FÜRACKER: 100. GEBURTSTAG VON SOPHIE SCHOLL WIRD MIT GEDENKMÜNZE GEEHRT – Bayerisches Hauptmünzamt prägt 20-Euro-Silbermünze // „Ein Gefühl was Recht und Unrecht ist“
Markus Schmorell, 2. Vorsitzender der Weiße Rose Stiftung e.V.: „Gerade angesichts der oftmals überaus glorifizierenden Darstellung, die Sophie Scholl derzeit widerfährt, begrüße ich, dass die Präsentation der Gedenkmünze in der DenkStätte Weiße Rose an der Münchner Universität stattfindet und damit also im historischen Kontext, der auch an die damalige, der nationalsozialistischen Ideologie hörigen Gesellschaft und Universität erinnert und an den ganzen Freundeskreis der Weißen Rose, ihre Ideale und Visionen und an ihre einzigartige Freundschaft, die die Grundlage ihres gemeinsamen Widerstands war.“
Professor Oliver Jahraus, Vizepräsident für den Bereich Studium an der LMU: „Sophie Scholl ist uns ein Vorbild für Courage und Engagement im Widerstand gegen menschenverachtendes Unrecht. Das, wofür sie und die Weiße Rose standen und stehen, gehört zum Selbstverständnis der Ludwig-Maximilians-Universität als Institution der Wissenschaft, denn wir verstehen uns als weltoffene und freie Gemeinschaft. Daher ist es uns auch immer ein besonderes Anliegen, Sophie Scholls Andenken in Ehren zu halten. Ihrem ideellen Erbe sind und bleiben wir verpflichtet.“
Der Entwurf der Gedenkmünze stammt vom sächsischen Künstler Olaf Stoy. Die Bildseite zeigt Sophie Scholl nach einer bekannten Fotografie: ihr Kopf ist gesenkt, die Augen sind zum Boden gerichtet. Daneben befinden sich die Widmung sowie die Lebensdaten der Widerstandskämpferin. Auf der Wertseite sind unter anderem der Adler, der Schriftzug „BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND“, Wertziffer und Wertbezeichnung und das Prägezeichen „D“ des Bayerischen Hauptmünzamtes, zu sehen. Auf dem Rand ist ein bekanntes Zitat von Sophie Scholl in verkürzter Form eingeprägt: „EIN GEFUEHL WAS RECHT UND UNRECHT IST“.
Die Münze besteht aus Sterling-Silber (Ag 925) und wurde mit einer Gesamtauflage mit zunächst 834.000 Stück geprägt. Davon 732.000 Stück in Umlaufqualität Stempelglanz und 102.000 Stück in der Sammlerqualität Spiegelglanz. Prägestätte ist ausschließlich das Bayerische Hauptmünzamt. Der offizielle Erstausgabetermin der Münze ist der 22. April 2021. Vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Lage ist die Abgabe über die Filialen der Deutschen Bundesbank noch auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Deutsche Bundesbank wird zu gegebener Zeit einen neuen Termin für die Ausgabe der Münzen in der Umlaufqualität Stempelglanz bestimmen.
Seit mehr als 860 Jahren prägt das Bayerische Hauptmünzamt Münzen für den Zahlungsverkehr oder auch als Sammlerobjekt im Auftrag des Bundes. Gegründet wurde das heutige Bayerische Hauptmünzamt im Jahr 1158 mit der Verleihung des Münzrechts an München durch Heinrich den Löwen. Insbesondere die Aufgabe, Bargeld zu prägen, dürfen in Deutschland nur die fünf Münzprägestätten übernehmen. Im Bayerischen Hauptmünzamt werden 21 Prozent der deutschen Umlauf- und 20 Prozent Sammlermünzen hergestellt.
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