Kampf gegen illegales Cybertrading / „Zentralstelle Cybercrime Bayern“ (ZCB) übernimmt seit drei Jahren herausgehobene Fälle / Mehr als 80 Festnahmen / Bayerns Justizminister Eisenreich warnt: „Cybertrading ist auf dem Vormarsch. …
Sie operieren auf Plattformen mit Phantasienamen wie „Globalix“ oder „Alpha Financial Group“. Sie versprechen hohe Gewinne. Sie ködern mit Geheimsystemen, auf die angeblich auch Prominente schwören. Immer mehr Privatanleger werden Opfer von Cybertrading. Der Vorsitzende der 93. Justizministerkonferenz und bayerische Justizminister Georg Eisenreich warnt: „Cybertrading ist auf dem Vormarsch. Deshalb haben wir diese Fälle vor drei Jahren bei der Zentralstelle Cybercrime Bayern gebündelt. Unser international renommiertes Expertenteam hat bereits große Erfolge im Kampf gegen diese Form der Kriminalität an der Schnittstelle von Cybercrime und Wirtschaftskriminalität erzielt. Bei der ZCB ist bislang ein Schaden von 250 Millionen Euro anhängig. Dabei handelt es sich überwiegend um bayerische Fälle. Laut unseren Experten dürfte der jährliche Gesamtschaden allein in Deutschland im Milliardenbereich liegen. Insgesamt sind hierzu bei der ZCB derzeit Verfahren gegen mehr als 900 Plattformen anhängig.“
Wie gehen die Betrüger vor? Die angeblichen Broker agieren meist aus Callcentern vor allem im ost- und südosteuropäischen Ausland. Sie sind psychologisch geschult und bringen ihre Opfer dazu, immer mehr Geld herauszugeben. Wenn der Betroffene dann auf einer Plattform aussteigt, reichen die Täter dessen Daten einfach an die nächste Plattform weiter. Eisenreich: „In Einzelfällen waren es bis zu fünf Millionen Euro, die so verloren gegangen sind. Das ist eine skrupellose Betrugsmasche. Die bayerische Justiz geht entschlossen gegen diese organisierten Banden vor.“
Da die Organisierte Kriminalität gut vernetzt ist, setzt auch die ZCB bei ihren Ermittlungen auf Kooperationen mit internationalen Partnern wie Eurojust und Europol. Bereits in fünf Ermittlungskomplexen wurden sog. „Joint Investigation Teams“ gebildet (u. a. mit Spanien, Italien, Schweden, Bulgarien, Serbien, Griechenland, Finnland und Polen).
Die Zwischenbilanz:
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Mehr als 80 Festnahmen im In- und Ausland (u. a. in Serbien, Bulgarien, Kosovo, Israel).
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Nach teilweise spektakulären Durchsuchungen von Callcentern (u. a. in Bulgarien, Albanien, Georgien und Ukraine und im Kosovo) konnten Vermögenswerte wie Luxusautomobile in Millionenhöhe sichergestellt werden.
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In Bayern kam es bislang zu zehn Verurteilungen wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs mit Gesamtfreiheitsstrafen zwischen zwei Jahren und sechs Jahren 10 Monaten. Eine Reihe weiterer Verfahren ist noch nicht abgeschlossen.
Justizminister Eisenreich: „Allen Anlegern rate ich: Schauen Sie im hochspekulativen Investment-Bereich genau hin, wem Sie Ihr Geld anvertrauen und zeigen Sie Betrugsfälle an. Wenn der versprochene Gewinn zu hoch ist, um wahr zu sein, dann stimmt meistens etwas nicht.“ Eisenreich abschließend: „Ich möchte mich bei der ZCB und ihren Ermittlerinnen und Ermittlern herzlich für die hervorragende Arbeit bedanken. Die komplexen und umfangreichen Ermittlungen sind nur aufgrund Ihres großen Engagements erfolgreich.“
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They operate platforms with bogus names, such as „Globalix“ or „Alpha Financial Group“. They promise high profits. Their bait includes a number of se-cret trading schemes, with even celebrities allegedly swearing by them. A growing number of private investors are falling victim to Cybertrading. The Chair of the 93rd Conference of the Ministers of Justice and Bavarian Minister of Justice Georg Eisenreich warns, “Cybertrading is on the advance. This is why we bundled these cases at the Bavarian Central Office for the Prosecution of Cybercrime three years ago. Our internationally renowned team of experts has achieved huge success in the fight against this form of crime at the interface of cyber-crime and economic crime. Current losses reported to the ZCB so far amount to 250 million euros. And those are predominantly Bavarian cases. Our experts assume that the annual losses in Germany alone run into billions. In all, proceedings against more than 900 platforms are, at present, pending at the ZCB.“
How do the fraudsters work? The alleged brokers usually operate from call centres abroad, especially in eastern and southeastern Europe. The scammers are psychologically trained, conning their victims into handing over more and more money. If a person targeted exits the platform, the perpetrators just pass on his/her data to the next platform. Eisenreich, „In some cases up to five million euros were lost in this way. This is an unscrupulous scam. The Bavarian judiciary is cracking down on these organised gangs.“
Since organised criminals are well connected, the ZCB also relies in its investigations on cooperation with international partners, such as Eurojust and Europol. In as many as five investigation complexes so-called „Joint Investigation Teams“ have been established (with Spain, Italy, Sweden, Bulgaria, Serbia, Greece, Finland and Poland, among others).
Principal results achieved:
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More than 80 arrests in Germany and abroad (in Serbia, Bulgaria, Kosovo, Israel, among others).
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Following some spectacular raids on call centres (in Bulgaria, Albania, Georgia, Ukraine and Kosovo, among others), assets, such as luxury cars worth millions, were seized.
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In Bavaria, ten convictions have been handed down so far for commercial and gang fraud, with imprisonments between two years and six years ten months. A series of further proceedings are not yet concluded.
Minister of Justice Eisenreich, „I urge all investors to take a very close look at whom you entrust with your money in highly speculative investment and to report scams and frauds. If the promised profit is too high to be true, then something is wrong in most cases.“ Eisenreich concludes, „I would like to thank very much the ZCB and their investigators for their superb work. The complex and extensive investigations are only successful because of your great commitment and dedication.“
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