„In Waldlerhäusern leben Tradition und kulturelles Erbe weiter“ – Kunststaatssekretär Bernd Sibler präsentiert in historischem Bauernhaus 2. Auflage des Themenhefts „Das Waldlerhaus“ des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege
ABTSCHLAG. „Waldlerhäuser erzählen eindrucksvoll vom Leben unserer Vorfahren im Oberpfälzer und im Bayerischen Wald. Als alte Bauernhäuser sind sie Denkmäler besonderer Art: Sie zeugen vom Alltag, vom Zusammenleben und der Arbeit, die eine Familien- und Hausgemeinschaft im 18. und 19. Jahrhundert geleistet hat“, betonte Kunststaatssekretär Bernd Sibler heute bei der Präsentation der 2. Auflage des Themenhefts „Das Waldlerhaus“ aus der Reihe „Denkmalpflege Themen“ des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege. „Waldlerhäuser zu erhalten, heißt, Geschichte sichtbar zu machen und alte Bauernhäuser mit neuem Leben zu füllen. Tradition und kulturelles Erbe leben so im Hier und Heute weiter. Das Themenheft ‚Das Waldlerhaus‘ rückt die Bedeutung dieser Denkmäler in unser Bewusstsein. Es soll die Eigentümer ermutigen, dieses wertvolle Gut als Stück bayerischer Identität zu bewahren. Ich freue mich sehr, dass dieses ansprechende Themenheft nun in zweiter Auflage vorliegt“, so der Staatssekretär. „Ich danke der Gemeinde Kirchdorf, dem Kreisjugendring und der Familie Geiß ganz herzlich, dass sie uns hier
konkrete Beispiele für mühe- und liebevoll instandgesetzte Waldlerhäuser vorstellen und uns zeigen, auf welch unterschiedliche Weise diese Baudenkmäler eine Bereicherung für uns sein können.“
Das Themenheft „Das Waldlerhaus“ des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege widmet sich Waldlerhäusern, die typisch sind für die Häuserlandschaft im Oberpfälzer und Bayerischen Wald. Die bis heute erhaltenen Objekte stammen vornehmlich aus dem 18. und 19. Jahrhundert, in manchen von ihnen lassen sich mitunter Spuren aus dem 15. Jahrhundert finden. Die Broschüre nimmt die Bedeutung der Baudenkmäler in den Blick und soll Impulsgeber sein für den Erhalt dieser regionalen Denkmäler. Texte und Bildmaterial vermitteln einen authentischen Eindruck der historischen Bauernhäuser. Die erste Auflage des Themenheftes wurde 2010 veröffentlicht. Als Vorsitzender des Landesdenkmalrats ergriff Staatssekretär Sibler maßgeblich die Initiative hierzu.
Beispiele für vielseitige Nutzungsmöglichkeiten der Waldlerhäuser als Eigenheim, Gemeinde- oder Jugendhaus
Das Waldlerhaus in der Hintberger Straße 6 in Abtschlag ist nach seiner umfassenden Instandsetzung Treffpunkt der Dorfgemeinschaft. Das ehemalige Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert war Teil eines Vierseithofs. Bei der Instandsetzung in den Jahren 2002 bis 2004 wurde die ursprüngliche Architektur wiederhergestellt. Fenster und Türen wurden nach Möglichkeit erhalten oder nach historischem Vorbild erneuert. Neben dem Haupthaus ist auch ein Austragshaus, das aus dem 18. Jahrhundert stammt, erhalten. Die Baumaterialien Granit, Holz, Eisen, Ziegel und Glas, die bei der Instandsetzung verwendet wurden, stammen aus der Region. Das Austragshaus wird heute als Jugendhaus genutzt.
Das Waldlerhaus der Familie Geiß in Abtschlag stammt aus dem Jahr 1542 und zählt damit zu den ältesten erhaltenen landwirtschaftlichen Gebäuden im Landkreis Regen. Die Eigentümer haben das Wohnstallhaus mit Scheune beispielhaft instandgesetzt: Die Decken- und Wandputze sowie historische Farbfassungen wurden restauratorisch gesichert. Die Haustür und die Innentüren stammen ebenso wie die alte Holzbalkendecke aus dem 16. Jahrhundert. Die Eigentümer werden für ihre Verdienste um den Denkmalschutz mit der Denkmalschutzmedaille 2017 ausgezeichnet.
Julia Graf, Sprecherin, 089 – 2186 2621
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