Digitale Schulbücher, virtuelle Hörsäle und der Super-MUC – Bildungsminister Dr. Spaenle und Staatssekretär Eisenreich zu Bayerns Strategie der digitalen Bildung
MÜNCHEN. Heute präsentierten Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle und Bildungsstaatssekretär Georg Eisenreich die bayerische Strategie der digitalen Bildung in Schule, Hochschule und Kultur. „In der digitalen Bildung steht bei uns in Bayern der Mensch als selbstbestimmter und verantwortungsvoller Nutzer im Mittelpunkt“, umriss Minister Spaenle die Zielsetzung der Staatsregierung. „Wir wollen dazu ihre Chancen aktiv nutzen, dürfen aber die Risiken, die mit den vielfältigsten technologischen Optionen verbunden sind, nicht ausblenden“, so Minister Spaenle und Staatssekretär Eisenreich.
Notwendig sei eine zeitgemäße und flächendeckende Infrastruktur. Hier ist Bayern gut aufgestellt: Von Laptops und Tablets sowie digitalen Lernmitteln an Schulen über Hochleistungs-Rechnernetze und virtuelle Lehrangebote an den Hochschulen bis zum Höchstleistungsrechner „Super-MUC“ im Leibniz-Rechenzentrum. An einem Teil der Schulen bestehe noch Verbesserungsbedarf.
Genauso wichtig aber ist den beiden Bildungspolitikern die Vermittlung von Kompetenzen, um die vielfältigen Angebote einer digitalisierten Welt verantwortlich und umfassend nutzen zu können.
„Deshalb ist an den bayerischen Schulen die Digitalisierung sowohl Gegenstand von Bildung als auch Werkzeug im Bildungsprozess“, so Georg Eisenreich. Junge Menschen müssten Kompetenzen und Einstellungen erwerben, die es ihnen ermöglichen, mit den Veränderungen durch die Digitalisierung offen und flexibel umzugehen, Innovationen und Informationen zu bewerten, sie kritisch zu hinterfragen und gewinnbringend einzusetzen. Digitale Werkzeuge und Medien könnten zudem den Unterricht noch weiter verbessern, z. B. bei der Individualisierung, Veranschaulichung und Vernetzung.
Rund 70.000 Lehrkräfte sowie 400.000 Schülerinnen und Schüler seien z. B. allein auf der Online-Plattform mebis (Landesmedienzentrum Bayern) aktiv. Neben den aktuellen Maßnahmen zur Förderung der digitalen Bildung skizzierte Staatssekretär Eisenreich die strategischen Zielsetzungen der nächsten Jahre:
Die Hochschulen haben neue informationstechnisch orientierte Ausbildungsprofile in allen Fachgebieten eingerichtet. Wissenschaftler entwickeln und nutzen digitale Lehrmethoden, konzipieren virtuelle Lehrveranstaltungen und stellen diese Studierenden auch über die Virtuelle Hochschule Bayern zur Verfügung – überall und jederzeit abrufbar. Alle Akteure der Wissenschaft sollen die Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen.
Die Digitalisierung beeinflusst und prägt die Forschung in nahezu allen Fächern und Themenfeldern. „Aktuell richtet der Freistaat das Zentrum Digitalisierung.Bayern (ZD.B) ein – als bayernweite Forschungs- und Kooperationsplattform – und vernetzt damit die Kompetenzen von Wissenschaftlern an allen bayerischen Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen“, so Spaenle und Eisenreich unter Hinweis auf die massiven Veränderungen, die sich gerade durch die Digitalisierung für Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft ergeben: „Diesen Herausforderungen werden wir uns stellen.“
Als Exkurs hatte Bildungs- und Wissenschaftsminister Spaenle auf die vielfältigen Chancen hingewiesen, die aus der Digitalisierung von bedeutenden bayerischen Handschriften, Bildern, Gebäuden und historischen Quellen für die Wissenschaft, aber auch interessierte Bürger erwachsen. Über die Internet-Plattform „bavarikon“ seien z. B. rund 200.000 Objekte der Gesellschafts-, Kultur- und Kunstgeschichte Bayerns abrufbar.
Die bayerische Strategie zur digitalen Bildung mit vielfältigen Beispielen ist über www.km.bayern.de/digitalisierung abrufbar.
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