„Spitzenklöppeln im Oberpfälzer Wald ist identitätsstiftende Handwerkskunst“ – Kunstminister Dr. Ludwig Spaenle zeichnet Tradition symbolisch mit Messingtafel als immaterielles Kulturerbe aus
MÜNCHEN/TIEFENBACH. „Mit dem Spitzenklöppeln im Oberpfälzer Wald bewahren die Gemeinden in Schönsee, Stadlern und Tiefenbach eine besondere Tradition. Für viele Generationen war das Klöppeln eine Art berufliche Tätigkeit, um das Auskommen zu sichern. Heute lebt diese spezielle Technik als identitätsstiftende Handwerkskunst in der Region weiter. Sie trägt maßgeblich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei“, hob Kunstminister Dr. Ludwig Spaenle heute bei der Auszeichnung der Handwerkstradition des Spitzenklöppelns im Oberpfälzer Wald hervor. Für die Aufnahme dieses traditionellen Handwerks in das Bayerische Landesverzeichnis überreichte Minister Spaenle jeweils eine repräsentative Messingtafel an Birgit Höcherl, 1. Bürgermeisterin der Stadt Schönsee, und Ludwig Prögler, 1. Bürgermeister der Gemeinde Tiefenbach.
Das Spitzenklöppeln ist im Oberpfälzer Wald eine seit dem 19. Jahrhundert ausgeübte handwerkliche Praktik. Es stellt eine besondere textile Technik dar, die sich als Hausindustrie an vielen Orten etabliert hat. Der Bayerische Staat gründete Anfang des 20. Jahrhunderts in den Gemeinden Schönsee, Stadlern und Tiefenbach gezielt Spitzenklöppelschulen, die bis in die 1970er Jahre betrieben wurden. Heutzutage wird die Tradition durch einen „Klöppelkreis“ von rund 30 Frauen und Männern gepflegt.
Bayerisches Landesverzeichnis und Bayerisches Register Guter Praxisbeispiele
Als immaterielles Kulturerbe gelten mündlich überlieferte Traditionen, gesellschaftliche Bräuche und Feste sowie darstellende Künste und traditionelle Handwerkstechniken. Der Freistaat Bayern hat 2015 das Bayerische Landesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes eingerichtet. Derzeit enthält es 23 Eintragungen. Die Tradition des Spitzenklöppelns im Oberpfälzer Wald wurde im Jahr 2016 aufgenommen.
2016 wurde das Landesverzeichnis um das „Bayerische Register Guter Praxisbeispiele“ ergänzt. Dieses zeigt erfolgreiche und innovative Initiativen und Projekte, die unmittelbar der Erhaltung des immateriellen Kulturerbes dienen, jedoch selbst keine kulturellen Ausdrucksformen im engeren Sinne darstellen.
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