Neues Zukunftsprojekt "Park&Ride and Live"
- Bauminister will Wohnraum und ÖPNV koppeln
- Studie soll bebaubare Parkplätze an Bahnhöfen und S-Bahnsteigen analysieren
- Auswahl von bis zu 40 geeigneten Standorten schon 2020
- Reichhart: „Flächensparen und großes Potential nutzen“
Bayerns Bauminister Dr. Hans Reichhart will das Flächensparen weiter voranbringen und vorhandene Parkplätze systematisch überbauen lassen. Ein großes Potential sieht Reichhart in den Park&Ride-Flächen entlang von S- und Regionalbahnlinien rund um und in den Ballungsräumen. Das Planungsbüro „orange edge“ aus Hamburg wurde deshalb jetzt mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Die Hamburger sollen den Bestand in ganz Bayern aufnehmen und das schlummernde Potential ausloten. „Diese Flächen sind brachliegendes Bauland, das bereits bestens angebunden ist. Besser geht’s kaum. Mit unserem neuen Projekt „Park&Ride and Live“ schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe“, so der Bauminister. Bereits 2020 soll dem Bauministerium eine Auswahl von bis zu 40 geeigneten Standorten vorliegen.
Park&Ride-Flächen erleichtern den Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Diese Flächen sind deshalb ein wichtiger Schnittpunkt zur Vernetzung individueller und öffentlicher Mobilität. Genau hier will Reichhart ansetzen. „Welches Verkehrsmittel wir nehmen, entscheiden wir tagtäglich Zuhause, es hängt aber maßgeblich von der Wohnsituation und dem Wohnumfeld ab. Kurze Wege zu einem guten ÖPNV-Angebot erleichtern uns die Entscheidungen. Wer die S-Bahn vor der Tür hat, lässt das Auto schneller stehen“, sagte Reichhart.
Neben der Schaffung von Wohnraum auf vorhandenen und bereits versiegelten Flächen will der Bauminister deshalb auch untersuchen lassen, wie der Umstieg vom Auto auf die Schiene noch mehr erleichtert werden kann.
Das Planungsbüro orange edge erstellt dazu eine Machbarkeitsstudie. Das Büro untersucht dazu die lokalen Rahmenbedingungen in den bayerischen Verdichtungsräumen. Unter anderem sollen Eigentumsverhältnisse, Eignung der Flächen, baurechtliche Vorgaben, Lärmschutz und mögliche Wohnqualität geprüft werden. Ziel ist es, geeignete Standorte für konkrete Planungen zu identifizieren.
Reichhart erwartet sich dadurch nicht nur eine schnelle Umsetzung von Pilotvorhaben. Reichhart: „Wir wollen mit gutem Beispiel voran gehen und einen Katalog mit Handlungsempfehlungen auch für Kommunen und Bahnunternehmen entwickeln.“
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