Familienministerin Schreyer: „Bertelsmann Stiftung ignoriert Wirklichkeit der Kinderbetreuung in Bayern“ – Kinderbetreuung
„Und jährlich grüßt das Murmeltier“, mit diesen Worten kommentiert Bayerns Familienministerin Kerstin Schreyer den diesjährigen Ländermonitor der Bertelsmann Stiftung. „Seit Jahren versucht die Bertelsmann Stiftung mit willkürlich gesetzten Zielgrößen für einen Personalschlüssel Politik, Eltern, aber auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Kindertagesstätten zu verunsichern. Wenngleich auch die Bertelsmann Stiftung die Verbesserungen in Bayern erwähnt, so würde ich mir doch wünschen, dass auch die bereits ergriffenen Maßnahmen Eingang in den Ländermonitor finden würden“, erklärt Schreyer.
Mit dem 5-Punkte-Plan und dem „Bündnis für frühkindliche Bildung in Bayern“ sind bereits erfolgversprechende Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung angestoßen. Die Steigerung der Attraktivität des Erzieherberufs ist ein zentrales Anliegen der Bayerischen Staatsregierung. Bundeseinheitliche Standards, wie Bertelsmann sie fordert, würden hier wenig weiterhelfen. Entscheidend sei, was vor Ort ankommt. „Wir sorgen mit dem geplanten Leitungs- und Verwaltungsbonus dafür, dass in den Kindertageseinrichtungen Ressourcen für die von Bertelsmann angesprochenen Aufgaben außerhalb der pädagogischen Praxis vorhanden sind. Denn wir entlasten damit die Kita-Leitungen, so dass mehr Zeit für die pädagogische Arbeit bleibt“, so Schreyer.
Auch handwerklich sei die Studie kritisch zu bewerten. Die Stiftung setze weiter auf einen Personalschlüssel und weigere sich dabei, die Realität in Bayern zur Kenntnis zu nehmen. In Bayern existiert ein staatliches Fördersystem, das einen ausschließlich kindbezogenen Ansatz verfolgt und damit die Betreuungsqualität in den Mittelpunkt stellt. Der förderrelevante Anstellungsschlüssel nach dem BayKiBiG ist wesentlich differenzierter als der der Bertelsmann-Studie zugrundeliegende Personalschlüssel. Denn im Anstellungsschlüssel werden die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit des pädagogischen Personals und die gewichteten Buchungszeiten der Kinder ins Verhältnis gesetzt. Dies lässt eine viel differenziertere Aussage über die für die Bildungs- und Erziehungsarbeit tatsächlich verfügbare Personalausstattung zu, als dies mit dem Personalschlüssel möglich ist.
Auch die Aussage, wonach 63 Prozent aller Kinder unter drei Jahren zusammen mit älteren Kindern betreut werden, ist unzutreffend. Richtig ist, dass rund 37 Prozent der U3-Kinder in Krippen betreut werden. Die restlichen U3-Kinder werden zwar in altersgemischten Einrichtungen, betreut. Dort jedoch meist in eigenen Gruppen. „Ich würde mir wünschen, dass die Verantwortlichen der Bertelsmann-Stiftung ihre ideologischen Scheuklappen ablegen und mit belastbaren Daten und Fakten einen objektiven Beitrag zur Verbesserung der Kinderbetreuung in Deutschland und in Bayern leisten würden. Denn in einem sind wir uns einig: Wir müssen und wollen die Rahmenbedingungen in unseren Kindertagesstätten weiter verbessern. Daran arbeiten wir alle Tag für Tag“, so die Ministerin abschließend.
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