Krankheiten heilen, bevor sie entstehen: Medizingipfel zeigt die Zukunft der Medizin, Highmed Agenda Bayern schafft die Rahmenbedingungen
Wissenschaftsminister Markus Blume und Gesundheitsminister Klaus Holetschek stellen Eckpunkte der neuen Medizinoffensive des Freistaats vor – „neue Ära der Spitzenmedizin“ – Forschung, Lehre und Versorgung im Mittelpunkt – München wird Deutschlands Medizinstandort Nummer 1 – Zentren im ganzen Land
MÜNCHEN. Bayern ruft eine neue Ära medizinischer Spitzenversorgung und -forschung aus: Mit der Highmed Agenda Bayern will der Freistaat die Zukunft der Medizin im Freistaat und damit die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger auf höchstem Niveau langfristig sichern. Die Eckpunkte zu den Bereichen Forschung, Lehre und Krankenversorgung stellten Wissenschaftsminister Markus Blume und Gesundheitsminister Klaus Holetschek heute in München im Rahmen des Medizingipfels 2023 der Bayerischen Staatsregierung vor. Gekommen waren über 200 Vertreterinnen und Vertreter von Staat und Kommunen, Wissenschaft und Wirtschaft, Leistungserbringern und Kassen, Interessensvertretungen und Verbänden, um sich über die Medizin der Zukunft im Freistaat zu informieren und auszutauschen.
Krankheiten heilen, bevor sie entstehen: „beste Medizin für Bayern“
Die Mission der neu ausgerufenen Highmed Agenda Bayern ist klar: Krankheiten verhindern, bevor sie entstehen, Rahmenbedingungen für eine landesweit bestmögliche medizinische und pflegerische Versorgung für kranke Menschen schaffen und medizinische und pflegerische Kräfte bei ihrem Dienst am Menschen kraftvoll unterstützen. Mit der Highmed Agenda definiert Bayern u.a. die Zukunft der Medizin in den Handlungsfeldern gute Ausbildung und gute Arbeit, Chancen der Digitalisierung und bauliche Infrastruktur der Krankenhäuser.
Wissenschaftsminister Markus Blume betonte: „Wir wollen Gesundheit in den Mittelpunkt rücken, wir wollen die beste Medizin für Bayern. Unser Rezept für die Spitzenmedizin der Zukunft: Die Highmed Agenda Bayern. Sie läutet eine neue Ära der Spitzenmedizin ein und ist eine neue Investitionsoffensive für den Medizinbereich – die gedankliche Verlängerung der Hightech Agenda Bayern, dem milliardenschweren Technologieprogramm des Freistaats. Wir sind im Bereich der Spitzenmedizin schon heute mit unseren sechs Universitätsklinika sehr gut aufgestellt. Wir wollen aber noch besser werden, um Patientinnen und Patienten noch schneller und wirksamer behandeln und heilen zu können. Personalisierte Medizin: Das ist das große Versprechen.“
5 Schwerpunkte stehen im Zentrum der Agenda. Dazu Wissenschaftsminister Markus Blume: „Mit einer Fachkräfteoffensive für die Medizin sorgen wir für einen massiven Ausbau an Studienplätzen und insgesamt 21 Hightech Agenda-Professuren. Wir starten eine Digitalisierungsoffensive mit einer bayerischen Gesundheitsdaten-Cloud und dem verstärkten Einsatz von KI und Robotik in Vorsorge und Versorgung. Wir verfolgen unsere Bau-Offensive weiter mit zukünftigen Investitionen von über 6,5 Milliarden Euro. Mit der Novellierung des Bayerischen Uniklinikagesetzes sorgen wir für mehr Freiheit für unsere Hochschulmedizin zum Beispiel für ein schnelleres Bauen. Zudem sorgen wir mit dieser Entfesselungsoffensive für mehr Wissens- und Technologietransfer, Gründerförderung und den leichteren Austausch von Gesundheitsdaten zu Forschungszwecken. Und: Wir stärken und fördern Kooperationen und bündeln damit Knowhow und Ressourcen nach dem Vorbild des erfolgreichen Kinderonkologischen Netzwerks Bayern KIONET und des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung BZKF. Unser Ziel sind weitere thematisch fokussierte Zentren im ganzen Land.“ Angedacht sei zum Beispiel ein Bayerisches Vakzinzentrum oder ein Zentrum für personalisierte Medizin.
Exzellente flächendeckende Krankenhausversorgung im Freistaat – Bayern fördert virtuelle Kinderklinik
Für die Bayerische Staatsregierung hat eine moderne und flächendeckende Krankenhauslandschaft höchste Priorität. Bayern verfügt über eine flächendeckende Krankenhausversorgung mit kommunal, gemeinnützig oder privat getragenen Häusern, stationären Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen und sechs Universitätsklinika. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek unterstrich: „Wir können stolz sein auf unsere medizinische Versorgung in Bayern – in der Stadt und auf dem Land. Schon heute bieten mehr als 400 Klinikstandorte im Freistaat eine moderne und exzellente stationäre medizinische Versorgung. Über 17.500 Arztpraxen kümmern sich zudem um die ambulante Versorgung. Das ist hervorragend!“
Holetschek ergänzte: „Unser Ziel ist es, die Krankenhäuser in Zukunft noch besser zu vernetzen. Wir fördern daher den Aufbau eines virtuellen Kinderkrankenhauses. Damit können wir die pädiatrische Versorgung in Bayern weiter optimieren und sicherstellen, dass Kinder künftig auch bei Krankheitswellen im Freistaat möglichst rasch in ein geeignetes Krankenhaus gebracht werden können. In der Praxis bedeutet das, dass der einzelne Arzt und der Rettungsdienst in Zukunft bei Engpässen nicht mehr alle Kinderkliniken im Umkreis abtelefonieren müssen, um einen freien Platz zu finden. Das spart Zeit, unnötige Wege und sorgt für eine bessere Versorgung und eine Entlastung des ärztlichen und pflegerischen Personals.“ Ziel des Projektes ist es, dass Behandlungskapazitäten zwischen den Kliniken besser abgestimmt werden können. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege fördert den Aufbau, die Implementierung und den Betrieb sowie die konzeptionelle Weiterentwicklung der „virtuellen Kinderklinik“ – kurz TeleKiN – mit rund 360.000 Euro für einen Zeitraum von drei Jahren.
Holetschek betonte: „Als Gesundheits- und Pflegeminister ist es mir ein Herzensanliegen, dass die Bürgerinnen und Bürger in Bayern bestmöglich versorgt werden – und zwar greifbar: in unseren Kinderkliniken, Krankenhäusern, in den Arztpraxen, in Pflege- und Seniorenheimen, bei Angehörigen, die Freunde oder Familienmitglieder pflegen.“
Der Gesundheitsminister fügte hinzu: „Für die Zukunft der Medizin zu sorgen, bedeutet auch, heute dafür zu sorgen, dass Menschen auch morgen und übermorgen noch Lust haben, in medizinischen Berufen zu arbeiten. Dafür zu sorgen, dass sie gut ausgebildet werden und ihrem Beruf treu bleiben. Wir brauchen also nicht nur eine High Medicine Agenda, sondern auch eine High Motivation Agenda! Ich kann Ihnen versichern: Wir werden nicht nachlassen, uns für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Anerkennung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Gesundheit und Pflege einzusetzen.“
München wird „Deutschlands Medizinstandort Nummer 1“
Im Rahmen des Medizingipfels wurde bereits eine wichtige Allianz per Unterschrift besiegelt: die „M1 – Munich Medicine Alliance“. Mit ihr gründet der Freistaat eine strategische Allianz für die Spitzenmedizin in München. „Damit wird die bayerische Landeshauptstadt bundesweit das stärkste Zentrum für Hochschulmedizin, Deutschlands Medizinstandort Nummer 1. Wir verbinden das Beste mit dem Besten. Schon heute behandeln die Münchner Universitätsklinika jährlich mehr Patienten als irgendeine andere Universitätsmedizin in Deutschland“, betonte Wissenschaftsminister Blume. Die „M1 – Munich Medicine Alliance“ bildet das Dach über die medizinischen Fakultäten der Ludwig-Maximilians-Universität und der Technischen Universität München (LMU und TUM), der Münchner Universitätsklinika und des Helmholtz Zentrums München, die weiter selbständig bestehen bleiben. So kann der Medizinstandort sein Potential in Forschung und Krankenversorgung noch besser ausschöpfen und international sichtbarer werden.
Der Freistaat ist stolz auf seine gute medizinische Versorgung auch in der Fläche, ihre Erfolge und Leistungen, vor allem auf die Menschen, die durch ihre Beiträge in Forschung und Lehre die Zukunft gestalten und die tagtäglich im Dienst der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung der Bevölkerung stehen.
Die vollständige Highmed Agenda finden Sie unter: wk.bayern.de/pressematerial
Eindrücke vom Medizingipfel finden Sie ab ca. 16 Uhr unter: Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume im Bild (bayern.de)
Kathrin Gallitz, Pressesprecherin, 089 2186 2057
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