Holetschek: Bayerische Maßnahmen bei Kinderarzneimitteln und Kinderkliniken zeigen Wirkung – Bayerns Gesundheitsminister: Versorgung über die Weihnachtstage konnte gesichert werden – Apothekerverband und Kinderärzte loben …
Die angespannte Lage bei den Engpässen von Kinderarzneimitteln, in den Kinderarztpraxen und in den Kinderkliniken im Freistaat konnte über die Weihnachtsfeiertage gemeistert werden. Darauf hat Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek am Mittwoch in München hingewiesen. Holetschek betonte: „Auch wegen der kurzfristig ergriffenen Maßnahmen Bayerns und dank des engagierten Einsatzes aller Beteiligten konnten kranke Kinder in Bayern über die Weihnachtsfeiertage bestmöglich medizinisch versorgt werden! Das haben mir Vertreter der Kinderärzte und von Apotheken jetzt bestätigt.“
Der Minister ergänzte: „Gleichwohl waren die Feiertagsnotdienste angesichts der angespannten Ausgangslage – übervolle Kinderkliniken und Engpässe bei Medikamenten für Kinder, wie etwa bei Fiebersäften – für alle Beteiligten ein wahnsinniger Kraftakt! Den Ärztinnen und Ärzten, dem medizinischen Personal in den Kliniken und den Apothekerinnen und Apothekern in Bayern danke ich für ihr Engagement ganz herzlich!“
Holetschek unterstrich: „Auch die von Bayern ergriffenen, mit der Ende November gegründeten Pharma-Taskforce abgestimmten Maßnahmen zur Stabilisierung der Lage über die Weihnachtsfeiertage haben Wirkung gezeigt! So hatten wir den pharmazeutischen Großhandel gebeten, die Notdienstapotheken über Weihnachten vorrangig zu beliefern. Die Überprüfung und Beprobung der Herstellung von Medikamenten in den Apotheken wird vorübergehend ausgesetzt.“
Der Minister fügte hinzu: „Darüber hinaus lassen wir Augenmaß walten bei der Umsetzung der Apothekenbetriebsordnung: Krankenhausapotheken können so zum Beispiel Arzneimittel unbürokratisch an öffentliche Apotheken abgeben. “
Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbands, zog Bilanz zur Versorgung in den bayerischen Apotheken über die Weihnachtsfeiertage: „Angesichts der Ausgangslage war die Situation für die Bereitschaftspraxen und notdiensthabenden Apotheken nicht einfach. Durch enge Vernetzung, auch angeregt durch die bayerische Taskforce konnten aber fast alle Probleme gelöst werden.“ Er ergänzte: „Zudem hatten einige Pharma-Großhändler die diensthabendenden Apotheken zumindest teilweise mit den benötigten Arzneimitteln beliefern können. Wenn etwas nicht vorhanden war, wurde mit großem Einsatz und Einfallsreichtum der Apothekerinnen und Apotheker geeigneter Ersatz gefunden und so die Versorgung gesichert. Herzlichen Dank an alle für ihren großen Einsatz!“
Dr. Michael Hubmann, 2. stellvertretender Landesvorsitzender des Landesverbands Bayern des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, betonte: „Die unbürokratische und rasche Zusammenarbeit aller Beteiligten hat uns geholfen, die akute Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Bayern am Weihnachtswochenende ambulant und stationär aufrechtzuhalten. Jetzt liegt es an allen zusammen, die nötigen Änderungen für eine funktionierende Arzneimittelversorgung für die unter 18-Jährigen auf den Weg zu bringen. Wir haben dafür nicht viel Zeit, es ist 5 nach 12 und die nächste Infekt Welle kommt so sicher, wie in 12 Monaten wieder Weihnachten ist.“
Holetschek lobte zudem die Entlastungen der Kinderkliniken und Kinderstationen durch die Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände in Bayern (ARGE) und den Medizinischen Dienst Bayern (MD). Der Minister erläuterte: „Alle ziehen an einem Strang, um die derzeit stark belasteten Kinderklinken zu unterstützen. Ich habe mich in mehreren Videokonferenzen mit Vertretern der Kinderkliniken zu möglichen Unterstützungsmaßnahmen ausgetauscht. Im Nachgang habe ich mich mit diversen Vorschlägen an die Krankenkassen und den Medizinischen Dienst Bayern gewandt, die dort erfreulicherweise aufgegriffen wurden.“
Der Minister ergänzte: „So bietet der MD auf unsere Initiative hin den bayerischen Kinderkliniken seit 27. Dezember 2022 eine ‚Entbürokratisierungs-Hotline‘ an. Damit können sich gezielt Kinderkliniken mit dem MD kurzschließen, um drängende Fragen zur Entlastung im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten schnell und unbürokratisch möglichst rasch gemeinsam lösen zu können.“
Der Minister erläuterte: „Ich begrüße es, wenn Akteure des Gesundheitswesens so gemeinsam nach Lösungen suchen. Denn wichtig ist in dieser akuten Notsituation, dass alle Beteiligten alles dafür tun, einer überbordenden Bürokratie den Riegel vorzuschieben. Auch mit Blick auf die vom Bund eingebrachte sogenannte kleine Krankenhausreform darf die Pflegepersonalbemessung nicht zusätzliche Bürokratie schaffen. Wir brauchen ein Bürokratie-Moratorium auf Bundesebene. Dabei geht es nicht darum, zwingend nötige Informationen über Bord zu werfen, sondern mehrfache Dokumentationen zu vermeiden und wo immer möglich Erleichterungen zu schaffen. Die Sicherstellung der Versorgung der kleinen Patientinnen und Patienten muss oberste Priorität haben – und nicht unnützer Papierkram.“
Holetschek betonte: „Darüber hinaus kann aufgrund der bestehenden Sondersituation von den Personalvorgaben der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung abgewichen werden, wie die Krankenkassen bestätigen. Im Interesse einer einheitlichen Handhabung befindet sich hierzu eine Vereinbarung auf Landesebene zwischen der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen in Bayern und der Bayerischen Krankenhausgesellschaft über die Modalitäten für die Geltendmachung des Ausnahmetatbestandes in der Endabstimmung, die möglichst kurzfristig in Kraft treten soll. Auch der MD ist bereit, bestimmte anstehende Prüfungen auf Wunsch des Kinderkrankenhauses zu verschieben, wie das bereits während der Hochphasen der Corona-Pandemie der Fall war. Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, um aktuell beispielsweise im Bereich der Bürokratie gewisse Erleichterungen zu bringen. Klar ist: Wir brauchen jede Hand am Bett und nicht am Kugelschreiber.“
Der Minister ergänzte: „Die Kliniken haben schon alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen, wie etwa Unterbringung der Kinder auch über Nacht in der Tagesklinik, Rückkoppelung mit den niedergelassenen Ärzten und der Bitte um kritische Prüfung, was aktuell unbedingt stationär erfolgen muss. Auch die in der Pandemie bewährten Organisationsstrukturen sind weiterhin in Kraft. Die Ärztlichen Leiter Krankenhauskoordinierung und die Regierungen haben bei Bedarf die Befugnis, die Patientenströme zu steuern.“
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