Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle und Stiftungsdirektor Karl Freller zur Weiterentwicklung des Sicherheitssystems für die KZ-Gedenkstätten
„Wichtige Weichen für mehr Sicherheit der KZ-Gedenkstätten gestellt“
MÜNCHEN. „Der Stiftungsrat der Stiftung Bayerische Gedenkstätten hat heute Überlegungen beschlossen, um den Schutz der KZ-Gedenkstätten im Freistaat zu verbessern. Wir sind über die Einigung, die dem Schutz der KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg dient, sehr froh. Wir haben wichtige Weichen für mehr Sicherheit der KZ-Gedenkstätten gestellt“, so Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle als Vorsitzender des Stiftungsrats und Staatssekretär a.D. Karl Freller als Direktor der Stiftung bayerische Gedenkstätten. Im Mittelpunkt der Überlegungen stehen Chancen der technischen Absicherung wie der Einsatz von Videokameras, aber auch eine stärkere Überwachung durch Sicherheitspersonal. Auch über mögliche bauliche Konsequenzen wurde beraten.
Bei der möglichen Anbringung der Kameras soll aufgrund der besonderen Sensibilität der Orte, die bis 1945 das Synonym für den menschenverachtenden Überwachungs- und Unterdrückungsstaat der Nazis waren, sehr sorgsam vorgegangen werden.
Der heutigen Sitzung des Stiftungsrats waren Begehungen und Gespräche mit Experten des Landeskriminalamts sowie der Polizeipräsidien Oberbayern- Nord und der Oberpfalz sowie den Verantwortlichen der Gedenkstätten vorausgegangen.
Anlass für die heutigen Beratungen und die Beschlussfassung war der Diebstahl der Tür zur KZ-Gedenkstätte Dachau, in den die Nationalsozialisten die menschenverachtende zynische Aufschrift „Arbeit macht frei“ hatten einarbeiten lassen.
Dieser Diebstahl hat die Menschen in Bayern erschreckt und breites Entsetzen ausgelöst. „Mit dem Diebstahl des historischen Eingangstors zur KZ-Gedenkstätte Dachau war die Würde der Gedenkstätte im Mark getroffen worden“, betonte Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle. „Was sich am 1. November in Dachau ereignet hat, hatte alles Bisherige dramatisch in den Schatten gestellt“, so Karl Freller. „Wir haben heute wichtige Beschlüsse getroffen, um ähnliche Übergriffe möglichst zu verhindern“, ist sich der Minister mit Stiftungsdirektor Karl Freller einig.
Bisher gibt es noch keine Hinweise, die zum Ermitteln der Täter geführt hätten, die das Tor zur KZ-Gedenkstätte Dachau gestohlen haben.
Dr. Ludwig Unger
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