Sozialstaatssekretär Hintersberger: "Sudetendeutsche gestalten gemeinsam mit unseren tschechischen Nachbarn die Zukunft auf der Basis von Wahrheit und Gerechtigkeit" – Egerlandtag 2015
„‚Heimat Egerland – Zukunft gemeinsam gestalten� – mit diesem Motto haben die Egerländer heuer ein großartiges Zeichen gesetzt“, betont Sozialstaatssekretär Johannes Hintersberger anlässlich des Egerlandtages 2015. Hintersberger weiter: „Das Egerland verbindet, was eine staatlich gesetzte Grenze formal trennt. Deshalb sind die Egerländer wichtige Brückenbauer in Europa.“ Hintersberger hebt die engagierte Pflege von Kultur, Geschichte und Tradition hervor, die die Egerländer leisten, und fügt hinzu: „Überzeugt und getragen von ihren Werten und der Liebe zu ihrer Heimat leben und stärken die Egerländer das grenzüberschreitende Miteinander. Sie treten für die Minderheitenrechte ein und haben intensive Kontakte zu unseren tschechischen Nachbarn. So stehen sie für einen guten Dialog in einem freiheitlichen Europa.“
Der Austausch zwischen Bayern und der Tschechischen Republik ist in allen Bereichen sehr intensiv. Auch die Veranstaltungen, an denen Sudetendeutsche und Tschechen gemeinsam mitwirken, werden immer zahlreicher. Hintersberger: „Dass Sudetendeutsche und Tschechen heuer zusammen des Brünner Todesmarsches von 1945 gedacht haben, ist ein zukunftsweisendes Signal für friedvolle Verständigung.“
Vor 70 Jahren, am Ende des Zweiten Weltkriegs, begann der Leidensweg von Millionen deutscher Heimatvertriebener, die 1945 und in den Jahren danach Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation wurden. Sie mussten Gewalt, grausame Willkürakte und den Verlust der Heimat erleiden. Viele von ihnen fanden auf der Flucht und bei der Vertreibung den Tod. „Diese schrecklichen Geschehnisse sind für uns Auftrag und Mahnung, Vertreibung zu ächten – Vertreibung war, ist und bleibt Unrecht“, so Hintersberger abschließend.