Über 36 Millionen Euro für bayerische Wissenschaftler im DFG-Programm Sonderforschungsbereiche / Transregio
Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle: „Bestätigung der bundesweit starken Position des Wissenschafts- und Forschungsstandorts Bayern“ – Alle bayerischen Anträge bewilligt
BONN/MÜNCHEN. Bayerische Wissenschaftler haben bei der diesjährigen Herbstsitzung des Bewilligungsausschusses der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit Forschungsanträgen in Höhe von insgesamt 36,5 Millionen Euro sehr gut abgeschnitten. Alle vier bayerischen Anträge wurden bewilligt.
Auf der gestrigen Sitzung in Bonn hat die DFG insgesamt 15 neue Sonderforschungsbereiche (SFB) und SFB-Transregio (TRR) für eine erste Förderperiode von zunächst vier Jahren eingerichtet. Der Ausschuss bewilligte außerdem die Verlängerung von 13 Sonderforschungsbereichen für jeweils eine weitere Förderperiode von vier Jahren. Auf den Freistaat Bayern entfielen dabei eine Neueinrichtung und drei erfolgreiche Fortsetzungsanträge.
Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle sagte: „Das Ergebnis ist eine klare Bestätigung für die bundesweit starke Position des Wissenschafts- und Forschungsstandorts Bayern. Zugleich belegt es die nationale Spitzenstellung der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und der Technischen Universität München (TUM) sowie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU).“
Sonderforschungsbereiche werden nach einem strengen Begutachtungsverfahren mit hohen Qualitätsanforderungen vergeben, müssen international sichtbar sein und bedeuten für die Universitäten einen beträchtlichen Zuwachs an Stellen und Mitteln für den jeweiligen Forschungsbereich.
Breites Themenspektrum der bewilligten Anträge
In Bayern wird folgender SFB neu eingerichtet (Titel; antragstellende Universitäten; Sprecher; Fördermittel für bayerische Beteiligte):
SFB 1243 „Genetische und Epigenetische Evolution von Hämatopoetischen Neoplasien“, LMU ; Prof. Dr. Heinrich Leonhardt ; Fördervolumen 11 Mio. Euro. Der Sonderforschungsbereich betreibt biologische Grundlagenforschung sowie klinische Forschung, um die Adaptivität von Tumoren besser zu verstehen. Zielsetzung ist ein nachhaltiger therapeutischer Fortschritt bei Leukämie.
Fortgesetzt werden folgende drei SFB / TRR:
TRR 103 „Vom Atom zur Turbinenschaufel – wissenschaftliche Grundlagen für eine neue Generation einkristalliner Superlegierungen“, Universität Bochum (RUB) zusammen mit der FAU; Prof. Dr.-Ing. Gunther Eggeler (RUB); bayerischer Anteil an der Förderung 4,6 Mio. Euro. Die Forscher verfolgen das Ziel, im Bereich der Werkstofftechnik, Materialwissenschaft und Materialphysik neue Materialklassen und Superlegierungssysteme wie etwa Nickel- oder Kobaltbasis-Legierungen in die technische Nutzung und die Praxis zu überführen.
SFB 768 „Zyklenmanagement von Innovationsprozessen – Verzahnte Entwicklung von Leistungsbündeln auf Basis technischer Produkte“, TUM; Prof. Dr.-Ing. Birgit Vogel-Heuser; Fördervolumen 7,2 Mio. Euro. Die Wissenschaftler erforschen die Handhabung und Gestaltung von Innovationsprozessen unter Berücksichtigung der dabei wirkenden zyklischen Einflussfaktoren. Ziel ist es, Unternehmen zu befähigen, erfolgreich am Markt zu bestehen (beteiligte Wissenschaftsbereiche: u.a. Maschinenwesen, Informatik, Psychologie).
SFB 953 „Synthetische Kohlenstoffallotrope“, FAU; Prof. Dr. Andreas Hirsch; Fördervolumen 13,7 Mio. Euro. Der SFB erforscht eingehend so genannte „Synthetische Kohlenstoffallotrope“ wie Fullerene, Kohlenstoffnanoröhren und Graphen, die vielversprechende Materialklassen und ein enormes Potenzial für Hochleistungsanwendungen aufweisen und gleichzeitig ideale Modellsysteme für die Untersuchung von einer Reihe fundamentaler chemischer und physikalischer Fragestellungen sind (beteiligte Wissenschaftsbereiche: Chemie- und Chemieingenieurwesen, Werkstoffwissenschaften, Physik).
Die nächste Entscheidungssitzung für SFB/TRR findet im Mai 2016 statt, in deren Vorfeld zwölf weitere bayerische Anträge unter anderem der Universitäten Würzburg und Regensburg vor Ort von internationalen Experten begutachtet werden. Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle betonte: „Diese beeindruckende Antragsdynamik belegt die hohe Qualität der universitären Spitzenforschung in Bayern.“
Hintergrundinformation: Sonderforschungsbereiche (SFB) sind auf die Dauer von bis zu zwölf Jahren (in der Regel drei mal vier Jahre) angelegte Forschungseinrichtungen der Hochschulen, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über die Grenzen ihrer jeweiligen Fächer, Institute, Fachbereiche und Fakultäten hinweg im Rahmen eines übergreifenden und wissenschaftlich exzellenten Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Der klassische Sonderforschungsbereich (SFB) wird in der Regel von einer Hochschule beantragt. Der SFB-Transregio (TRR) wird von mehreren (in der Regel bis zu drei) Hochschulen gemeinsam beantragt. Die Förderung ermöglicht eine enge überregionale Kooperation zwischen Hochschulen und den dort Forschenden sowie eine Vernetzung und gemeinsame Nutzung der Ressourcen. Für SFB/TRR stehen im Haushalt der DFG insgesamt jährlich rund 500 Millionen Euro zur Verfügung. Die DFG fördert damit ab Januar 2016 insgesamt 249 Sonderforschungsbereiche.
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