FÜRACKER VERLEIHT „HEIMATPREIS SÜDBAYERN“ IN DER ALLERHEILIGEN-HOFKIRCHE – Sechs Preisträger erhalten Auszeichnung als Anerkennung für herausragende Verdienste um die bayerische Heimat
Die heutigen Preisträger verleihen ihrer Heimatverbundenheit unter anderem Ausdruck durch den Erhalt von Bräuchen und Traditionen, das Bewahren von gebautem Erbe, das Erforschung und die Vermittlung der Heimatgeschichte, die Sicherung des Nahversorgungsangebot im ländlichen Raum sowie die Verständigung zwischen verschiedenen Kulturen.
Den „HEIMATPREIS Südbayern“ erhalten:
Kulturblos’n Mariakirchen e. V.: Mariakirchen gilt als Zentrum und Institution der Laientheaterszene im Landkreis Rottal-Inn. Bereits seit 30 Jahren ist der Verein mit seinem Schwerpunkt im Theaterbereich aktiv. Dass der Verein Kulturblos’n Dreh- und Angelpunkt von Mariakirchen ist, zeigen auch die ca. 300 Mitglieder – fast die Hälfte der 700 Einwohner von Mariakirchen. Neben vielbesuchten Freilichtveranstaltungen wie beispielsweise „Robin Hood“, „It’s Showtime“ oder die „Mystische Nacht“ im Wasserschloss und dem zugehörigen Schlosspark, organisiert der Verein Veranstaltungen aller Art für alle Generationen wie Konzerte, Skikurse oder die Eltern-Kind-Gruppe „Rappelkiste“. Auch die Pflege von Bräuchen ist dem Verein ein Anliegen: So gehört die Wiederbelebung des händischen Maibaumaufstellen und die Pflege der Weihnachtskrippe in der Pfarrkirche zu den Vereinsaktivitäten. Mit seinem bemerkenswerten und vielfältigen Engagement setzt der Verein einen kulturellen Schwerpunkt in der Region und trägt dazu bei, dass unsere Heimat lebenswert ist und bleibt.
Wolperdinger Singers e. V.: Rund 50 aktive Sängerinnen und Sänger zählt der A-capella-Chor Wolperdinger Singers aus Abensberg. Bereits seit 40 Jahren besteht der Verein, der sich selbst als die etwas „andere“ Chormusik beschreibt. Das Repertoire aus Gospels, Musicals, Rock, Pop und Schlager ist so vielfältig wie das Fabeltier im Namen des Vereins. Bei ihren regelmäßigen, auf künstlerisch hohem Niveau stattfindenden Konzerten setzen sich die „Wolpis“ durch speziell angefertigte Arrangements und professionelle Bühnenshows ab. Neben mehreren Fernsehauftritten und einem Radiokonzert erreichten die Wolperdinger Singers bei Wettbewerben mit dem zweiten Platz beim Chorwettbewerb des Deutschen Chorverbandes in Bremen für Jazz/Popp (2008) und dem Prädikat „sehr gut“ beim neunten Bayerischen Chorwettbewerb (2013) hervorragende Erfolge. Durch ihre Benefizkonzerte unterstützen die Wolperdinger Singers Familien in Not, einen integrativen Kindergarten und eine Montessori-Schule. Die Wolperdinger Singers lassen uns an ihrer Liebe zur Musik teilhaben und unterstützen darüber hinaus Menschen mit ihrer Wohltätigkeit.
Geschichtswerkstatt im Landkreis Dachau: Seit über 10 Jahren erforschen Alteingesessene und Zugezogene, Wissenschaftler, ausgebildete Heimatforscher, historisch interessierte Laien und viele andere die lokale Zeitgeschichte. Die 69 Ehrenamtlichen der Geschichtswerkstatt arbeiten mit Museen, Archiven, anderen Vereinen, Schulen und der KZ-Gedenkstätte Dachau zusammen. Durch ihre Arbeit fördern sie das Geschichtsbewusstsein und stärken die Verbundenheit mit Dorf und Gemeinde durch die offene Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Herausragende Projekte der Geschichtswerkstatt sind beispielsweise „Kriegsende und Nachkriegszeit im Landkreis Dachau (1945-1949)“ und ein Lehrgang für Zeitgeschichte, das Biographieprojekt „Das Lager und der Landkreis“ – Lebensgeschichten von Menschen aus dem Landkreis Dachau, die im KZ inhaftiert waren, das Forschungsprojekt „Die 50er Jahre – Wirtschaftswunder und Verdrängung“ oder das neuste Thema „Arbeitswelten – Geschichte(n) über Handwerk und Gewerbe“. Ihre Projekte werden in Ausstellungen, Aufsätzen und Publikationen präsentiert und finden überregionale Beachtung. Allein in den Jahren 2010 bis 2014 führten die Ehrenamtlichen für ihre Projekte mit 203 Zeitzeugen Interviews.
Bauer’sche Barockstiftung: Der Namensgeber Dr. Günter Bauer (1933-2007) hat die Bauer’sche Barockstiftung 1999 gegründet. Ziel der Stiftung ist die Förderung und der Erhalt von Kunst-, Bau- und Gartendenkmälern des Barock und Rokoko in Bayern. Die Stiftung unterstützt private, kommunale und kirchliche Eigentümer beim Erhalt von Objekten von außerordentlicher architektur- und kunstgeschichtlicher Bedeutung. Durch die Unterstützung der Stiftung wurden zahlreiche Projekte in der Denkmalpflege erst ermöglicht oder konnten wertvolle Erzeugnisse der Vergangenheit erhalten werden. Die Bauer’sche Barockstiftung arbeitet mit dem Landesamt für Denkmalpflege und seit 2008 vermehrt mit dem Bayerischen Nationalmuseum zusammen und unterstützt dieses finanziell beim Erwerb sowie bei der Restaurierung mehrerer Stücke der Sammlung. Zudem fördert die Stiftung die Konservierung und Erschließung der Graphischen Sammlung des Bayerischen Nationalmuseums. Weitere unterstützte Projekte sind beispielsweise die Restaurierung barocker Türen im Gymnasium Tegernsee oder die Ergänzung der Skulptur des Evangelisten Matthäus in der Theatinerkirche in München.
Dorfladennetzwerk Donau-Ries: Das Dorfladennetzwerk Donau-Ries gibt es seit 2016, ist deutschlandweit einzigartig und umfasst zehn genossenschaftlich geführte Dorfläden. Die Läden bieten neben Einkaufsmöglichkeiten ein Café, ein Bistro und einen Mittagstisch für Familien, Kinder und Senioren. Einen Beitrag zur Nachhaltigkeit und zu den regionalen Wertschöpfungsketten leistet die Vermarktung regionaler Produkte mit speziellem Siegel. Durch regelmäßige Treffen zum Austausch, zur Planung gemeinsamer Projekte und der gegenseitigen Unterstützung im Dorfladennetzwerk konnten sich die Dorfläden langfristig festigen. Sie sichern somit die Versorgung vor Ort mit Produkten des täglichen Bedarfs – vor allem für die ältere Bevölkerung. Als sozialer Treffpunkt sind die Dorfläden zudem Orte der Vernetzung der Dorfgemeinschaft. Mit ihrem Engagement stärkt das Dorfladennetzwerk Donau-Ries den ländlichen Raum auf innovative Weise und sorgt dafür, dass unsere Dörfer eine lebenswerte Heimat bleiben.
Förderkreis Synagoge Binswangen e. V.: Der Förderkreis ist Träger und Verwalter der Synagoge und erinnert mit seiner Arbeit an das jüdische Leben in Binswangen. Drei Jubiläen im Jahr 2021 zeugen von einem sehr alten Erbe und lebendiger Erinnerung: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland, 495 Jahre jüdische Tradition in Binswangen und 25 Jahre Kulturarbeit in der Alten Synagoge. Nach jahrhundertelanger Koexistenz von Juden und Christen wurde die aus dem Jahre 1836/37 stammende und älteste Synagoge im neomaurischen Stil in Deutschland 1938 durch einen SA-Trupp verwüstet und geschändet, jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger wurden deportiert und vertrieben. Mitte der 1980er Jahre kaufte der Landkreis Dillingen an der Donau die Synagoge und renovierte diese. Seit 1996 ist die Synagoge ein Haus der Begegnung und Besinnung und ein bedeutendes Kulturzentrum für die gesamte Region. Die 110 Vereinsmitglieder organisierten bisher 562 Konzerte und 1.575 kulturelle Veranstaltungen wie Ausstellungen, Symposien, schulische Veranstaltungen und Gedenkakte. Der Verein erforscht und dokumentiert die jüngere regionale Geschichte, bewahrt somit das historische Erbe und macht die Wurzeln unserer Heimat sichtbar, die sonst in Vergessenheit geraten würden.
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