Familienministerin Müller: "Qualitätsverbesserung ja – bundesweit einheitliche Regelungen nein" – Kita- Gipfel zur frühkindlichen Bildung
Anlässlich des heutigen Treffens der Familienminister von Bund und Ländern zur Vereinbarung gemeinsamer Qualitätsstandards für die frühkindliche Bildung äußerte sich Bayerns Familienministerin Emilia Müller kritisch zu den Vereinheitlichungsplänen. „Nach dem massiven Kita-Ausbau der letzten Jahre begrüße ich eine breite Qualitätsdebatte auf Bundesebene ausdrücklich. Auch mir sind Verbesserung der Qualität und die Qualitätssicherung in der Kinderbetreuung ein großes Anliegen. Kritisch sehe ich jedoch bundesweit einheitliche Standards in den Kitas. Denn es ist mehr als zweifelhaft, dass sich die Qualität verbessert, wenn man sie vereinheitlicht und nivelliert. Die Länder haben funktionierende Qualitätssysteme entwickelt, über die man nicht ohne Weiteres eine bundesweite Einheitshülle stülpen kann. In Bayern beispielsweise haben wir unsere staatliche Förderung verpflichtend an Qualitätsvorgaben orientiert, die deutlich über denen in anderen Ländern liegen. Bundeseinheitliche Regelungen bergen die große Gefahr zusätzlicher Bürokratie in den Einrichtungen, das ist aber genau das, was sie nicht brauchen können“, so die Ministerin.
Wichtig sei es, so die Ministerin weiter, den Hebel dort ansetzen, wo er tatsächlich mehr Qualität verspricht. „Immer nur den Personal-Kind-Schlüssel zu nennen, ist zu einfach. Wir müssen den Blick auf die pädagogischen Prozesse in den Einrichtungen richten. Dafür wollen wir das Personal gezielter schulen, fortbilden und unterstützen. Unter anderem werden wir in Bayern in einem landesweiten Modellversuch die pädagogische Qualitätsbegleitung einführen“, so Müller. Bis zu 60 pädagogische Qualitätsbegleiter und Qualitätsbegleiterinnen sollen die Kindertageseinrichtungen in den kommenden vier Jahren im Bereich der Interaktionsqualität systematisch beraten und unterstützen.
Aber der Freistaat hat auch die zur Qualitätssicherung nötige finanzielle Ausstattung der Kindertageseinrichtungen im Blick. So unterstützt er die Einrichtungen bei den Betriebskosten derzeit mit rund 1,1 Milliarden Euro jährlich. „Ab 2015 erhöht der Freistaat die Betriebskostenförderung um bis zu 63 Millionen Euro jährlich. Die Kommunen sollen den gleichen Betrag beisteuern. So geben wir auch finanziell den Kindertageseinrichtungen einen echten Qualitätsschub“, so die Ministerin abschließend.
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