Mit einem E-Ticket durch Bayern
- „Ein Klick – ein Ticket“ soll ab 2023 Wirklichkeit werden
- ÖPNV wird in der Fläche noch einfacher zugänglich
- „Tarifabitur“ und Notwendigkeit mehrerer Apps sollen entfallen
Mit einem durchgängigen bayernweiten elektronischen Ticket will der Freistaat für einen einfacheren Zugang zum Öffentlichen Personennahverkehr sorgen. Für Fahrten, die heute mehrere Fahrkarten erfordern, soll ein Landestarif eingeführt werden. Die Buchung von bayernweiten Verbindungen soll nicht nur über den „Bayern-Fahrplan“ des Freistaats, sondern über möglichst alle Apps von Verkehrsverbünden und ?unternehmen möglich sein. Das hat der Ministerrat heute beschlossen. Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer sieht darin entscheidende Vorteile: „Mit dem E?Ticket Bayern machen wir es den Bürgerinnen und Bürgern doppelt leicht, über den eigenen Ort hinaus Bus und Bahn zu nutzen. Erstens müssen sie sich nicht mit den Tarifen und Tickets am Zielort beschäftigen. Zweitens können sie zur Buchung ein bereits vertrautes Portal oder eine installierte App nutzen. Damit machen wir flächendeckend den ÖPNV attraktiver und stellen die Weichen für eine bessere Vernetzung, auch über Bayern hinaus.“
Die Staatsregierung strebt einen elektronischen Vertrieb im ÖPNV nach dem Prinzip „Ein Klick – ein Ticket“ sowie eine Vereinfachung des Tarif- und Ticketsystems an. Abseits der Schienenstrecken gibt es in den Regionen Bayerns heute große Unterschiede beim Angebot und bei den Tarifstrukturen. Der Fahrgast muss bisher aktiv wissen, über welchen Weg er an das richtige und günstigste Ticket gelangt. „Gerade Gelegenheits- und Seltennutzer lassen sich von der Unübersichtlichkeit im ÖPNV abschrecken. Das wollen wir mit der Einführung eines Landestarifs für alle überregionalen Verbindungen über Verbundgrenzen hinweg ändern“, so Ministerin Schreyer.
Gleichzeitig werden die digitalen Vertriebswege dahingehend erweitert, damit der integrierte Kauf von Bus-Schiene-Reiseketten in ganz Bayern möglich wird – sowohl über Apps und Portale der Verkehrsunternehmen und ?verbünde als auch über den „Bayern-Fahrplan“ der Bayerischen Eisenbahngesellschaft. Der Kunde kann dann Fahrplan-, Echtzeit- und Preisauskünfte für ganz Bayern aus einer Hand erhalten und – nach einmaliger Registrierung – beliebige Tickets kaufen, ohne sich für jede Region eine separate App installieren zu müssen. Die offene Architektur des E?Tickets Bayern erleichtert auch die Verknüpfung mit deutschlandweiten Entwicklungen.
Der Landestarif soll stufenweise eingeführt werden und auf dem bewährten Bayern-Ticket und dem staatlichen Fahrgastinformationssystem DEFAS Bayern aufbauen. In Abstimmung mit der gesamten ÖPNV-Branche und mit den Kommunen, die vor allem für den Busverkehr zuständig sind, sollen jetzt die notwendigen Strukturen geschaffen werden. Die Fahrgäste sollen 2023 von optimierten Angeboten nach Art des Bayern-Tickets profitieren. Danach soll das Sortiment in mehreren Stufen um Einzel- und Zeitkarten erweitert werden. Parallel werden die laufenden Entwicklungen zu „Check-in/Check-out“-Systemen und elektronischen Tarifen, wo der Fahrpreis automatisch nach der Fahrt ermittelt wird, einfließen.
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