FÜRACKER: FASSADE DES KÖNIGHAUS AM SCHACHEN STRAHLT WIEDER IN VOLLEM GLANZ – Heimatminister besucht Könighaus am Schachen // Fassadensanierung auf 1.866 Metern abgeschlossen // Textilien im Türkischen Saal restauriert
Die Zeiten ohne Besucherinnen und Besucher aufgrund der Corona-Pandemie wurden für notwendige Arbeiten zu Restaurierung und Erhalt des Gebäudes genutzt. Durch die äußerst exponierte, alpine Lage des Königshauses sind die Gebäudefassaden weit mehr der Witterung ausgesetzt als dies bei Bauwerken in Tallagen der Fall ist und müssen regelmäßig überarbeitet werden. Restauratoren haben in diesem Sommer die Außenwände gereinigt, aufgearbeitet und anschließend frisch angestrichen. Es wurden verschiedene Holzoberflächen wie beispielsweise die verschindelten Fassadenverkleidungen, die Balkonbrüstungen, die Zierelemente, die Fensterläden und die Außenflächen der Holzfenster aufwändig bearbeitet.
Auch die kostbaren fast 150 Jahre alten Textilien des Türkischen Saal wurden erstmals komplett restauriert. „Nach über drei Jahren ist die prunkvolle Ausstattung aus dem Türkischen Saal jetzt wieder, frisch restauriert, an ihrem angestammten Ort im Könighaus am Schachen“, sagte Füracker. Die Diwane wurden in, von der Schloss- und Gartenverwaltung Linderhof maßgeschneiderten, Holztransportkisten über den Balkon mit einem Spezialaufzug abgelassen und in die Restaurierungswerkstätten gefahren. An zwei Eckdiwanen, die nicht transportiert werden konnten, arbeiteten die Restauratoren vor Ort. Die blauweiß gestreiften baumwollenen Fenstervorhänge im Erdgeschoß wurden originalgetreu nachgefertigt. Die Originale werden fachgerecht eingelagert, um so besser erhalten bleiben zu können. Die gesamten Kosten für die umfangreiche Restaurierung der Textilien betrugen rund 150.000 Euro.
Das Königshaus wurde ab 1869 geplant und bis 1872 nach Plänen von Georg Dollmann auf der Schachenalpe südlich von Garmisch-Partenkirchen erbaut. Es diente König Ludwig II. als Refugium bei seinen Aufenthalten im Gebirge. Das Holzhaus ist als Ständerbau im Schweizer Chaletstil errichtet. Im Obergeschoss befindet sich – über eine enge Wendeltreppe erreichbar – ein orientalischer Prunkraum, der sogenannte Türkische Saal. Der König ließ diesen mit farbigen Glasfenstern, Pfauenfedern, einem kostbaren Teppich, einem Springbrunnen und opulent bestickten Textilien schmücken. Der Raum ist einem historischen Saal im Palast von Eyüb nachempfunden, den Sultan Selim III. Ende des 18. Jahrhunderts hatte einrichten lassen und dessen Abbildung Ludwig II., der sich viel mit den Kulturen des Orients beschäftigte, in einem englischen Bildband von 1840 entdeckt hatte.
Der auf 1.866 Metern im Wettersteingebirge gelegene Zufluchtsort König Ludwigs II. ist auf Grund der Corona-bedingten Hygiene- und Schutzmaßnahmen für Besucherinnen und Besucher aktuell noch geschlossen.
-
-
-
-
-
-
BAYERN | DIREKT:
Wir beantworten Ihre Anliegen gerne – telefonisch unter
089 12 22 20*oder per E-Mail an
direkt@bayern.deoder über das Kontaktformular
Montag bis Donnerstag von 08:00 bis 18:00 Uhr und Freitag von 08:00 bis 16:00 Uhr.