Holetschek: Pflegestipendium ist erfolgreich angelaufen – Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister übergibt erste Stipendienbescheide – Kritik an der Bundesregierung
Das neue bayerische Stipendium für Pflegestudierende ist erfolgreich angelaufen. Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek übergab am Freitag die ersten Bescheide an Studierende der Katholischen Stiftungshochschule (KSH) München und an Studierende der Hochschule München. Holetschek betonte: „Ich freue mich, angehende Pflegekräfte mit unserem neuen Stipendium unterstützen zu können. Ich hoffe, dass wir damit die Rahmenbedingungen so attraktiv verbessern können, dass sich künftig noch mehr junge Menschen für ein Pflegestudium entscheiden.“
Präsidentin Birgit Schaufler von der Katholischen Stiftungshochschule München sprach ebenfalls von einem sehr wichtigen Schritt, um die Attraktivität des Pflegestudiums in Bayern zu steigern und um die Leistungen der Studierenden zu würdigen: „Während ihrer Praxisphasen übernehmen unsere Studierenden bereits erste pflegerische Tätigkeiten und leisten damit einen Beitrag in der täglichen Versorgung. Im Gegensatz zu den Pflegeschülerinnen und -schülern der Berufsfachschulen erhalten sie hierfür jedoch keine Vergütung. Wir freuen uns, dass das Stipendium dazu beiträgt, dieses Ungleichgewicht zu verringern, und danken allen, die sich dafür eingesetzt haben.“
Das Bayerische Gesundheitsministerium hat das neue Pflegestipendium zum Wintersemester 2022/2023 ins Leben gerufen. Bewerben können sich künftig jedes Semester Studierende des primärqualifizierenden Pflegestudiengangs ab dem zweiten Semester beim Bayerischen Landesamt für Pflege (LfP). Das Stipendium kann für bis zu drei Jahre gewährt werden. Vorgesehen ist ein monatlicher Festbetrag von bis zu 600 Euro.
Der Minister sagte: „Das Stipendium wurde im Wintersemester 2022/2023 gut angenommen. Für den ersten Jahrgang haben sich 54 Studierende um das Stipendium beworben – und somit der Großteil der Antragsberechtigten. Die positive Resonanz auf unser neues Stipendium für Pflege-Studierende ist sehr erfreulich und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Unser Ziel ist es, noch mehr junge Menschen für ein Pflegestudium zu gewinnen.“
Holetschek kritisierte, der Bund sei seiner Verpflichtung bislang nicht nachgekommen, das Pflegestudium attraktiver zu machen. Der Minister betonte: „Wir haben den Bund mehrfach auf das Problem hingewiesen, dass Pflege-Studierende vor allem in den Praxisphasen finanziell auf sich gestellt sind, aber nichts ist passiert. Deshalb geht Bayern jetzt mit diesem Stipendium in Vorleistung. Das entbindet den Bund aber nicht von seiner Verantwortung, selbst aktiv zu werden. Denn der primärqualifizierende Studiengang Pflege muss deutschlandweit attraktiv sein.“
Das Stipendium steht allen offen, die bereits in Vollzeit einen primärqualifizierenden Pflegestudiengang an einer bayerischen Hochschule oder Universität aufgenommen haben. Die Stipendiaten verpflichten sich, nach dem Studium für mindestens drei Jahre in einer Einrichtung insbesondere der Akutpflege, der ambulanten oder stationären Langzeitpflege, im psychiatrischen oder pädiatrischen Versorgungsbereich in Bayern zu arbeiten. Studierende können das Stipendium jeweils zu Beginn des Sommer- bzw. Wintersemesters beim LfP beantragen. Weitere Informationen hierzu bietet das LfP unter folgendem Link: Pflegestipendium – Bayerisches Landesamt für Pflege (LfP) (bayern.de).
Primärqualifizierende Pflegestudiengänge bieten in Bayern folgende Universitäten und Hochschulen an:
– Evangelische Hochschule Nürnberg
– Hochschule Kempten
– Hochschule München
– Katholische Stiftungshochschule München
– Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg
– Technische Hochschule Deggendorf
Das primärqualifizierende Pflegestudium ist generalistisch ausgerichtet. Ziel des Studiums ist es, die Studierenden für die selbstständige, umfassende Pflege von Menschen aller Altersstufen in akut und dauerhaft stationären sowie ambulanten Pflegesituationen zu qualifizieren. Das Studium vermittelt die erforderlichen fachlichen und persönlichen Kompetenzen sowie wissenschaftliche Grundlagen.
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