Wachstumsfonds Bayern: Aigner unterstützt junge Unternehmen
MÜNCHEN Die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner will die Finanzierungsmöglichkeiten für bayerische Start-Ups mit innovativen Technologien und hohem Wachstumspotenzial verbessern: „Zu diesem Zweck schaffen wir einen ‚Wachstumsfonds Bayern‘ mit einem Zielvolumen von 100 Mio. Euro. Damit setzen wir ein deutliches Signal, dass uns die Start-up-Unternehmen und die Wagniskapitalgeber wichtig sind!“
Der Freistaat will vielversprechenden jungen Unternehmen aus Bayern mit Wachstumskapital unter die Arme greifen und dafür 30 Mio. Euro an Haushaltsmittel in die Hand nehmen, die von der LfA Förderbank Bayern auf 100 Mio. Euro angehoben werden sollen. Der Fonds, der von der LfA-Tochter BayernKapital verwaltet werden soll, wird eng mit privaten Wagniskapitalgebern bei größeren Finanzierungsrunden kooperieren.
Aigner: „Ziel ist es, ein Finanzierungsvolumen von rund 250 Mio. Euro für bayerische Start-Ups in der Wachstumsphase zu mobilisieren. Sie sollen die Chance haben, sich mit ihren Technologien zu Global Playern zu entwickeln. Viele gute Ideen und bereits entwickelte Produkte haben keine Chance, weil den Unternehmen Geld für größere Investitionen fehlt – das soll sich jetzt ändern“, erklärte Aigner.
Bayern will damit seinen Platz als Zentrum für Wagniskapitel in Deutschland und Europa behaupten und ausbauen. Nach einer Erhebung des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) flossen im Jahr 2013 rund 202 Mio. Euro an Wagniskapital in bayerische Start-Ups. Bayern steht damit in Deutschland an der Spitze, vor Berlin (184 Mio. Euro), Baden-Württemberg (75 Mio. Euro) und NRW (55 Mio. Euro). „Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland jedoch beim Thema Wagniskapital noch deutlich hinterher. Vor allem wenn es darum geht, nach der erfolgreichen Entwicklung ihrer Produkte richtig durchzustarten und in neue Märkte zu expandieren, tun sich Start-Ups in Deutschland bei der Finanzierung schwer. Das geht auf Dauer zu Lasten unserer Wettbewerbsfähigkeit“, stellte Aigner nach einem Gespräch mit Vertretern der Beteiligungsbranche fest.
Einigkeit herrschte in dem Gespräch mit den Branchenvertretern ferner bezüglich der Notwendigkeit, die Rahmenbedingungen für Wagniskapital in Deutschland zu verbessern, um mehr private, aber auch mehr institutionelle Investoren zu gewinnen. Aigner: „Was dazu vage im Koalitionsvertrag der Bundesregierung steht, muss jetzt zügig in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden. Bayern wird gemeinsam mit Berlin und anderen Ländern Vorschläge für die Wirtschaftsministerkonferenz im Juni vorbereiten“.
Aigner bekräftigte ihre Absicht, Gespräche mit institutionellen Investoren (Banken, Versicherungen, Versorgungskassen, Stiftungen) in Bayern zu führen mit dem Ziel, mehr Wagniskapital zu gewinnen. „Wir sollten diese Kapitalsammelstellen nicht ungenutzt lassen und dabei zusehen, dass das Geld der Anleger in vermeintlich sichere Anlagen ins Ausland fließt, während um alternative Anlagemöglichkeiten wie z.B. im Inland aktive Wagniskapital-Fonds ein großer Bogen gemacht wird.“
Hinweis: Ein Info-Blatt zum Wachstumsfonds Bayern kann unter folgendem Link abgerufen werden: www.stmwi.bayern.de/service/foerderprogramme/wachstumsfonds-bayern/
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