Neues Testfeld für intelligente Mobilitätskonzepte
- „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet
- Testfeld mit Testkreuzung, automatisiertem Parkdeck und „Park & Charge Lane“ geplant
- Bau soll 2022 beginnen
Auch nach dem Ende der IAA Mobility bleibt die Mobilität der Zukunft in Bayern: Die Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH (IABG), die Technische Universität München (TUM) und das Bayerische Verkehrsministerium werden am Hauptsitz der IABG in Ottobrunn ein Testfeld für intelligente Mobilitätskonzepte einrichten. Dort sollen Technologien rund um das autonome Fahren erprobt und Erkenntnisse für die Praxis gewonnen werden. Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer, TUM-Präsident Prof. Dr. Thomas F. Hofmann und IABG-Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Rudolf Schwarz haben heute ein gemeinsames „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet. Der Bau des Testfelds ist ab dem kommenden Jahr geplant.
Die Absicherung des Zusammenwirkens autonomer Fahrzeuge mit ihrer Umwelt ist das entscheidende Thema für die Zulassung und Akzeptanz selbstfahrender Verkehrssysteme. Das Testfeld soll insbesondere aus drei Komponenten bestehen: Einer Testkreuzung für autonome Fahrzeuge, einem automatisierten Parkdeck und einer „Park & Charge Lane“ für Fahrzeuge mit induktiver Lademöglichkeit. Mit Hilfe dieser Infrastruktur sollen neue Technologien und Steuerungsverfahren sowie Park- und Ladekonzepte erprobt werden. Ein Fokus wird dabei auf der Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern sowie schwächeren Verkehrsteilnehmern wie älteren Personen, Kindern oder Personen mit Mobilitätseinschränkungen liegen. Die Investitionskosten für das Testfeld betragen rund vier Millionen Euro.
Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer: „Die Mobilität der Zukunft ist in Bayern längst angekommen! Erst letzte Woche konnte ich mich bei der IAA Mobility davon überzeugen, wie grundlegend das autonome Fahren unsere Mobilität verändern – und an vielen Stellen verbessern – wird. Aber wir brauchen auch Erkenntnisse darüber, wo noch Fallstricke liegen und wie wir vor allem schwächere Verkehrsteilnehmer schützen können. Deshalb unterstützen wir von Seiten des Verkehrsministeriums den Aufbau des Testfelds in Ottobrunn und beteiligen uns auch finanziell an den Kosten.“
Prof. Rudolf Schwarz: „Ich freue mich sehr auf die weitere Vertiefung unserer Zusammenarbeit mit der TU München und dem Bayerischen Verkehrsministerium. Gerade die Absicherung der KI-Algorithmen, welche das Zusammenwirken autonomer Fahrzeuge steuern, erfordert völlig neue Herangehensweisen. Wir müssen „an Sicherheit grenzende“ Wahrscheinlichkeiten berechnen und wollen diese auf der Testkreuzung nachweisen. Ein weiteres Anliegen der IABG ist es, dem berührungslosen, induktiven Laden von Elektrofahrzeugen – auch mit Hilfe des Testfelds – zum Durchbruch zu verhelfen. Gerade bei fahrerlosen Systemen wird niemand in der Nähe sein, um diese mit Stromkabeln an die Ladestationen anzuschließen.“
„Mit dem modernen Testfeld leisten wir einen wichtigen Beitrag, die Metropolregion München zu einem der weltweit bedeutendsten Innovationsstandorte für nachhaltige, intelligente Mobilität zu etablieren“, sagt TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann. „Die TUM bündelt auf diesem Feld Spitzenforschung von der Konzeption zukunftsfähiger Verkehrssysteme über die Fahrzeug-, Sensor- und Kommunikationstechnologien bis hin zu den gesellschaftlichen Implikationen einer elektrifizierten autonomen Mobilität. In einem gemeinschaftlichen Innovationsansatz von Wissenschaft, Unternehmensentwicklung und gesellschaftlich verantworteter Politikgestaltung wollen wir den urbanen Verkehr in eine nachhaltige Zukunft führen.“
Auf dem Bild zu sehen von links nach rechts:
IABG-Geschäftsführer Prof. Rudolf Schwarz, TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann und Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (Foto: StMB).
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