Ein Platz im Olymp: Landessieger bei Schülerwettbewerb Alte Sprachen kommen aus Germering, Landshut und München
Kultusminister Michael Piazolo und Staatssekretärin Anna Stolz gratulieren zu herausragenden Leistungen in den Fächern Latein und Griechisch
MÜNCHEN. Homer, Vergil oder doch lieber Cicero? Für die diesjährigen Sieger des Landeswettbewerbs Alte Sprachen steht fest: Die antike Welt ist nach wie vor ein Faszinosum oder um es mit dem griechischen Historiker Thukydides auszudrücken, ein Besitz, den man ein Leben lang behält. Stephan Buchberger (Carl-Spitzweg-Gymnasium Germering), Emily Hettler (Hans-Carossa-Gymnasium Landshut) und Christopher Koch (Karlsgymnasium München) haben beim 33. Landeswettbewerb Alte Sprachen bravourös unter Beweis gestellt, dass sie versiert antike Texte nicht nur ins Deutsche übersetzen, sondern auch ausdeuten und interpretieren können. Bayernweit hatten sich im Vorfeld rund 1.000 Oberstufenschülerinnen und -schüler den anspruchsvollen Aufgaben des Landeswettbewerbs gestellt. Die drei Gewinner werden nun der Studienstiftung des Deutschen Volkes zur Aufnahme vorgeschlagen. Kultusminister Michael Piazolo gratulierte zum großen Erfolg: „Die drei Sieger haben sich durch ihre herausragenden sprachlichen Fähigkeiten und durch ihr großes Wissen in den Alten Sprachen diese Auszeichnung mehr als verdient. Die tollen Leistungen sind für mich auch ein Beweis, dass die Fächer Griechisch und Latein nach wie vor die junge Schülergeneration begeistern. Die Beschäftigung mit der alten Welt ist für unsere Schülerinnen und Schüler nicht nur spannend, sie gibt ihnen ein wertvolles Orientierungswissen und zeigt klar auf, auf welchen Fundamenten unser heutiges Europa ruht.“ Den Glückwünschen Piazolos schloss sich auch Kultusstaatssekretärin Anna Stolz an: „Ich bin beeindruckt, wie intensiv und kreativ sich die Schülerinnen und Schüler mit den lateinischen und griechischen Texten auseinandersetzen, sei es in einer griffigen Übersetzung oder in einer modernen Interpretation. Die antike Welt zu entdecken, zu erkunden und schließlich zu erkennen, dass unsere moderne Zeit immer noch so stark davon geprägt ist, das ist für unsere Schülerinnen und Schüler klassische Bildung mit Mehrwert!“
Drei Runden im Landeswettbewerb Alte Sprachen
Am Landeswettbewerb Alte Sprachen können Schülerinnen und Schüler teilnehmen, die in der Jahrgangsstufe 11 einen Kurs oder ein Seminar in Latein oder Griechisch belegen. In der ersten Runde stellten die rund 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre vertieften Sprachkenntnisse und ihre sprachliche Kreativität an lateinischen bzw. griechischen Übersetzungstexten unter Beweis.
Die 50 Besten traten dann in der zweiten Runde zu einer Interpretationsklausur an. Im Fach Latein war ein Auszug aus dem römischen Nationalepos, Vergils bedeutender „Äneis“, zu interpretieren. In einer Zusatzaufgabe sollten die Schülerinnen und Schüler unter Einbeziehung eines aktuellen Zeitungsartikels Stellung dazu nehmen, ob das Alte Rom ein Vorbild für gelungene Integration sei. Im Fach Griechisch interpretierten die Schülerinnen und Schüler eine Passage aus Homers berühmter „Odyssee“, in der Odysseus nach 20 Jahren unfreiwilliger Abwesenheit wieder mit seiner geliebten Frau zusammentrifft. Hierauf bezugnehmend sollten die Teilnehmer sich kreativ und vergleichend mit dem modernen Text „Story“ von Max Frisch auseinandersetzen.
In der abschließenden dritten Runde wurden die besten zehn Kandidatinnen und Kandidaten zu einem Kolloquium ins Bayerische Kultusministerium eingeladen, das coronabedingt im Rahmen von Videokonferenzen durchgeführt wurde. Dort beeindruckten sie das Prüfergremium durch ihr breites Wissen und ihre selbstständige Auseinandersetzung nicht nur mit antiken Themen.
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