EU-Wasserstoffstrategie vorgestellt
MÜNCHEN/BRÜSSEL Die EU-Kommission hat heute ihre Wasserstoffstrategie vorgestellt. „Wir begrüßen die Ziele der EU, mit CO2-frei erzeugtem, so genannten grünen Wasserstoff eine zentrale Säule des Energiesystems der Zukunft aufzubauen“, erklärt der bayerische Staatsminister für Wirtschaft und Energie, Hubert Aiwanger. Bayern hatte bereits Ende Mai seine Wasserstoffstrategie vorgestellt, im Juni folgte die des Bundes. „Wir haben die Blaupause geliefert und stellen jetzt fest, dass die Tür für den Aufbau einer Wasserstoffökonomie weit offensteht. Jetzt müssen wir auch durchgehen, also zügig und im großen Maßstab handeln“, erklärt der Staatsminister.
Die EU will mit ihrer Wasserstoffstrategie einen Milliardenmarkt erschließen. Nach Einschätzung der Kommission können bis 2030 140.000 Arbeitsplätze entstehen bei einem Marktvolumen von bis zu 140 Milliarden Euro. „Jetzt müssen die Herstellungskosten von grünem Wasserstoff sinken, indem die industriellen Anwendungen rasch weiterentwickelt und ausgebaut werden“, sagt Aiwanger. Um Know-how über die gesamte Wertschöpfungskette zu sammeln, wird grüner Wasserstoff auch in Bayern und in Deutschland hergestellt. Die künftig notwendigen Mengen können aber nur über internationale Energiepartnerschaften mit Ländern, die über Solar- und Windenergie grünen Wasserstoff herstellen, beschafft werden. „Die EU-Kommission will so genannten blauen, aus Erdgas und CO2-Abscheidung hergestellten Wasserstoff als Übergangslösung einsetzen. Wir in Bayern und in Deutschland fokussieren dagegen sofort auf grünen Wasserstoff“, erklärt der bayerische Wirtschafts- und Energieminister. Dies habe auch geopolitische Bedeutung: „So kann jede Region von der zukünftigen Wasserstoffökonomie profitieren. Länder mit viel Sonne und Wind werden sich mehr auf die Herstellung konzentrieren, wir auf die Technologien, beispielsweise für die Elektrolyse, Wasserstoff-Transport oder -Tankstellen sowie auf Brennstoffzellen.“
Dem Bayerischen Wasserstoffbündnis gehören bereits über 60 Partner aus Industrie und Forschung an. Viele dieser Partner werden sich jetzt in der Europäischen Allianz für sauberen Wasserstoff engagieren. Staatsminister Aiwanger: „Wir brauchen die EU-Wasserstoffstrategie, um koordiniert vorzugehen und unseren Wettbewerbsvorteil in Forschung und Entwicklung gegenüber Asien und den USA schnell in industrielle Marktführerschaft zu überführen.“
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