Der Strukturwandel ist nirgendwo so gering wie in Bayern – Kaniber: „Wir arbeiten dafür, dass das so bleibt.“
München – Der Strukturwandel in der Landwirtschaft schreitet in Bayern langsamer voran als in allen anderen Bundesländern. „Obwohl wir die meisten Betriebe und die kleinsten Strukturen haben, ist es uns gelungen, den Strukturwandel abzubremsen. Das macht mich stolz, trotz aller Sorgen um die für unsere Bauern schwierige Situation“, sagte Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, nachdem in dieser Woche das Statistische Landesamt die neuesten Zahlen bekannt gegeben hat.
„Es schmerzt mich, wenn die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Bayern zurückgeht. Mit jedem Hof weniger verlieren Familien die Möglichkeit ihrer Berufung zu folgen, Tag täglich sichere und gute Lebensmittel zu produzieren. Mit jedem familiären Hof, der aufgeben muss, stirbt auch ein Stück bayerischer Kultur. Um diese Entwicklung aufzuhalten müssen wir eine gute Balance finden zwischen den gesellschaftlichen Erwartungen an mehr Naturschutz und Tierwohl auf der einen Seite und wirtschaftlichen Zukunftsperspektiven für die Betriebe auf der anderen Seite. Dieser faire Ausgleich zwischen Ökonomie und Ökologie ist das Ziel einer modernen Landwirtschaftspolitik“, so die Ministerin.
Betrachtet man die Zahl der bayerischen Betriebe ab einem Hektar Flächenumfang, so wirtschaften in Bayern noch knapp 104.000 Betriebe. Das Statistische Landesamt erfasst Höfe erst ab einer Größe von fünf Hektar und geht deshalb von 84.600 Betrieben aus. Dennoch trifft es zu, dass Bayern ganz klar den geringsten Strukturwandel aller Bundesländer hat, von einem Strukturbruch kann man nicht sprechen.
Die bayerische Agrarpolitik ist dem Strukturwandel in den vergangenen Jahren mit vielen Maßnahmen und mit viel Einsatz entgegnet und hat ihn bisher erfolgreich gemeistert. Ziel der bayerischen Landwirtschaftspolitik war es seit jeher, die Vielzahl und Vielfalt der bayerischen Betriebe zu erhalten. Diesem Ziel hat sich auch Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber verschrieben. Knapp ein Drittel aller landwirtschaftlichen Betriebe Deutschlands liegt in Bayern. „Damit dies so bleibt müssen bei der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2020 die Weichen in Deutschland und Europa richtig gestellt werden“, sagte die Ministerin. Bereits im Februar treffen sich die Agrarministerinnen und -minister der Länder um die nationalen Strategiepläne auszuarbeiten.
„Bei den nun anstehenden Verhandlungen zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) wird sich auf deutscher Ebene zeigen, wer es ernst meint mit dem Erhalt der kleinen Betriebe und nicht nur Worte, sondern Taten sprechen lässt“, sagte Ministerin Michaela Kaniber. „Unser Ziel ist es, uns bei der Umverteilung der Prämien ganz auf kleine Betriebe und kleine Flächen zu konzentrieren. Wir wollen so den Wettbewerbsnachteil aufgrund kleinteiligerer Strukturen noch besser ausgleichen.“
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