Sehr günstige Einstellungssituation für Lehrkräfte an Mittelschulen, Grundschulen, Beruflichen Schulen und Förderschulen – Lage an Realschulen leicht verbessert – Fächerwahl bei Gymnasium wichtig
MÜNCHEN. Für das Schuljahr 2016/2017 differiert die Einstellungssituation für Bewerberinnen und Bewerber um ein Lehramt im Freistaat Bayern je nach der Schulart und der eigenen Fächerkombination z. T. sehr deutlich. Als ausgesprochen günstig erweist sie sich für Lehrkräfte an Mittel-, Grund- und Förderschulen sowie beruflichen Schulen. Die Chancen für Bewerberinnen und Bewerber für die Realschule haben sich leicht verbessert, für eine Einstellung für Bewerberinnen und Bewerber am Gymnasium ist die Fächerwahl wichtig.
Seit Jahren informiert das Bayerische Kultusministerium regelmäßig interessierte Abiturientinnen und Abiturienten auf der Basis einer Lehrerbedarfsprognose über die Chancen nach dem Studium. Die Lehrerbedarfsprognose dient als Orientierungshilfe bei der Studienwahl.
Die Anzahl der einzustellenden Lehrkräfte ergibt sich grundsätzlich vorwiegend aus der bayernweiten Entwicklung der Schülerzahlen mit ihren regionalen Besonderheiten, dem Ausscheiden von Lehrkräften in den Ruhestand, dem Bedarf der Schulen sowie Beschäftigungsmöglichkeiten gerade im Ausbau der Ganztagsangebote, der Inklusion und aufgrund des massiven Zustroms von jungen Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund nach Bayern.
Zum kommenden Schuljahr wird es für Lehrkräfte an Mittelschulen, Grundschulen und an Förderschulen nahezu eine Volleinstellung geben. Für die Grund- und Mittelschulen stellt der Freistaat insgesamt über 1.850 Lehrkräfte ins Beamtenverhältnis ein.
Darüber hinaus werden rund 220 Fach- und gut 80 Förderlehrer angestellt.
Alle Bewerber mit Lehramt für Sonderpädagogik erhalten Planstelle
Der Freistaat kann zum neuen Schuljahr allen 285 Bewerberinnen und Bewerbern für das Lehramt für Sonderpädagogik eine Planstelle im staatlichen Schuldienst unterbreiten. Darüber hinaus können im Förderschulwesen Lehrkräften mit der Lehrbefähigung für andere Lehrämter zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten in allen Regierungsbezirken angeboten werden. Im neuen Schuljahr findet eine Nachqualifizierung für Grundschul-, Realschul- und Gymnasiallehrkräfte statt. Ziel der Nachqualifikation ist die Befähigung zum Lehramt für Sonderpädagogik.
Die Einstellungssituation an den staatlichen Realschulen stellt sich zum kommenden Schuljahr 2016/2017 wesentlich positiver dar als vor einem Jahr. Zwar geht die Schülerzahl demografisch bedingt erneut deutlich zurück. Dennoch kann der Freistaat zum September 2016 etwa 245 Lehrkräfte dauerhaft auf Planstelle in den staatlichen Realschuldienst einstellen. Dies ist möglich aufgrund einer gegenüber dem Vorjahr höheren Anzahl an ausscheidenden Lehrkräften, die z. B. in den Ruhestand eintreten, und insbesondere aufgrund Zuweisungen von Stellen aus der Demografischen Rendite. Die Einstellungschancen sind – wie schon in den Vorjahren – stark von der Fächerverbindung der Bewerberinnen und Bewerber abhängig. Mit den genannten Neueinstellungen kann die Unterrichtsversorgung an den staatlichen Realschulen zum neuen Schuljahr erneut verbessert werden. Beispielsweise wird die integrierte Lehrerreserve ausgebaut.
Zum September 2016 erhalten rund 250 Bewerberinnen und Bewerber ein Angebot auf Übernahme in den gymnasialen Staatsdienst. Erfreulicherweise können alle diese Einstellungen – auch diejenigen für die Mobile Reserve – auf eine Planstelle erfolgen.
Zusätzlich können rund 190 Absolventinnen und Absolventen mit der Befähigung für Lehramt an Gymnasien auf eine Planstelle an Fachober- und Berufsoberschulen sowie Wirtschaftsschulen eingestellt werden.
Nach wie vor melden die Gymnasien beispielsweise in den modernen Fremdsprachen und den Gesellschaftswissenschaften einen insgesamt nur vergleichsweise geringen Bedarf. Dennoch wird auch zum September 2016 in diesen Bereichen ein Einstellungskorridor gebildet, um wenigstens den besten Bewerbern ein Einstellungsangebot zu unterbreiten. Die Einstellungssituation für Bewerber mit Physik, Informatik oder Kunst ist weiterhin günstig.
Beste Chancen an den beruflichen Schulen
Beste Einstellungsbedingungen bestehen derzeit für die beruflichen Schulen. Aktuell sind rund 200 Einstellungen von Bewerbern mit Lehramtsbefähigung an beruflichen Schulen vorgesehen. In nahezu allen beruflichen Fachrichtungen besteht im staatlichen Schuldienst sogar Volleinstellung. Wie in den Vorjahren kann der Freistaat in den Fachrichtungen Metall- sowie Elektro- und Informationstechnik mangels Bewerbern nicht alle Stellen besetzen. Das Staatsministerium hat hier entsprechende Sondermaßnahmen für Diplomingenieure initiiert.
Darüber hinaus sollen weitere Absolventen mit der Befähigung für Lehramt an Gymnasien bei entsprechender Nachqualifizierung auch an Berufsschulen eingestellt werden.
An den Beruflichen Oberschulen ist die Übernahme von 10 Lehrkräften mit Lehramt an Realschulen geplant. Sie werden in einer Sondermaßnahme in der Fächerverbindung mit Mathematik/Physik speziell nachqualifiziert.
Weitere 50 Gymnasiallehrkräfte vorwiegend mit der Fächerverbindung mit Deutsch und Englisch, die bereits in einer Qualifizierungsmaßnahme darauf vorbereitet worden sind, werden zur Sicherstellung des Unterrichts gerade von Asylbewerbern und Flüchtlingen an staatlichen Berufsschulen zum Schuljahr 2016/2017 an Berufsschulen übernommen.
Zum Schuljahresbeginn werden weitere pädagogische Qualifizierungsmaßnahmen für Realschullehrkräfte und Gymnasiallehrkräfte an Mittelschulen und Berufsschulen initiiert. Rund 770 gut qualifizierte Bewerber sind hier für eine Einstellung vorgesehen. Sie werden zum Teil im Unterricht für Asylbewerber und Flüchtlinge eingesetzt.
Bewerberinnen und Bewerber der Lehrämter für Realschule und Gymnasium können sich auch im Rahmen des Nachrückverfahrens oder der Mobilen Reserve bewerben.
Beschäftigungsmöglichkeiten an privaten und kommunalen Schulen
Über die Beschäftigung an staatlichen Schulen hinaus ergeben sich für Bewerberinnen und Bewerber je nach eigener Qualifikation auch Beschäftigungsmöglichkeiten an kommunalen und privaten Schulen in Bayern. Wie in den vergangenen Jahren gibt es auch zum neuen Schuljahr z. T. Beschäftigungsmöglichkeiten in anderen Bundesländern.
Dr. Ludwig Unger, Tel. 089-21862105
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