Herrmann: Wachsende Bedrohung durch Cyber-Kriminalität
+++ Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat heute beim 6. Wirtschaftsforum Oberhaching vor den zunehmenden Gefahren durch Cyber-Kriminalität, digitale Spionage und Sabotage gewarnt: „Die Digitalisierung verändert unsere Welt massiv. Den Chancen der digitalen Welt stehen aber auch große Risiken gegenüber.“ Das Spektrum reiche von Erpressung über Waffen- und Drogenkäufe im Darknet bis zu Beleidigungen und Betrügereien im Netz. Die Straftaten mit dem ‚Tatmittel Internet‘ sind bayernweit zuletzt deutlich gestiegen. Nachdem bereits im Jahr 2015 eine Zunahme um 12,7 % zu verzeichnen war, schlug im vergangenen Jahr ein Zuwachs um 3,8 % auf knapp 24.900 Delikte mit einem Gesamtschaden von 17,5 Millionen Euro zu Buche. Auch bundesweit gab es 2016 eine ähnliche Entwicklung mit knapp 253.290 Fällen. Für Herrmann ist es daher nur konsequent, dass der Freistaat mittelständische Unternehmen, die überdurchschnittlich oft Opfer von Cyberattacken werden, auf vielfältige Weise dabei unterstützt, sich selbst zu schützen. „Gerade für Mittelständler gibt im Freistaat ein breites Angebot an Beratung und finanzieller Förderung“, erklärte Herrmann, der ergänzte: “Seien Sie den Cyberverbrechern einen Schritt voraus und nutzen Sie das Angebot!“ +++
„Leider werden nach wie vor oft Gefahren im Netz nicht erkannt oder unterschätzt. Nicht selten stehen die „virtuellen Werktore“ wegen unzureichender IT-Schutzmaßnahmen weit offen“, erklärte Hermann. Mit dem Cyber-Allianz-Zentrum-Bayern, das beim Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz angesiedelt ist, steht deshalb ein kompetenter Ansprechpartner für Unternehmen, Hochschulen und Betreiber kritischer Infrastrukturen bereit. Im Rahmen des Masterplans ‚BAYERN DIGITAL‘ soll das Cyber-Allianz-Zentrum nun personell noch weiter verstärkt werden. Außerdem unterstützt der Freistaat mit dem bundesweit einzigartigen Förderprogramm ‚Digitalbonus Bayern‘ mittelständische Unternehmen auch finanziell dabei, sich zu digitalisieren und ihre IT-Sicherheit zu verbessern. Eine Erfolgsgeschichte: Von Oktober 2016 bis Mai 2017 haben bereits über 2.000 Betriebe aus ganz Bayern einen Antrag eingereicht.
Wie der Innenminister berichtete, habe er in den vergangenen Jahren auch bei der Bayerischen Polizei einen besonderen Schwerpunkt auf den Ausbau der Cybercrime-Bekämpfung gelegt. „Mir ist es wichtig, dass unsere Bayerische Polizei nicht nur bei der ‚analogen‘ Kriminalitätsbekämpfung auf der Straße bundesweit den besten Job macht, sondern auch im Cyberraum stets am Puls der Zeit ist.“ Bayernweit sind daher derzeit mehr als 300 Spezialisten im Kampf gegen Kriminelle im Netz, die dafür extra aus- und fortgebildet sind. Zum 1. Januar 2014 ist zudem die „Zentrale Ansprechstelle Cybercrime“ (ZAC) beim Bayerischen Landeskriminalamt installiert worden. Auch hier finden kleine und mittelständische Unternehmen kompetente Ansprechpartner in Sachen Internetkriminalität. Im Kampf gegen Cyber-Verbrecher stellt der Freistaat heuer außerdem zusätzlich zu den 65 bereits eingesetzten Computerkriminalisten – auch ‚Cybercops‘ genannt – rund 70 weitere Experten ein. „Damit sind wir in diesem Bereich einmal mehr bundesweiter Vorreiter“, betonte Herrmann heute. „Seit März dieses Jahres haben wir außerdem neue Kommissariate Cybercrime eingerichtet, so dass nun grundsätzlich jede Kriminalpolizeiinspektion über ein eigenes Kommissariat Cybercrime verfügt. Damit stehen flächendeckend noch mehr kompetente Ansprechpartner der Bayerischen Polizei vor Ort zur Verfügung. Davon profitieren auch die bayerischen Unternehmer“.
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