Erster digitaler Supermarkt Bayerns öffnet heuer in der Oberpfalz
ALTENTHANN In der oberpfälzischen Gemeinde Altenthann im Landkreis Regensburg soll in diesem Jahr der erste digitale Supermarkt Bayerns öffnen. Während viele Dorfläden auf dem Land schließen, sichert und verbessert dieser Supermarkt die Grundversorgung der knapp 1600-Einwohner-Gemeinde. Vor Ort informierte sich Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger über das Projekt.
Aiwanger: „Die Digitalisierung macht es möglich: Wir verbessern die Versorgung im ländlichen Raum. Dank künstlicher Intelligenz wird ein 24-Stunden Einkauf an 365 Tagen ermöglicht. Hierüber freuen sich nicht nur junge Menschen. Gerade für die weniger mobile Bevölkerung ist dieser Supermarkt ein Gewinn.“ Derzeit müssen die Altenthanner nach Bernhardswald und Rossbach fahren, um in einem Supermarkt einzukaufen. Die Strecke beträgt 5 bzw. 9 Kilometer.
Der neue Supermarkt soll laut „Emma´s Tag und Nacht Markt GmbH“, die den Supermarkt in Altenthann errichten wird, ein Vollsortimenter werden – von Lebensmittel über Backwaren und Fleisch- und Wurstwaren bis Obst und Gemüse gibt es alles, was zu einem ausgewogenen Speiseplan gehört. „Diese digitale Infrastrukturplattform baut keine Arbeitsplätze ab, sondern schafft neue in der Region. Besonders freut es mich, dass auch viele Anbieter regionaler Produkte wie Honig oder Milch im Sortiment aufgenommen werden. Des Weiteren werden auch kulinarische Spezialitäten aus dem Handwerk wie von Metzgern und Bäckern angeboten,“ freut sich Aiwanger.
Das digitale Geschäftsmodell ist darauf ausgelegt, dass das System eigenständig nachordert, sobald sich die Regale leeren. Diese werden dann von Personal alle paar Tage mit der neu eingetroffenen Ware aufgefüllt. Zudem kann das Sortiment dank künstlicher Intelligenz on-demand angepasst werden. Sollten beispielsweise Biowaren oder saisonales Gemüse wie Spargel besonders gefragt sein, wird das Verkaufsangebot verändert und möglicherweise aufgestockt.
Der Finanzpolitiker und Landtagsabgeordnete Tobias Gotthardt freut sich auf den neuen Supermarkt: „So ein Markt stellt gerade für kleine Kommunen eine riesige Chance dar. Die moderne Technik macht nun in vielen Ortskernen einen 24/7-Markt möglich, der auch und gerade für die ältere Bevölkerung fußläufig erreichbar bleibt.“ Gemeinsam mit dem Altenthanner Bürgermeister Harald Herrmann hatte sich Gotthardt bei der EU für das Projekt stark gemacht. So erhielt Gotthardt eine Zusage für eine 40-prozentige Förderung aus europäischen Mitteln. Für ihn stellt das „innovative Altenthanner Modell einen Leuchtturm für ganz Bayern“ dar.
Der Zutritt erfolgt über eine kostenlose Kundenkarte und einer Pin, die der Kunde selbst festlegt. Nach der Eingabe des PINs kommt man in den Supermarkt. Nachdem der Einkaufszettel abgearbeitet ist, gelangt der Kunde in den Kassenbereich mit Selbst-Scan-Kassen. Der Kunde kann die Produkte selbst einscannen und mit seiner EC-Karte oder Kreditkarte bezahlen.
Anbei ein Portraitfoto von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. (Bildquelle: E. Neureuther/StMWi)
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