Expertenaustausch: "Jeder braucht eine Ausbildung" – Ausbildungskonferenz 2014
Die duale Ausbildung ist der Schlüssel zur Fachkräftesicherung von morgen. Nach den aktuellen Zahlen stehen 100 gemeldeten Bewerbern in Bayern 119 freie Ausbildungsstellen zur Verfügung. Das zeigt, dass wir künftig vor ganz anderen Herausforderungen stehen als noch vor zehn Jahren. Es mangelt nicht an Ausbildungsplätzen, vielmehr fehlen in immer mehr Bereichen geeignete Bewerber. Deshalb blieben bisher mehr als 10.000 Ausbildungsstellen unbesetzt. Wie künftig das Angebot an Ausbildungsplätzen und die Bewerber besser zusammen kommen, ist eines der Themen der vom Bayerischen Arbeitsministerium und der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit heute durchgeführten Ausbildungskonferenz. „Angesichts des künftigen Fachkräftebedarfs darf kein Talent verloren gehen. Damit Ausbildungsplatz und Bewerber besser zueinander passen, brauchen wir flexible Wege in der Ausbildung. Ein Ansatz ist dabei auch die Ausbildung in Teilzeit. Gerade für junge Mütter bietet eine Teilzeitausbildung eine praktikable Möglichkeit Kinderbetreuung und Berufsausbildung unter einen Hut zu bringen. Ich freue mich daher, dass wir ab nächstem Jahr ein Modellprojekt zur Teilzeitausbildung fördern. Hierfür planen wir – vorbehaltlich der Entscheidung des Landtags – jährlich 200 000 Euro ein. Damit passen wir das Erfolgsmodell der Dualen Ausbildung auch an die aktuellen familienpolitischen Herausforderungen an“, so Bayerns Arbeitsministerin Emilia Müller.
Klaus Beier, stellvertretender Vorsitzende der Geschäftsleitung der Regionaldirektion Bayern, schließt sich dabei der Ministerin an: „Die Betriebe haben oft hohe Erwartungen, die aber die Kandidaten nicht immer erfüllen können. Um passende Bewerber zu finden, sind Arbeitgeber heute aufgerufen, auch unkonventionelle Wege zu gehen und alternative Arbeitsplatzmodelle zu fördern. Wichtig dabei ist, den Blickwinkel zu erweitern und nicht nur den Musterbewerber ins Auge zu fassen. Den Fachkräftemangel wird man langfristig nur in den Griff bekommen, wenn allen Bewerbern eine faire Chance gegeben wird – egal mit welchem kulturellen oder sozialen Hintergrund und unabhängig vom Bildungsniveau“.
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