Kultusminister Spaenle: „Bayerisches Bildungspaket: „Wir investieren kraftvoll in Bayerns Schulen – Grundsatzentscheidung für ein neues bayerisches Gymnasium“
MÜNCHEN. „Durch das Bildungspaket ,Für Bildung begeistern! Fördern, Fordern, Forschen‘ mit unserem Konzept zum bayerischen Gymnasium stellen wir die Weichen für die Zukunft der bayerischen Schulen. Wir bieten hervorragende Bildungschancen und eine sehr gute Förderung für unsere jungen Menschen. Wir stärken unser differenziertes Bildungswesen mit seiner hohen Qualität und seiner großen Durchlässigkeit. Wir investieren mit dem Bildungspaket rund 2.000 Stellen zusätzlich in Bayerns Schulen. Das neue bayerische Gymnasium werden wir grundständig auf neun Schuljahre anlegen, aber auch den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, es pädagogisch begleitet in acht Jahren zu durchlaufen. Diese Entscheidung trägt für das nächste Vierteljahrhundert“, so Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle zu dem gestern von der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag angenommenen Bildungspaket. Minister Spaenle wird nun das Bildungspaket und das Konzept zum neuen bayerischen Gymnasium in den Ministerrat und den Bayerischen Landtag einbringen.
Kernpunkte des Bildungspakets sind:
- die Weiterentwicklung der frühkindlichen Bildung
- der Ausbau von Inklusion und die Stärkung der Förderschulen
- die Stärkung der Grund-, Mittel- und Realschulen
- eine Zukunftsinitiative „Berufliche Bildung“
- die Begabtenförderung „Fit für die Zukunft: Fördern und Forschen“
- die stärkere Unterstützung der Schulleitungen und Schulverwaltung
- sowie das neue bayerische Gymnasium.
Das Bildungspaket stärkt Bayerns Schulen durch:
– die Weiterentwicklung der frühkindlichen Bildung mit einem bedarfsgerechten und qualitativ hochwertigen Ausbau der Betreuungsangebote.
– die Stärkung der Förderschulen und den Ausbau der Inklusion. Die hervorragende Arbeit der Förderschulen wird durch zusätzliche Stellen unterstützt (2018 mit 50 Stellen und in den darauf folgenden beiden Jahren mit jeweils 100 weiteren Lehrerstellen). Der damit begonnene Weg wird auch danach auf diesem Niveau fortgesetzt. Die Inklusion wird weiter ausgebaut – mit jeweils 100 Lehrerstellen zusätzlich in den Jahren 2019 und 2020. Die Kapazitäten der bayerischen Universitäten zur Ausbildung von Lehrkräften für Sonderpädagogik werden durch fünf neue Lehrstühle erhöht: Drei davon bilden den Kern eines neuen Ausbildungsstandortes in Regensburg, München und Würzburg werden ausgebaut.
– die Stärkung der Beruflichen Bildung mit der Zukunftsinitiative „Berufliche Bildung“ mit 100 zusätzlichen Stellen in den Jahren 2018 und 2019 für Berufsschulen sowie Fachober- und Berufsoberschulen. Der Meisterbonus wird auf durchschnittlich 1.500 Euro (Gesamtkosten jährlich rund 17 Millionen Euro) erhöht. Zusätzlich eingesetzt werden 10 Millionen Euro 2018 zur Förderung von Investitionen in Aus- und Weiterbildungseinrichtungen und 5 Millionen Euro für Exzellenzzentren der beruflichen Bildung im Bereich „Industrie 4.0“.
– den Ausbau der Lehrerreserve für die Schulen: In den nächsten beiden Jahren werden 100 Stellen für die integrierte Lehrerreserve an den Realschulen sowie 50 Stellen für Mobile Reserven an Grund- und Mittelschulen zusätzlich bereitgestellt.
– eine stärkere Unterstützung von Schulleitungen an Grund- und Mittelschulen, Realschulen und beruflichen Schulen. 150 Stellen werden 2018 bereitgestellt, um den Schulleitungen mehr Leitungszeit zu ermöglichen. Ferner wird 2018 die Anzahl der Stellen für Verwaltungsangestellte um 150 erhöht.
– eine Stärkung der Begabtenförderung unter dem Motto „Fit für die Zukunft: Fördern und Forschen“.
– ein neues bayerisches Gymnasium – mit mehr Lernzeit für die Schüler.
Das neue bayerische Gymnasium: Mehr Qualität, mehr Zeit, mehr Individualität
„Das neue bayerische Gymnasium legen wir zum Schuljahr 2018/2019 auf neun Jahre an mit der Möglichkeit, die Lernzeit individuell auf acht Jahre zu verkürzen“, sagte Minister Spaenle. „Damit können wir der gewachsenen Heterogenität der Schülerinnen und Schüler und dem Bedarf an zusätzlicher Lernzeit für neue inhaltliche Anforderungen Rechnung tragen.“
Zu den Eckpunkten des neuen bayerischen Gymnasiums zählen:
– das neue bayerische Gymnasium umfasst die Jahrgangsstufen 5 bis 13 und wird einem hohen Qualitätsanspruch gerecht. Wir investieren zusätzlich rund 18 Pflichtstunden. Wir stärken die Kernfächer und wichtige Themen wie Digitalisierung und politische Bildung. Die zweite Fremdsprache setzt weiter in Jahrgangsstufe 6 ein. Nach Jahrgangsstufe 10 wird der mittlere Bildungsabschluss erreicht. Die neue Jahrgangsstufe 11 bildet künftig die Einführungsphase der Oberstufe. Das Fünf-Fächer-Abitur wird beibehalten. Der LehrplanPLUS wird auf die neunjährige Lernzeit angepasst.
– Das neue bayerische Gymnasium bietet die Möglichkeit, die Lernzeit individuell um ein Jahr zu verkürzen. Die Schüler werden in der 8. Jahrgangsstufe informiert und beraten. In einem strukturierten zweijährigen Förderangebot werden sie auf das Auslassen der Jahrgangsstufe 11 oder ein Auslandsjahr vorbereitet.
– Die neue Jahrgangsstufe 11 bietet neue pädagogische Möglichkeiten: das P-Seminar, vorwissenschaftliche Arbeitstechniken, Studien- und Berufsorientierung, Stärkung der digitalen und politischen Bildung sowie Begabtenförderung.
– eine Reduzierung des verpflichtenden Nachmittagsunterrichts vor allem in der Unter- und Mittelstufe. Damit entstehen Freiräume für inner- und außerschulisches Engagement. Der Ausbau des Ganztags wird wie bisher an den Gymnasien bedarfsgerecht fortgesetzt.
Umsetzung des neuen bayerischen Gymnasiums
Das neue bayerische Gymnasium soll zum Schuljahr 2018/2019 starten – mit den Jahrgangsstufen 5 und 6. Das bedeutet: Die Kinder, die zum Schuljahr 2017/2018 ins Gymnasium übertreten, werden der erste Jahrgang des neuen bayerischen Gymnasiums sein. Lehrplan und Schulbücher liegen rechtzeitig vor.
Dr. Ludwig Unger, Tel. 089-21862105
Weitere Informationen siehe unter: www.km.bayern.de
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