Frühwarnsystem für das Grünland – Ministerin Michaela Kaniber startet Maikäfer-Monitoring
München – In diesem Jahr gab es einen starken Maikäferflug. Viele Landwirte, besonders im Bayerischen Wald, befürchten deswegen, dass im kommenden Jahr die Maikäfer-Engerlinge die Futtergrundlage für ihre Tiere zerstören könnten. Aus dem Flug des Maikäfers allein kann aber noch nicht auf künftige Schäden geschlossen werden. Entscheidend ist, wie viele Engerlinge sich nach der Eiablage entwickeln und sich dann von den Graswurzeln ernähren. Um das abzuklären, hat das Landwirtschaftsministerium nun vorgesorgt: „Wir wollen nicht abwarten, bis kommendes Jahr Grünlandflächen absterben. Deshalb erheben wir die Engerlingbestände bereits jetzt im August/September 2021. So können wir eine verlässlichere Prognose für das Jahr 2022 treffen. Wir werden nun ein umfangreiches Monitoring der Engerlingbestände an den Hotspots durchführen. Wir stellen dafür 120.000 Euro bereit,“ sagte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber.
Ziel ist es, in Gebieten, in denen die Schadschwellen überschritten werden, frühzeitig reagieren zu können, also bevor die Grünlandbestände zusammenbrechen. Der Weg zur Grünlanderneuerung und gegebenenfalls zur zeitweisen Ackernutzung könnte dann frei gemacht werden. Dazu sind noch eine Reihe von Abstimmungsgesprächen notwendig.
Im Jahr 2019 verursachten die im Boden lebenden Larven des Maikäfers, die Engerlinge, erhebliche Schäden. Mit etwa 2.000 Hektar zerstörten Wiesen waren insbesondere die Landkreise Deggendorf, Freyung-Grafenau, Regen und Passau betroffen, aber auch der Jochberg im Berchtesgadener Land mit 60 Hektar. Aufgrund des dreijährigen Lebenszyklus des Maikäfers befürchten die Landwirte nach dem diesjährigen starken Flugjahr im Jahr 2022 erneut erhebliche Schäden. Schließlich sind die vom Feldmaikäfer betroffenen Gebiete und die verursachten Schäden in den letzten 15 Jahren deutlich größer geworden.
Der Impuls für das Monitoring geht auf eine Video-Konferenz mit dem Bezirkspräsidenten des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) Niederbayern, Gerhard Stadler, mit BBV-Kreisobmännern und Vertretern von Naturschutz-Verbänden, den betroffenen Landwirtschaftsämtern sowie der Landesanstalt für Landwirtschaft und der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft zurück. Dabei wurde ein fachlich fundiertes Konzept angeregt, mit dem das Schadenspotential durch Engerlinge des Feldmaikäfers auf Grünlandflächen im Bayerischen Wald frühzeitig eingeschätzt und bewertet werden kann, um zielführende Maßnahmen vor dem Hauptschadensjahr 2022 einleiten zu können. „Aber selbstverständlich werden wir auch kleinere Befallsgebiete im Auge behalten“, sagte Landwirtschaftsministerin Kaniber.
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