„Schüler, Lehrkräfte, Schulen stärken“ – Staatssekretär Bernd Sibler informiert über Neuerungen zum Schuljahr 2017/2018 – Niederbayerische Schulen gut aufgestellt
MÜNCHEN. „‚Stark machen‘ – unter diesem Motto setzen wir unsere Arbeit für unsere Schülerinnen und Schüler, unsere Lehrkräfte und unsere Schulen im Schuljahr 2017/2018 konsequent weiter fort“, betonte Staatssekretär Bernd Sibler zum Beginn des neuen Schuljahres heute im niederbayerischen Landau a.d. Isar. Mit Blick auf die rund 1,68 Millionen Schülerinnen und Schüler, die die allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in Bayern besuchen – darunter 157.600 in Niederbayern – erklärte er: „Wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler stark machen für ihren persönlichen Weg in der Schule, in ihrem Beruf und in der Gesellschaft. Wir wollen unsere Lehrkräfte in den Schulen stark machen für ihre verantwortungsvolle, wichtige Aufgabe, unsere Kinder und Jugendlichen in ihrer Entwicklung zu begleiten, zu fordern und zu fördern. Wir wollen das bayerische Bildungswesen mit seinen verschiedenen Schularten für die Herausforderungen der Zukunft stark machen.“
Allen Schülerinnen und Schülern – darunter rund 112.400 Schulanfängern in ganz Bayern und 10.400 in Niederbayern – sowie deren Lehrkräften wünschte er einen guten Start in ein erfolgreiches Schuljahr. Für das neue Schuljahr seien alle Vorbereitungen getroffen, so Sibler: „Wir haben rund 4.300 Lehrkräfte neu eingestellt, der Unterricht ist gesichert. Das Betreuungsverhältnis von Lehrkraft zu Schüler wird bei einem guten Wert von 1 zu 13,8 liegen.“ Die Vorbereitungen für das neue Gymnasium kommen voran, die digitale Bildung werde ausgebaut, die berufliche Bildung gestärkt, Inklusion und Ganztag seien auf einem guten Weg. Er verwies auf die gestiegenen Haushaltsmittel für die schulische Bildung, die in den letzten 10 Jahren um rund 50 Prozent auf nun 12 Milliarden Euro erhöht wurden.
Starker Impuls: Das Bildungspaket
„Mit dem Bildungspaket ‚Für Bildung begeistern! Fördern, Fordern, Forschen‘ der Bayerischen Staatsregierung, das dem Haushaltsgesetzgeber noch vorgelegt wird, wollen wir die Schulen nachhaltig stärken“, erklärte der Staatssekretär. In den kommenden Jahren schafft der Freistaat, wenn der Bayerische Landtag zustimmt, 2.000 zusätzliche Stellen für Bayerns Schulen an allen Schularten, um
– die Lehrerreserve an den Grund-, Mittel- und Realschulen auszubauen,
– die Schulleitungen mehr zu unterstützen,
– die Förderschulen und die Inklusion zu stärken,
– die Begabtenförderung zu stärken und
– das neue Gymnasium mit mehr Lernzeit für die Schüler gut aufzustellen.
Schüler, Schulen und Schulwesen konkret stark machen
Staatssekretär Sibler führte weitere Maßnahmen an, um die Schülerinnen und Schüler, die Schulen und das Schulwesen insgesamt weiter zu stärken u.a.:
– zusätzliche Stellen z.B. für die Inklusion. Zum neuen Schuljahr werden erneut 100 Stellen zur Verfügung gestellt, sodass inzwischen seit dem Schuljahr 2011/2012 insgesamt 700 zusätzliche Lehrerstellen geschaffen wurden. Die Zahl der Schulen mit dem Profil „Inklusion“ steigt zum neuen Schuljahr um rund ein Viertel auf 298 Schulen, darunter 27 in Niederbayern.
– verstärkte Anstrengungen, um den Unterricht sicherzustellen, wie der Einsatz von knapp 2.400 „mobilen Reserven“, die Lehrkräfte im Fall von Erkrankungen etc. vertreten können, oder die integrierte Lehrerreserve an Realschulen und Gymnasien, die mehr Lehrkräfte zugewiesen bekommen, als für Pflichtunterricht und Wahlangebote notwendig wären.
– das neue, auf neun Jahre ausgelegte bayerische Gymnasium, das bereits die Schülerinnen und Schüler besuchen, die nun in die 5. Jahrgangsstufen des Gymnasiums übertreten. Es bietet den Kindern und Jugendlichen über die gesamte Laufzeit hinweg deutlich mehr Lernzeit und Förderung. Gut 19 Wochenstunden über die gesamte Laufzeit bei nahezu keinem Nachmittagsunterricht in der Unter- und Mittelstufe – für mehr digitale und politische Bildung, eine Stärkung der Kernfächer und der Naturwissenschaften.
– eine Stärkung der beruflichen Bildung. Angebote der „Berufsschule Plus“ bis hin zum Berufsabitur stärken z. B. die Angebote der dualen Bildung. Bayern fördert unter dem Stichwort „Industrie 4.0“ erstmals an ausgewählten Berufsschulen die Ausstattung auf Industriestandard. Der Meisterbonus wird zum Januar 2018 auf durchschnittlich 1.500 Euro erhöht.
– die Stärkung der digitalen Bildung. Die jungen Menschen in Bayern sollen Medien kompetent und verantwortungsbewusst nutzen können, Informationstechnologien im Unterricht eingebunden werden. Dafür erstellen Schulen z. B. Medienkonzepte und integrieren diese in die Schulentwicklung. Zudem wird die Systembetreuung an weiterführenden Schulen verbessert. „Mittelfristig sind wir mit dem Masterplan BAYERN DIGITAL II auf dem Weg zu digitalen Klassenzimmern flächendeckend an Bayerns Schulen“, erklärte Sibler.
– die Stärkung der Begabtenförderung. Der Freistaat Bayern fördert junge Menschen mit besonderer Begabung bereits nachhaltig auf der Grundlage eines Gesamtkonzepts, das von der flexiblen Grundschule bis zur Doktorandenförderung reicht. Ab diesem Schuljahr wird sich Bayern mit 47 Schulen auch an der von Bund und Ländern gemeinsam getragenen Initiative „Wir können mehr!“ beteiligen. In Niederbayern nehmen die Grundschule Lalling, die Realschule Pfarrkirchen und das Comenius-Gymnasium Deggendorf teil.
– die Stärkung des Unterrichts durch den LehrplanPLUS, einen an Wissen und Kompetenzen ausgerichteten Lehrplan. Dieser wird nun an den Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien sowie der Beruflichen Oberschule eingeführt.
– die Stärkung des regionalen Engagements für Bildung und Ausbildung junger Menschen mit der Initiative „Bildungsregion in Bayern“. An dieser beteiligen sich 74 kreisfreie Städte und Landkreise, 61 erhielten bereits das Gütesiegel, darunter die Landkreise Deggendorf, Freyung-Grafenau, Dingolfing-Landau, Rottal-Inn, sowie Stadt und Landkreis Landshut und Stadt und Landkreis Straubing bzw. Straubing-Bogen.
– der flächendeckende und bedarfsgerechte Ausbau der Ganztagsschulen – mit dem zusätzlichen Schwerpunkt auf offene Ganztagsgruppen an Grundschulen. Es wird nun rund 6.250 offene Ganztagsgruppen an bayerischen Schulen geben. Knapp 1.100 Schulen haben gebundene Ganztagsklassen beantragt. Die „Gebundenen Ganztagsangebote in Übergangsklassen“ für junge Menschen mit Migrationshintergrund werden auf 90 ausgeweitet. Die Zahl der Gruppen für die Mittagsbetreuung liegt bei rund 6.100. Der Freistaat hat aktuell seinen Zuschuss für die Finanzierung der offenen Ganztagsgruppen und gebundenen Ganztagsklassen um jeweils 8,75 Prozent erhöht.
– das große Engagement im Unterricht für die enorme Zahl von jungen zugewanderten Menschen vor allem an Grund-, Mittel- und Berufsschulen, aber auch an Realschulen und Gymnasien, in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. So gibt es z. B. wieder rund 1.100 Berufsintegrationsklassen an den Berufsschulen. Bayerns Schulen sind hier bundesweit – nicht nur bei den Berufsintegrationsklassen an Berufsschulen – mit führend.
– das neue „Gesamtkonzept für die Politische Bildung“. Dieses legt zum neuen Schuljahr Schwerpunkte für die Bildungsarbeit der Schulen. Schülerinnen und Schüler sind dabei Akteure politischen Handelns.
– das neue „MINT-Netzwerk“ mit acht MINT-Regionen, das der Förderung von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik bei Kindern und Jugendlichen an Bayerns Schulen dient.
Vergleichbar gute Lebens- und Bildungschancen in ganz Bayern
„Unsere Zukunft sind unsere jungen Menschen. Starke junge Menschen sind die Grundlage für eine starke Gesellschaft in einer starken Region. Wir setzen daher alles daran, sie stark zu machen für die Chancen und Herausforderungen, die ihnen begegnen werden“, so Bernd Sibler. „Wir wollen unseren jungen Menschen in der Stadt wie auf dem Land vergleichbar gute Lebens- und Bildungschancen anbieten und sie auf ihrem individuellen Bildungsweg passgenau begleiten und fördern. Das erreichen wir durch ein vielfältiges, qualitätsvolles und durchlässiges Schulwesen. Das Bildungspaket wird uns dabei – auch mit Blick auf die kommenden Jahre – kraftvoll unterstützen“, betonte er.
Dass Bayerns Ansatz richtig ist und vielfältige Chancen für junge Menschen im Freistaat eröffnet, bestätigen verschiedene Vergleichsstudien und Erhebungen, z.B. der „Bildungsmonitor 2017“. Trotz aller Erfolge im Bereich der Bildung habe Bayern jedoch Herausforderungen zu bewältigen, erläuterte der Staatssekretär. „Die erheblichen Investitionen in die Bildung zeigen aber, dass Bayern diese Herausforderungen angeht und den Weg zu einem Bildungssystem, das qualitätsvoll und sozial gerecht gestaltet wird, konsequent weitergeht“, so der Staatssekretär abschließend.
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