Munich Quantum Valley: Münchener Initiative will Quantencomputer in Bayern entwickeln
Zusammenschluss der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der Fraunhofer-Gesellschaft, der Max-Planck-Gesellschaft, der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Technischen Universität München will Supertech vorantreiben – Wissenschaftsminister Sibler: „Wir etablieren Bayern als deutschen Taktgeber und international sichtbares Zentrum für Quantentechnologien und Quantencomputing“
MÜNCHEN. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, die Max-Planck-Gesellschaft und die Technische Universität München (TUM) haben die Initiative „Munich Quantum Valley“ gegründet. Hierzu hat Ministerpräsident Dr. Markus Söder heute im Beisein von Wissenschaftsminister Bernd Sibler und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. Auf dieser Basis wollen sie München gemeinsam weiter zu einem national und europaweit führenden und konkurrenzfähigen Standort für Quantenwissenschaften und -technologien (QWT) ausbauen. Langfristig ist eines der zentralen Ziele die gemeinsame Entwicklung von Hard- und Software für Quantencomputer.
Wissenschaftsminister Bernd Sibler unterstützt die Initiative mit Nachdruck. Er erklärte anlässlich der Unterzeichnung: „Für mich ist die Quantentechnik ebenso wie die Künstliche Intelligenz eine der zentralen Schlüsseltechnologien. Sie ist von größter Bedeutung für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Bayern und damit für unser aller Zukunft. Deshalb müssen wir die Nase vorne haben.“ München sei schon heute ein anerkannter Spitzenstandort für Quantentechnologien, so der Minister weiter. Mit der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der Fraunhofer-Gesellschaft, der Max-Planck-Gesellschaft sowie den beiden Münchner Universitäten LMU und TUM haben sich nun die ‚Big Five‘ der Quantenszene im Munich Quantum Valley zusammengetan, um den Technologievorsprung des Standorts München weiter voranzutreiben. „Damit wird Bayern nicht nur Taktgeber für Quantenforschung in Deutschland, sondern auch international sichtbares Zentrum für Quantentechnologien und Quantencomputing.“
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger erklärte: „Diese Initiative ist ein kraftvolles Signal zur Entwicklung und Förderung der Quantentechnologien in Bayern. Wir setzen damit ein deutliches Zeichen in Richtung Bund: Bayern ist in der Bundesrepublik einer der am besten geeigneten Wissenschafts- und Technologiestandorte für Quantencomputer und Quantentechnologien. Wir wollen in Bayern ein wirkungsvolles Ökosystem Wirtschaft-Wissenschaft aufbauen, damit hier auch eine echte Quantenindustrie entsteht. Dazu bietet die einzigartige Mischung aus weltweit erfolgreichen Industrieunternehmen und innovativen Start-Ups im Raum München beste Voraussetzungen.“
Zusammenführung von Wissenschaft und Industrie
Die Initiative Munich Quantum Valley möchte ein leistungsfähiges Ökosystem von Wirtschaft und Wissenschaft auf dem Feld der QWT etablieren. Zu diesem Zweck plant sie, Spitzenforscherinnen und -forscher zu rekrutieren und ein Zentrum für Quantencomputing und Quantentechnologien einzurichten, das Industrie und Wissenschaft zusammenführen soll. Hier will man vor allem die Grundlagenforschung und die Entwicklung von Basistechnologien im Bereich der QWT fördern und Quantencomputer entwickeln, bauen und betreiben. Zusätzlich wollen die fünf Mitglieder des Konsortiums einen Quantentechnologiepark errichten, der die technische Infrastruktur für die Entwicklung und Fertigung modernster Komponenten zur Verfügung stellt. Nicht zuletzt hat sich das Munich Quantum Valley auch zum Ziel gesetzt, die wissenschaftliche Qualifizierung und Weiterbildung einer neuen Generation von Naturwissenschaftlern, Ingenieuren und Informatikern mit dem Schwerpunkt auf Quantentechnologien voranzutreiben.
Forschungsturbo und noch nie dagewesener Ausbau des Wissenschaftsstandorts
Die Bundesregierung hat angekündigt, dass sie den Auftrag zum Bau von mindestens zwei Quantencomputern unmittelbar an geeignete Konsortien in Deutschland vergeben wird. Die Bayerische Staatsregierung hat diese Ankündigung aufgegriffen und mit einer groß angelegten Technologieoffensive die Grundlage für eine aussichtsreiche Bewerbung der Initiative Munich Quantum Valley für die Bundesmittel gelegt. Im Rahmen der Hightech Agenda Bayern, die ein Volumen von rund zwei Milliarden Euro umfasst und vor allem auf Künstliche Intelligenz und Supertech abzielt, investiert der Freistaat rund 70 Millionen Euro in Quantentechnologien. Zusätzlich wurden im Rahmen des Beschleunigungsprogramms Hightech Agenda Plus für die Jahre 2021 und 2022 je bis zu 60 Millionen Euro für die Förderung der Quantentechnologien im Bayerischen Staatshaushalt vorgesehen. Wissenschaftsminister Sibler: „Mit der Hightech Agenda Bayern und der Hightech Agenda Plus legen wir den Forschungsturbo ein und bauen den Wissenschafts- und Technologiestandort Bayern nicht nur im Bereich der Künstlichen Intelligenz, sondern auch im Bereich Supertech und Quantentechnologien in noch nie dagewesenem Umfang aus. Insgesamt plant der Freistaat im Rahmen der Strategie Hightech Agenda Plus in den kommenden fünf Jahren für die Initiative Munich Quantum Valley mit einer Investition von rund 300 Millionen Euro an bayerischen Landesmitteln.“
Weitere Informationen zur Hightech Agenda Bayern und zur Hightech Agenda Plus finden Sie hier:
Pressemitteilung über den geplanten Ausbau Bayerns zum führenden Standort für Quantenindustrie:
Ralf Huber, Sprecher, 089 2186 2654
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