„Straubing hat wieder einen attraktiven kulturellen Mittelpunkt: Den Rittersaal des Herzogschlosses. Mit der Sanierung wurde dieser als Veranstaltungsraum deutlich aufgewertet. Die Investition des Freistaats in den Denkmalschutz sichert Werte. Im Rahmen der Sanierungsarbeiten in dem Schloss wurden auch die Flutschäden des Jahres 2013 beseitigt. Nun erstrahlt das Herzogschloss wieder in neuem Glanz“, teilte Finanz- und Heimatstaatssekretär Albert Füracker bei der feierlichen Wiedereröffnung des Rittersaales im Herzogschloss Straubing am Donnerstag (20.10.) fest. Der Freistaat investierte 2,72 Millionen Euro in die Restaurierung und Sanierung des Herzogschlosses. Der beeindruckende Rittersaal steht nun wieder für kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung.
Das umfangreiche Bauprojekt umfasste die Sanierung bzw. den Umbau von Westturm, Rittersaalbau, Ostturm, Ostflügel und St. Georgskapelle. Die Fassaden des gesamten Schlosses erhielten nach der Reparatur der Putze und der Beseitigung von Hochwasserschäden im Sockelbereich einen neuen Anstrich. Neben der energetischen Sanierung des Rittersaalbaus durch Dämmung und Austausch der Fenster wurden auch die Dachstühle von Ost- und Westturm erneuert sowie die Fenster im Westturm ausgetauscht. Durch die energetischen Sanierungsmaßnahmen können jetzt jährlich etwa 10 Tonnen Kohlendioxid-Ausstoß vermieden werden. „Ein ökologischer Nebenaspekt der Sanierung“, hob Füracker hervor.
Zudem wurden neue Toilettenräume im Ostturm untergebracht. Der Foyerbereich wurde neugestaltet. Die Garderoben wurden zur Verbesserung des Brandschutzes in Nebenräumen untergebracht. Mit einer neuen Audio- und Videotechnik, Möglichkeiten zur Verdunkelung und neuer Saal-, Bühnen- und Effektbeleuchtung ist der Rittersaal für die geplanten vielfältigen Veranstaltungen bestens gerüstet, so Füracker. Damit das Erdgeschoß nun barrierefrei zugänglich ist, wurde die Zugangstür vom Ostturm in den Rittersaal verbreitert und der gesamte Weg vom Gebäudezugang bis zum Rittersaal barrierefrei umgestaltet. Direkt vor dem Eingang zum Ostflügel wurden zwei neue behindertengerechte Stellplätze im Rahmen des Umbaus erstellt.
Das Herzogschloss Straubing wurde um 1356 erbaut und diente bis 1425 den Herzögen der Wittelsbacher Linie Bayern-Straubing als Residenz. Der Innenhof wird von einer opulenten Reitertreppe geprägt – heute eine wesentliche Kulisse für die alle vier Jahre stattfindenden Agnes-Bernauer-Festspiele. Der beeindruckende Rittersaal ist eine der wenigen noch erhaltenen profanen Saalbauten der Gotik. Im frühen 15. Jahrhundert war es einer der größten Festsäle Deutschlands. Die sehenswerte gotische Dachstuhlkonstruktion im Rittersaal besteht heute noch aus ca. 80 Prozent originaler Bausubstanz. Auch in der Neuzeit ist er Schauplatz festlicher Veranstaltungen und Ausstellungen. Im Westflügel des Schlosses befinden sich das Finanzamt und die Staatsanwaltschaft Straubing.
Das Herzogschloss Straubing wird durch die Immobilien Freistaat Bayern verwaltet und in Teilen (Nordflügel mit Rittersaal und Ostflügel) von der Stadt Straubing für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Daher beteiligte sich die Stadt Straubing auch an den Umbaukosten, die sich auf insgesamt rund drei Millionen Euro beliefen. Bei der Flutkatastrophe 2013 in Bayern stand das Wasser bis zur Kellerdecke des Untergeschosses im Schloss.