gestärkt!“, betonte Kunstminister Markus Blume.
Zu Ingrid Schrader sagte Blume: „Von Ihrem Einsatz für die Musik hat der gesamte Kulturstaat Bayern profitiert: Als Grande Dame der Hofer Symphoniker haben Sie Oberfranken zum Klingen gebracht! Mit enormer Tatkraft und herausragender Expertise haben Sie die Hofer Symphoniker klug und nachhaltig zu einem wunderbaren Klangkörper weiterentwickelt und so höchste Qualität außerhalb der großen Renommierstädte der Musikszene ermöglicht.“
Prof. Dr. Wolfgang Weiß würdigte Blume mit den Worten: „Sie halten Kirchengeschichte lebendig und machen uns allen ihre Bedeutung für die heutige Gesellschaft deutlich: Denn mit Ihren Forschungen und Publikationen bringen Sie die historischen Prägungen Frankens durch das Christentum und das Weiterwirken kirchlicher Traditionen in der Gegenwart ins öffentliche Bewusstsein. Darüber hinaus vertreten Sie die Belange von Kultur, Kirche und religiösem Leben tatkräftig in der Öffentlichkeit und gegenüber der Politik – ein weiterer uneigennütziger Einsatz für das Gemeinwohl!“
Ingrid Schrader
Der Beginn von Ingrid Schraders beruflicher Laufbahn war zugleich der Anfang einer letztlich 33 Jahre dauernden Ära Schrader bei den Hofer Symphonikern: 1989 begann Schrader dort als Intendanzassistentin, anschließend war sie von 1995 bis 2000 als persönliche Referentin des damaligen Intendanten Wilfried Anton tätig. Bevor sie 2009 zur Intendantin und Geschäftsführerin der Hofer Symphoniker GmbH ernannt wurde, war Ingrid Schrader von 2001 bis 2008 noch als Orchesterdirektorin tätig.
Das Amt der Intendantin, das sie all die Jahre mit großer Leidenschaft ausgeübt hatte, gab Ingrid Schrader Ende 2021 auf. Besonders wichtig war ihr die Weiterentwicklung der Hofer Symphoniker. So konnte z. B. die Konzertauslastung vor der Pandemie im Jahr 2018 auf 91 Prozent gesteigert werden.
Maßgeblich beteiligt war Ingrid Schrader auch an einem weiteren Highlight für die Kulturstadt Hof: Über vier Jahre gestaltete sie das Projekt der Hofer Kulturtrilogie von der ersten Idee an als treibende Kraft mit. So wurde 2018 mit der Einweihung der Klangmanufaktur aus der Hofer Kulturmeile die Hofer Kulturtrilogie, bestehend aus Theater, Freiheitshalle und den Hofer Symphonikern – mit nun neuem Zusatzstandort. Als Präsidiumsmitglied im Bayerischen Musikrat setzte sie sich seit 2008 zudem erfolgreich für die Sicherung der Existenz der nichtstaatlichen Kulturorchester ein.
Auch Ingrid Schraders politisches und gesellschaftliches Engagement ist beeindruckend: Seit Mai 2008 ist sie Mitglied des Stadtrates der Stadt Hof und war lange Zeit als Vertreterin der Stadt Hof im Forum Kultur der Europäischen Metropolregion Nürnberg. Von 2017 bis 2020 brachte sie Ihre Expertise auch im Hochschulrat der Hochschule für Musik Nürnberg ein.
Prof. Dr. Wolfgang Weiß
Prof. Dr. Wolfgang Weiß ist im besten Sinne ein akademisches Würzburger Urgestein: Nach dem Studium der Katholischen Theologie in Passau und Würzburg war er von 1986 bis 1993 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Historische Theologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Für seine Dissertation (1993) erhielt er den Promotionspreis der Unterfränkischen Gedenkjahrstiftung für Wissenschaft. Nach seiner Habilitation in Würzburg (1998) wurde Weiß 1999 auf die Professur für Fränkische Kirchengeschichte und Kirchengeschichte der neuesten Zeit an der Universität Würzburg berufen. Zudem war er von 2007 bis 2009 Prodekan sowie von 2009 bis 2018 Studiendekan der Katholisch-Theologischen Fakultät.
Mit einem Forschungsschwerpunkt auf der Landeskirchengeschichte, insbesondere des bayerischen und fränkischen Raums, ist Weiß Mitautor der fünf Sonderpublikationen zur Geschichte des Bistums Würzburg (1996-2002). In zahlreichen Büchern und Fachaufsätzen behandelte er u. a. die Rolle der Katholischen Kirche im Dritten Reich. Auch mit der Geschichte des Würzburger Doms setzte Weiß sich wissenschaftlich und publizistisch intensiv auseinander. Weiß‘ Forschungen und Publikationsprojekte zur Landeskirchengeschichte beleuchten die lokalen und regionalen Entwicklungen im gesamtkirchlichen Zusammenhang. Die Ergebnisse seiner Forschungen präsentiert der Historiker auch einer interessierten Öffentlichkeit, nicht zuletzt als Autor des Lehrbriefs „Die katholische Kirche im 20. Jahrhundert“ für Theologie im Fernkurs.
Ferner engagiert Weiß sich in verschiedenen Ehrenämtern, u. a. seit 2003 als Vorsitzender des Würzburger Diözesangeschichtsvereins. In dieser Funktion ist er von deren Gründung 2010 an jeweils Vorstandsmitglied der Hermann-Wütschner-Bibliotheksstiftung und der Theodor-Kramer-Archivstiftung der Diözese Würzburg. Durch Weiß‘ Mitgliedschaft können hier archiv- und bibliothekswissenschaftliche Vorhaben mit diözesangeschichtlichen Themen sehr gut verzahnt werden.
Fotos der Aushändigungen mit Kunstminister Blume finden Sie zum kostenlosen Download unter:
Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume im Bild (bayern.de)
Michael Becker, stellv. Pressesprecher, 089 2186 2025
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