Erneut mehr Studierende in Niederbayern – Wissenschaftsstaatssekretär Bernd Sibler zur Lage an den Hochschulen und Universitäten zum Beginn des Wintersemesters 2015/2016 – Niederbayerische Hochschullandschaft gut aufgestellt
DEGGENDORF. „Exzellenz in Lehre, Forschung und Infrastruktur weiter voranzubringen – das ist das Ziel, mit dem wir auch das Wintersemester 2015/2016 beginnen. Studierende wie Lehrende sollen an unseren Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften ihre Talente bestmöglich entfalten und ihre Aufgaben optimal erfüllen können“, betonte Wissenschaftsstaatssekretär Bernd Sibler heute in Deggendorf zum Start des Wintersemesters.
Gemeinsam mit den Hochschulen habe der Freistaat mit seinem 2008 begonnenen Ausbauprogramm viel Vorarbeit geleistet, so Sibler. Er verwies auf über 50.000 zusätzliche Studienplätze und zusätzliche Räumlichkeiten in einer Größenordnung von rund 175.000 Quadratmeter. „Insgesamt nimmt Bayern dazu über 300 Millionen Euro pro Jahr in die Hand und hat 4.200 Stellen an den Hochschulen geschaffen. Diese Investitionen sind sehr gut angelegt, geht es doch um die Zukunft der jungen Menschen am Wissenschaftsstandort Bayern“, so der Staatssekretär.
Steigende Studierendenzahlen auch in Niederbayern
Zum Wintersemester 2015/2016 sind die Studierendenzahlen im Freistaat wie auch in Niederbayern erneut gestiegen. Nach vorläufigen Daten sind rund 376.400 Studierende im gesamten Freistaat immatrikuliert, darunter rund 23.100 an niederbayerischen Einrichtungen in Passau, Landshut und Deggendorf – eine erneute Steigerung um etwa 3 Prozent. Rund 4.800 Erstsemester haben sich an einer Hochschule in Niederbayern eingeschrieben, etwa 74.500 in Bayern insgesamt.
Im vergangenen Wintersemester hatten sich rund 368.250 Studierende an Bayerns Hochschulen – darunter 22.500 in Niederbayern – immatrikuliert. 72.300 Erstsemester hatten ihr Studium in Bayern, etwa 4.700 in Niederbayern, begonnen.
Finanzierung der bayerischen Hochschulen gesichert
Für die rund 376.400 Studierenden in Bayern investiere der Freistaat Bayern kraftvoll, so Wissenschaftsstaatssekretär Sibler: „Im laufenden Haushaltsjahr sind Ausgaben in Höhe von knapp 4,9 Milliarden Euro für die 9 Universitäten, 17 Hochschulen für angewandte Wissenschaften und 6 Kunsthochschulen sowie Universitätsklinika vorgesehen. Im Jahr zuvor waren es knapp 4,7 Milliarden Euro.“ Dies sei auch möglich, betonte Sibler, weil Bayern die durch die BAföG-Reform frei gewordenen Landesmittel in voller Höhe in Hochschulen und auch in Schulen reinvestiere.
Neue Baumaßnahmen in Niederbayern
Niederbayern profitiere von diesen massiven Investitionen, so Sibler. „Erst kürzlich konnten wir beispielsweise den Spatenstich für den Neubau ‚Transferzentrum Technik und Innovation‘ für die Universität Passau und die TH Deggendorf für rund 5,7 Millionen Euro vornehmen. Und die HaW Landshut erhält ein neues Verwaltungs- und Hörsaalgebäude für rund 9,1 Millionen Euro.“ Im vergangenen Jahr war u.a. das Zentrum für Medien und Kommunikation (ZMK) an der Universität Passau und der Erweiterungsbau für die Ausbildungsrichtungen Technik und Wirtschaft der TH Deggendorf eingeweiht worden.
Mit Innovationen Talente im ländlichen Raum erschließen
„Gemeinsam mit den Hochschulen entwickeln wir vor dem Hintergrund wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Herausforderungen die bayerische Hochschullandschaft weiter“, erklärte Sibler. „Wir können so das Netz der Wissenschaftsangebote in Bayern weiter verdichten und dafür sorgen, dass die Regionen neue vielfältige Impulse für ihre wissenschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung erhalten.“ Als Beispiele für neue Studienangebote und -standorte nannte der Staatssekretär das international ausgerichtete Studienangebot im Gesundheitsbereich der TH Deggendorf in Pfarrkirchen, den neuen Masterstudiengang „Development Studies“ an der Universität Passau und die neuen Bachelorstudiengänge Ingenieurpädagogik sowie Gebärdensprachdolmetschen an der HaW Landshut. Geplant seien zudem im kommenden Jahr neue Studienangebote an weiteren Standorten wie Hauzenberg, Straubing oder Mühldorf am Inn, die über den Wettbewerb „Partnerschaft Hochschule und Region“ bestimmt worden sind.
Auch das Programm „Technik Plus“ der Universität Passau und der TH Deggendorf werde fortgeführt, das „Transferzentrum Technik und Innovation“ für die Universität Passau und die TH Deggendorf errichtet sowie das Wissenschaftszentrum Straubing ausgebaut. „Wir arbeiten derzeit intensiv an einem tragfähigen Ausbau-Konzept für Straubing, damit dort bis 2019 1.000 Studienplätze entstehen können“, erklärte Sibler. Der Freistaat investiere massiv, um den Standort weiterzuentwickeln, u.a. auch 37 Millionen Euro für das neue Forschungs- und Lehrgebäude „Nachhaltige Chemie“.
Forschung gewinnt an HAW und TH an Bedeutung
In den jüngsten Jahren haben an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen die Forschungsaktivitäten zugenommen. Diese Entwicklung schlägt sich u. a. in ständig steigenden Einnahmen aus Drittmitteln und in Erfolgen nieder, die diese in Programmen des Bundes zur Forschungsförderung erzielen. „Bayern unterstützt diese Hochschulen durch das Programm zur Förderung der angewandten Forschung und Entwicklung“, erklärte der Staatssekretär. Im Jahr 2015 wurden Vorhaben im Umfang von 10,8 Millionen Euro bewilligt, darunter 650.000 Euro für die Hochschulen in Deggendorf und Landshut.
Bayerische Verbundpromotion auf dem Weg
Weitere Verbesserungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs erwartet sich Staatssekretär Sibler auch von der Verbundpromotion. Unter Moderation des Wissenschaftsministeriums hatten Bayerns Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften eine neue Form der Zusammenarbeit bei Promotionsvorhaben erarbeitet. Unter dem Dach des neu zu errichtenden Bayerischen Wissenschaftsforums (BAYWISS), das am 19. Oktober formell gegründet wird, werden Hochschullehrer von Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften künftig Doktorandinnen und Doktoranden gemeinsam betreuen. Auf der Promotionsurkunde werden die beteiligte Universität und Hochschule für angewandte Wissenschaften genannt. Das Promotionsrecht liegt auch bei Verbundpromotionen bei den Universitäten.
Flüchtlinge im Hochschulwesen an Hochschulen
Der Zustrom von Flüchtlingen macht sich auch im Hochschulwesen bemerkbar. Handlungsbedarf ergibt sich u.a. bei der Beratung Studieninteressierter, der Anerkennung der Hochschulzugangsberechtigung, bei Nachweis und Erwerb von deutschen Sprachkenntnissen und bei der Anerkennung von im Ausland erbrachten Vorleistungen. Hier sucht das Wissenschaftsministerium nach tragfähigen Lösungen.
Zur Förderung der Studierfähigkeit der Asylbewerber und Flüchtlinge mit Studieninteresse und hoher Bleibeperspektive unterbreiten ihnen auch die niederbayerischen Hochschulen entsprechende Angebote wie Deutschkurse, Beratung, Orientierungsveranstaltungen und Propädeutika.
Bayern entwickelt Hochschulsystem konsequent weiter
Trotz aller Erfolge im Bereich der Bildung habe Bayern große Herausforderungen zu bewältigen, betonte Sibler. „Die erheblichen Investitionen in Hochschule und Schule zeigen aber, dass Bayern die Herausforderungen angeht und den Weg zu Exzellenz in Lehre, Forschung und Infrastruktur konsequent weitergeht“, so der Staatssekretär abschließend.
Kathrin Gallitz, Stellv. Pressesprecherin, Tel. 089 2186 2108
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