Erneut mehr Studierende in Südostbayern – „Dichtes Netz an Hochschulangeboten in Südostbayern“ – Wissenschaftsstaatssekretär Bernd Sibler zur Lage an den Hochschulen und Universitäten zum Beginn des Wintersemesters 2017/2018
DEGGENDORF. „Auf Basis eines umfassenden wissenschaftsgestützten Regionalisierungskonzepts haben wir jüngst ein dichtes Netz an Hochschulangeboten in ganz Bayern geknüpft. Wir haben Wissenschaft, Forschung und Lehre am Puls der Zeit in die Fläche getragen und dafür gesorgt, dass bayernweit an 16 Standorten, an denen bisher kein Hochschulangebot war, interessierte junge Menschen nun ein Studium aufnehmen können“, betonte Wissenschaftsstaatssekretär Bernd Sibler heute in Deggendorf zum Start des Wintersemesters 2017/2018 in Bayern. Südostbayern profitiere besonders von dieser Strategie, so Sibler: „Sechs dieser Standorte befinden sich in Südostbayern. Dazu kommen sieben Technologietransferzentren und vier weitere in Planung, die wir zwischen Cham und Ruhstorf, zwischen Freyung und Parsberg angesiedelt haben.“
Steigende Studierendenzahlen auch in Südostbayern
Zum Wintersemester 2017/2018 sind die Studierendenzahlen im Freistaat wie auch im Südosten Bayerns erneut gestiegen. Nach vorläufigen Daten sind rund 390.000 Studierende im gesamten Freistaat immatrikuliert, darunter rund 62.700 an südostbayerischen Hochschulen in Passau, Landshut, Deggendorf, Straubing, Rosenheim und Regensburg sowie an den angeschlossenen Standorten – eine Steigerung um etwa 4 Prozent. Rund 14.000 Erstsemester haben sich im Studienjahr 2017 neu an einer Hochschule in Südostbayern eingeschrieben, etwa 77.000 in Bayern insgesamt.
Mit Innovationen Talente im ländlichen Raum erschließen
Von einer „sehr erfreulichen Entwicklung, die zeigt, dass unsere Strategie der Hochschulangebote in der Region erfolgreich ist“, sprach der Staatssekretär in Bezug auf die Studierendenzahlen an den neu geschaffenen Standorten. „Vor dem Hintergrund wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Herausforderungen haben wir gemeinsam mit den Hochschulen die bayerische Hochschullandschaft weiter entwickelt und können nun feststellen: Die Nachfrage nach den Studiengängen in der Region wächst stetig! Das lässt sich am Beispiel der südostbayerischen Region klar belegen: Während im vergangenen Wintersemester ca. 550 Studierende an den neu geschaffenen Standorten eingeschrieben waren, hat sich zu diesem Wintersemester die Zahl auf nun ca. 1.050 Studierende nahezu verdoppelt!“, zeigte sich Sibler erfreut über die Nachfrage.
Zu den sechs neuen Standorten in Südostbayern gehören:
- Abensberg, Cham (und Tirschenreuth) mit dem berufsbegleitenden, dezentralen Bachelorstudiengang „Soziale Arbeit“ mit Schwerpunkt Migrationssensibilität der OTH Regensburg, der im Wintersemester 2016/17 gestartet ist,
- Cham mit dem Bachelorstudiengang Mechatronik Dual der TH Deggendorf, der ab Wintersemester 2018/19 in den Bachelorstudiengang „Mechatronische und cyber-physikalische Systeme“ münden soll,
- Pfarrkirchen mit internationalen Studienangeboten im Bereich Gesundheit und Technik der TH Deggendorf, die seit dem Wintersemester 2015/16 aufgebaut werden,
- Hauzenberg/Straubing mit dem berufsbegleitenden Bachelorstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen Energie/Logistik der HaW Landshut in Kooperation mit der Hochschule München, der im Sommersemester 2017 gestartet ist,
- Mühldorf am Inn mit Studienangeboten der HaW Rosenheim, die seit dem Wintersemester 2014/15 aufgebaut werden,
- Burghausen mit den Bachelorstudiengängen Betriebswirtschaft und Chemieingenieurwesen der HaW Rosenheim, die zum Wintersemester 2016/17 gestartet sind.
Hinzu kommt die Universitätsstadt Straubing mit dem „TUM Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit“, der mit dem Ausbaukonzept 3.0 bis 2019 1.000 Studienplätze auf innovativen Studienfeldern v.a. im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe bietet.
Daneben haben sich Standorte entwickelt, an denen die angewandte Forschung und der Wissenstransfer im Vordergrund stehen. Bayernweit sind inzwischen 17 Technologietransferzentren (TTZ) entstanden, darunter sieben in Südostbayern (Teisnach, Spiegelau, Grafenau, Freyung, Ruhstorf, Dingolfing, Cham). Vier weitere sind in Planung, die alle in dieser Region angesiedelt werden sollen. „Die Technologietransferzentren sind wertvolle Innovationsmotoren für die gesamte Region. Das dichte Netz an diesen Zentren ist geradezu ein Markenkern der Hochschullandschaft in Südostbayern“, erklärte Staatssekretär Sibler.
Folgende Standorte kommen neu hinzu:
- TTZ Viechtach (Produktions-, Mess- und Kommunikationstechnologien),
- Forschungszentrum Plattling (Leistungselektronik, Energiespeicherung, Autonomes Fahren),
- TTZ Hutthurm (als Außenstelle des TTZ Weißenburg – Leichtbau und Oberflächenoptimierung) und
- TTZ Parsberg (moderne Werkstoffe und digitalisierte Fertigung).
Neue Studienangebote in Südostbayern
An bereits bestehenden sowie neuen Standorten in Südostbayern werden zum Wintersemester 2017/18 u.a. folgende Studienangebote gestartet: Bachelorstudiengang Health Informatics der TH Deggendorf am Standort Pfarrkirchen, Bachelor Gesundheitsinformatik, Bachelor Interaktive Systeme – Internet of Things und Bachelor Angewandte Wirtschaftspsychologie jeweils an der TH Deggendorf, Journalistik und strategische Kommunikation an der Universität Passau, Bachelorstudiengang Wirtschaftschemie an der Universität Regensburg, Bachelorstudiengang Chemische Biotechnologie und TUM-BWL mit Schwerpunkt Nachwachsende Rohstoffe/Bioökonomie am TUM Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit, Bachelor-Studiengang „Soziale Arbeit“ der HAW Rosenheim am Standort Mühldorf.
Finanzierung der bayerischen Hochschulen gestärkt
Für die Studierenden in Bayern investiere der Freistaat kraftvoll, so Wissenschaftsstaatssekretär Sibler: „Im laufenden Haushaltsjahr sind Ausgaben in Höhe von gut 5,18 Milliarden Euro für die 9 Universitäten, 17 Hochschulen für angewandte Wissenschaften und 6 Kunsthochschulen sowie Universitätsklinika vorgesehen. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Plus von rund 105 Millionen Euro!“ Zudem sehe der Doppelhaushalt für das kommende Jahr eine weitere Steigerung auf dann knapp 5,27 Milliarden Euro vor.
Neue Baumaßnahmen in Südostbayern
Der Südosten Bayerns profitiere von diesen massiven Investitionen, so Bernd Sibler. „In Kürze können wir beispielsweise ein neues Fakultätsgebäude für die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg für knapp 30 Millionen Euro einweihen. Noch in diesem Jahr wird voraussichtlich der gemeinsame Neubau ‚Transferzentrum Technik und Innovation‘ für die Universität Passau und die Technische Hochschule Deggendorf für rund 7 Millionen Euro fertig werden. Und die Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut konnte ihr neues Verwaltungs- und Hörsaalgebäude für rund 9 Millionen Euro bereits im Sommer eröffnen.“ Weitere Projekte seien laut Sibler u.a. neue Forschungsgebäude für die Universitäten Passau und Regensburg, das Forschungsgebäude „Nachhaltige Chemie“ für den TUM Campus in Straubing sowie geplante Sanierungen an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Rosenheim.
Bayern entwickelt Hochschulsystem konsequent weiter
Gemeinsam mit den Hochschulen habe der Freistaat intensiv daran gearbeitet, Hochschulangebote in der Region zu etablieren und damit den ländlichen Raum zu stärken, Perspektiven für die Menschen vor Ort zu schaffen sowie Impulse für die wirtschaftliche und wissenschaftliche Entwicklung in der Region zu geben, so Sibler. Trotz aller Erfolge im Bereich der Bildung und Wissenschaft habe Bayern Herausforderungen zu bewältigen, betonte er. „Die erheblichen Investitionen zeigen aber, dass Bayern die Herausforderungen angeht und den Weg zu hervorragender Lehre, Forschung und Infrastruktur in allen Regionen Bayerns konsequent weitergeht“, so der Staatssekretär abschließend.
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