Energieeffizienz bei staatlichen Gebäuden
- Bauministerium bringt neues Konzept für Gebäudemanagement auf den Weg
- Digitalisierung macht staatliche Gebäude fit für die Zukunft
- Bessere Kooperation mit privaten Unternehmen
Die Digitalisierung bietet zahlreiche Möglichkeiten für einen wirtschaftlicheren Betrieb von Gebäuden. Gestern stellte Bayerns Bauministerin Kerstin Schreyer im Ministerrat ein Konzept vor, wie der Freistaat hiervon profitieren und künftig rund 10.000 staatlichen Gebäude künftig kostenoptimierter und energieeffizienter betreiben möchte. „Dieses Projekt ist ein wichtiger Beitrag zu einer weiterführenden Modernisierung von Staat und Verwaltung, einer effizienteren Zusammenarbeit mit Unternehmen, der Professionalisierung eigener Aufgaben und nicht zuletzt zum praktizierten Umwelt- und Klimaschutz. Die damit geschaffenen IT-Sicherheitsstandards erschließen ganz neue Möglichkeiten. Mit diesem Konzept steht Bayern bundesweit an der Spitze“, so die Ministerin.
Die rund 10.000 staatlichen Gebäude verursachen bislang jährliche Bewirtschaftungskosten von etwa 900 Millionen Euro, wovon mehr als ein Drittel für die Energieversorgung aufgewendet werden muss. Bei den meist hochtechnisierten Gebäuden des Freistaats beruhen Funktionalität, Kosteneffizienz, Energiebedarf und Nachhaltigkeit auf intelligenter Planung, Konstruktion und effizientem Betrieb. Von großer Bedeutung sind hierbei die betriebstechnischen Anlagen und deren Automation.
Wie bei einem modernen PKW werden bei Gebäuden im Hintergrund umfangreiche Daten generiert und erfasst, die wiederum nur von Fachleuten ausgelesen werden und zur Fehleranalyse oder Optimierung herangezogen werden können. Zugleich schwinden aufgrund hoher Komplexität und notwendiger Spezialwerkzeuge auch die Möglichkeiten zur Selbsthilfe – man ist auf Spezialisten angewiesen. Industrie und Wirtschaft haben vor diesem Hintergrund neue, auch für den Staat interessante Geschäftsmodelle entwickelt. Die Bandbreite reicht vom einfachen Ablesen von Energiezählern bis hin zum vollständig ausgelagerten Betrieb ganzer Liegenschaften. Ferner schlummern in der Optimierung des Gebäude- und Anlagenbetriebs erhebliche ökonomische und ökologische Potentiale, die jedoch ohne spezialisierte Werkzeuge und entsprechende Fachleute nicht zu heben sind.
Das nun angestoßene Digitalisierungsprojekt erreicht durch die sichere Vernetzung staatlicher Infrastruktur und einer Standardisierung bei der Automation mittels Softwaremethoden bis hin zur Künstlichen Intelligenz (KI), dass künftig zunehmend die Expertise der privaten Wirtschaft und auch der Wissenschaft beim Gebäudebetrieb und dessen Optimierung genutzt werden kann. Das neue Konzept ist daher ein wichtiger Schritt auf dem Weg, die staatlichen Gebäude künftig noch nachhaltiger zu betreiben.
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