Holetschek treibt Forschung zu Corona-Spätfolgen voran – Bayerns Gesundheitsminister: Beschwerden müssen ernstgenommen werden – Besuch des vom Freistaat geförderten Projekts „Post-COVIDLMU“ am LMU Klinikum München
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek treibt die Forschung bei schweren Corona-Spätfolgen voran. Holetschek betonte am Mittwoch anlässlich eines Besuchs des Projekts „Post-COVIDLMU“ am Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) Klinikum München Großhadern: „Die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Long- oder Post-COVID müssen wir gezielt in den Blick nehmen. Schließlich steigt die Zahl derjenigen, die davon betroffen sind, weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Institutes benötigen etwa 40 Prozent der in einer Klinik behandelten COVID-19-Patientinnen und Patienten längerfristig medizinische Unterstützung.“
Der Minister fügte hinzu: „Aber auch milde Krankheitsverläufe können zu anhaltenden Beschwerden führen. Long-COVID könnte das neue Volksleiden werden.“
Holetschek informierte sich bei seinem Besuch über das Projekt des LMU Klinikums München, das der Freistaat Bayern seit November 2021 mit fast 580.000 Euro unterstützt. Post-COVIDLMU ist ein interdisziplinäres und sektorenübergreifendes Versorgungs- und Forschungsnetzwerk des LMU Klinikums. Der Schwerpunkt liegt auf der Behandlung und Erforschung von komplexen und schweren Fällen des Post-COVID-Syndroms bei Erwachsenen.
Die Behandlung dieser Patientengruppe erfolgt interdisziplinär unter Einbezug aller Fachkliniken des LMU Klinikums. „Weil die Symptome der Patienten so vielschichtig sind und von Müdigkeit und Energielosigkeit bis zu Seh- oder Bewegungsstörungen reichen ist es so wichtig, dass das LMU Klinikum die Behandlung aus einer Hand, mit einer Anlaufstelle, aber mit vielen Spezialisten anbietet“ sagt Prof. Dr. med. Markus M. Lerch, der Ärztliche Direktor des LMU Klinikums München. Ergänzt wird das universitäre Behandlungsangebot durch moderne telemedizinische Sprechstunden sowie interdisziplinäre Fallkonferenzen. Das LMU Klinikum kooperiert eng mit niedergelassenen Ärzten sowie verschiedenen Reha-Einrichtungen in Bayern.
Der Minister unterstrich: „Gerade der Austausch von Post-COVID-Expertinnen und Experten der LMU mit den Hausärztinnen und Hausärzten als erste Anlaufstelle bei Beschwerden ist immens wichtig, um eine flächendeckende und vor allem erfolgreiche Versorgung von Patientinnen und Patienten zu gewährleisten. Dadurch fügt sich das Projekt gut ins Versorgungssystem ein.“
Der Minister sprach bei seinem Besuch nicht nur mit den Forschenden, sondern auch mit Patientinnen und Patienten. Er betonte: „Die Beschwerden der Menschen müssen ernst genommen werden! Wir dürfen sie mit ihren teils gravierenden Einschränkungen nicht alleinlassen. Ich danke den Ärztinnen und Ärzten, die sich um die Patientinnen und Patienten kümmern und gleichzeitig auch die wichtige Forschung vorantreiben.“
Holetschek erläuterte: „Die Erforschung des neuen Krankheitsbildes steht noch am Anfang. Daher fördert der Freistaat zahlreiche Projekte, die sich der Versorgung der Patientinnen und Patienten widmen und ihre Lebensqualität steigern sollen.“
Der Minister informierte sich vor Ort auch über robotergestütztes Training für Reha-Patientinnen und -Patienten mit Post-COVID. Er ergänzte: „Die Digitalisierung und der Einsatz von Robotern bieten zukunftsweisende Möglichkeiten. Ich bin gespannt auf die Forschungsergebnisse des Projekts!“
Die Förderung für das Projekt erfolgt im Rahmen der Förderinitiative „Versorgungsforschung zum Post-COVID-Syndrom“, das der Freistaat im Juni 2021 mit einem Volumen von fünf Millionen Euro aufgelegt hat, um die Versorgung von Post-COVID-Patientinnen und Patienten zu verbessern. Bayern will damit möglichst viele innovative und effiziente Wege etablieren, um Spät- und Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung zu behandeln.
Weitere Informationen zur Förderung finden Sie unter: www.stmgp.bayern.de/service/foerderprogramme/foerderinitiative_post-covid/ sowie unter www.stmgp.bayern.de/coronavirus/post-covid/.
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