STEUERSCHÄTZUNG BAYERN NOVEMBER 2020 – FÜRACKER: BAYERNS HAUSHALT STEHT STABIL TROTZ GROSSER HERAUSFORDERUNGEN DURCH CORONA – 2021 voraussichtlich 3,7 Mrd. weniger Steuern als vor Krise erwartet // Strategie gegen die Krise: Investitionen statt Steuererhöhungen
Diese jüngste Schätzung ist Basis für den Regierungsentwurf des Haushalts 2021, der sich bereits in der Aufstellung befindet. „Blindes Ansparen gegen die Krise oder gar Steuererhöhungen wären jetzt das völlig falsche Signal. Wir müssen die Wirtschaft stärken und die Konjunktur ankurbeln, auch um möglichst viele Arbeitsplätze zu sichern. Bayern wird mit der Beschleunigung und dem Ausbau der High-Tech-Agenda Bayern ein starkes Konjunkturpaket aus einem Guss vorlegen. Wir wollen beim Weg aus der Krise mit kräftigen Zukunftsinvestitionen Bayerns Position als Wirtschafts- und Forschungsstandort nicht nur sichern, sondern sogar ausbauen“, so Füracker.
Für das aktuelle wie die kommenden beiden Jahren haben sich die Ergebnisse der außerordentlichen Schätzung im Spätsommer weitgehend gefestigt: So hat sich der Rückgang der Steuereinnahmen 2020 im Vergleich zur Septembersteuerschätzung um +685 Mio. Euro leicht verbessert. Auch für 2021 wurde ein minimales Plus von rund +350 Mio. Euro gegenüber der September-Schätzung geschätzt. Insgesamt erwarten die Steuerschätzer über alle drei Jahre hinweg mehr als 10,3 Milliarden Euro Steuerausfälle im Vergleich zu den Prognosen vor der Krise. Die Schätzergebnisse sind jedoch aufgrund der sehr volatilen Lage und dem Fortgang der Corona-Pandemie naturgemäß mit großen Unsicherheiten behaftet.
Aufgrund dieser Situation hat die Staatsregierung beschlossen, dem Bayerischen Landtag einen Haushalt nur für das Jahr 2021 vorzulegen, statt wie sonst üblich einen Doppelhaushalt für zwei Jahre. „Die Corona-Pandemie ist noch lange nicht vorbei. Aufgrund der bestehenden Unwägbarkeiten ist es seriöser, weiter auf Sicht zu fahren und so agiler zu bleiben. Daher haben wir uns für einen Einjahreshaushalt entschieden“, betonte der Finanzminister.
Der prognostizierte deutliche Rückgang der Steuereinnahmen 2021 gegenüber dem Vorkrisenniveau spiegelt sich auch bei der Haushaltsaufstellung wider. Zugleich sind umfangreiche Mehrausgaben notwendig, z.B. für medizinische Beschaffungen oder Programme zur Abmilderung der wirtschaftlichen Pandemiefolgen. Aufgrund dieser Krisenauswirkungen wird der Regierungsentwurf für das Jahr 2021 nicht ohne die geplanten Kredite auskommen.
Vergleich Novemberschätzung 2020 // Septemberschätzung 2020 |
Vergleich Novemberschätzung 2020 // Novemberschätzung 2019 (vor Krise) |
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2020 | + 685 Mio. Euro | – rund 3,5 Mrd. Euro |
2021 | + rund 350 Mio. Euro | – rund 3,7 Mrd. Euro |
2022 | + rund 450 Mio. Euro | – rund 3,2 Mrd. Euro |
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