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An den 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau hat Bayerns weitere stellvertretende Ministerpräsidentin und Sozialministerin Ulrike Scharf am Sonntag bei der zentralen Gedenkfeier erinnert. Dabei betonte sie mit Blick auf dort über 200.000 Internierte und mehr als 41.000 Tote, darunter Juden, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderung und Homosexuelle: „Das Leid, das den Menschen an diesem Ort angetan worden ist, trifft uns mitten ins Herz.“ Deshalb stehe für sie fest: „Erinnern heißt: Begreifen, was war, was ist, was werden kann. Der Holocaust war bestialisch und unmenschlich, aber von Menschen gemacht. Wir in Bayern handeln und bekennen uns zu unserer historischen Verantwortung – unter anderem mit der Stiftung Bayerische Gedenkstätten und dem Max Mannheimer Haus, dessen Studienzentrum und Jugendgästehaus.“
Für die Ministerin „gehören Erinnerung und Wehrhaftigkeit zusammen. Wir bekämpfen antisemitische Straftaten klar und konsequent mit null Toleranz“. So habe der Freistaat die Staatsanwaltschaften gestärkt. Jede Schülerin und Schüler solle einmal in ihrer bzw. seiner Schullaufbahn eine KZ-Gedenkstätte besuchen. Auch habe man die Verfassungsviertelstunde eingeführt. Scharf erklärte: „Wer Radikalismus bekämpfen will, muss verstehen, wo und warum er entsteht. Ohne richtige Diagnose gibt es keine Heilung. Appelle allein reichen nicht. Wir brauchen Räume, in denen Gemeinschaft entsteht, wo Vertrauen wächst. Der Mensch zählt, nicht das Feindbild.“
Für Scharf sind die wieder erstarkende Judenfeindlichkeit und die Zunahme antisemitischer Vorfälle erschütternd: „Antisemitismus vereint alle Radikalen – von rechts außen und links außen, bis hin zum Islamismus. Deswegen müssen wir hinsehen und handeln. Wer Jüdinnen und Juden angreift, greift uns alle an, unsere Werte und unsere Menschlichkeit.“
Am 4. Mai 2025 gedachten rund 1.800 Gäste des Tags der Befreiung des KZ Dachau. Darunter waren Überlebende, Befreier, deren Familien und Nachkommen, internationale Vertreter aus Politik, Kirchen, Gesellschaft und Opferverbänden. Das KZ Dachau ist ein Symbol für das unfassbare Leid der Opfer des Nationalsozialismus. Seine Umwidmung zur Gedenkstätte steht für Befreiung, Menschlichkeit und den Neuanfang einer demokratischen Gesellschaft.
Die Bayerische Staatsregierung unterstreicht ihre langfristige Verpflichtung im Kampf gegen jede Form des Menschenhasses. Zahlreiche Projekte und Förderungen leisten einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen Radikalisierung und Antisemitismus. Allein im Jahr 2025 investiert der Freistaat über zwölf Millionen Euro in die Stiftung Bayerische Gedenkstätten. Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus – RIAS Bayern dokumentiert antisemitische Vorfälle, die oft im Zusammenhang mit der Schoah stehen. Sie sensibilisiert mit zahlreichen Veröffentlichungen und Publikationen und stellt eine Anlaufstelle für Betroffene dar. Die Europäische Janusz Korczak Akademie startete zum 80. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager eine Veranstaltungsreihe, die sich mit der historischen Verantwortung auseinandersetzt.
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