"Mehr als Steine": Die Geschichte der Synagogen im Freistaat – Kultusstaatssekretärin Anna Stolz bei Eröffnung der Ausstellung „Mehr als Steine. Synagogen in Unterfranken“ und Vorstellung der bayerischen Synagogen-Gedenkbände
MÜNCHEN/WÜRZBURG. Jüdisches Leben und jüdische Kultur sind fest mit der Geschichte des Freistaats verbunden. Eine wesentliche Bedeutung kommt dabei den Synagogen zu, die nun in einer Ausstellung in der Würzburger Residenz sowie in drei Gedenkbänden mit insgesamt über 4.000 Seiten gewürdigt werden. Sowohl Ausstellung als auch Gedenkbände tragen den Titel „Mehr als Steine“. Kultusstaatssekretärin Anna Stolz unterstreicht noch einmal die Bedeutung der Botschaft: „Synagogen sind mehr als bloße Bauwerke. Sie sind Zeugen der jüdischen Kultur und Ausdruck des jüdischen Glaubens überall in der Welt. Die heute eröffnete Ausstellung legt genauso wie die nun veröffentlichten Gedenkbände eindrucksvoll Zeugnis von der Geschichte des jüdischen Glaubens und damit auch der Synagogen in Bayern ab. Für diesen Anlass hätte man sich kaum eine passendere Zeit aussuchen können als das diesjährige Festjahr „1.700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“.“
Der 8. November ist dabei als Eröffnungstag nicht zufällig gewählt. Am morgigen 9. November jährt sich die Reichspogromnacht zum 83. Mal. Anna Stolz betont: „Die Zeit hat von diesem Schrecken nichts genommen. Damals wurden an unzähligen Stellen jüdische Menschen drangsaliert, Synagogen verwüstet oder niedergebrannt. Die Synagogen-Gedenkbände zeigen ebenso wie die Ausstellung auch hier ihren besonderen Wert: Sie halten die Erinnerung an die Gewalttaten wach, sie mahnen uns, machen geschichtliche Spuren aus dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte wieder sichtbar und weisen einen Weg in die Zukunft. Das ist ein ganz wertvoller Beitrag für eine lebendige Erinnerungskultur.“
Unter den Gästen der Veranstaltung ist auch Dr. Ludwig Spaenle, Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe: „Mit dem Festjahr richten wir die Aufmerksamkeit auf das jahrhundertelange Zusammenleben von Christen und Juden in Bayern, das häufig genug von Ausgrenzung und Verfolgung, aber auch von langen Phasen friedlichen Zusammenlebens geprägt war. Die Ausstellung zeigt dies beispielhaft an der unterfränkischen Geschichte und schärft unsere Aufmerksamkeit für Spuren jüdischen Lebens, aber auch für jüdisches Leben heute in der Mitte unserer Gesellschaft.“
Die Ausstellung „Mehr als Steine. Synagogen in Unterfranken“ ist in der Würzburger Residenz noch bis zum 28. Januar 2022 zu sehen. Der Fokus richtet sich dabei auf die Geschichte des Judentums und dem reichen jüdischen Erbe in Unterfranken. Die Ausstellung entstand in Kooperation des Staatsarchivs Würzburg mit dem Team des Synagogen-Gedenkbands Bayern und dem Beauftragten der bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe. Die Erstellung der umfangreichen Gedenkbände wurde finanziell maßgeblich vom Staatsministerium für Unterricht und Kultus und der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche unterstützt. Weitere Informationen insbesondere zur Ausstellung „Mehr als Steine. Synagogen in Unterfranken“ finden Sie unter www.gda.bayern.de.
Fotos der Veranstaltung stehen am Dienstag, 9. November 2021, ab ca. 11.00 Uhr unter https://www.km.bayern.de/ministerium/staatssekretaerin-fuer-unterricht-und-kultus/pressebilder-zum-download.htmlkostenfrei zum Download zur Verfügung.
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