Michaela Kaniber: „Green Deal als große Chance für die Landwirtschaft“ – Ministerin spricht beim 16. Salzburger European Summit
Salzburg, Österreich – Im Green Deal, mit dem Europa zum ersten klimaneutralen und nachhaltigen Kontinent werden will, sieht Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber auch für die europäische Landwirtschaft eine große Chance. „Klimaschutz funktioniert nur mit den Bauern, nicht gegen sie. Unsere Betriebe in Land- und Forstwirtschaft leistet einen großen Beitrag zum Klimaschutz. Die hohen Umweltstandards in Europa müssen allerdings auch bei Importen berücksichtigt werden. Wenn die importierten Produkte den gleichen Umwelt- und Klimastandards unterliegen, werden die bäuerliche Landwirtschaft und regionale Vermarktungsstrukturen in Europa nachhaltig gestärkt“, sagte die Ministerin am Montag auf dem 16. Salzburger European Summit. Eine zwingende Voraussetzung des Green Deals, wie auch der beiden EU-Strategien zum Schutz der biologischen Vielfalt und „Vom Hof auf den Tisch“, sei daher ein wirksamer Außenschutz vor Umwelt- und Sozialdumping.
Zudem forderte die Ministerin von der EU-Kommission, bei den drei Strategien auch die wirtschaftlichen und sozialen Aspekte zu berücksichtigen. „Das Thema Nachhaltigkeit betrifft nicht nur die Ökologie. Hier brauchen wir eine ehrliche und faire Diskussion“, sagte Kaniber. Auflagen für mehr Umwelt- und Klimaschutz dürften weder die Ernährungssouveränität noch die wirtschaftliche Zukunft der Bauernfamilien in Europa gefährden. Hier sei aber auch der Verbraucher gefordert: „Der Erfolg des Green Deals entscheidet sich nicht nur in Verhandlungsrunden in Brüssel oder gar in Talkshows, sondern auch an der Ladentheke“, so der Appell der Ministerin.
Die Corona-Pandemie habe den Menschen den hohen Wert der heimischen Erzeugung von Nahrungsmitteln vor Augen geführt. „Auch auf dem Höhepunkt der Krise, trotz massiver Einschränkungen der Handelsströme, hat die Land- und Ernährungswirtschaft unsere Bevölkerung zuverlässig mit hochwertigen Lebensmitteln versorgt“, sagte die Ministerin. Dieses Vertrauen in die heimische Produktion, die Wertschätzung von Landwirten und ihrer Arbeit müsse nun verstetigt werden. „Bei allen Forderungen der Gesellschaft an die Landwirte darf nicht vergessen werden, was die Familienbetriebe tagtäglich für uns alle leisten“, so Kaniber.
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