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(09. Juli 2025) München – Die Asiatische Hornisse (lat.: Vespa velutina) ist auf dem Vormarsch – auch in Bayern. Die invasive Art bedroht Honigbienen, schwächt Bienenvölker und verursacht Schäden in Obst- und Weinkulturen. Die Bayerische Staatsregierung reagiert entschlossen mit einem umfassenden Aktionsplan, um die weitere Ausbreitung einzudämmen.
„Wir lassen die bayerischen Imkerinnen und Imker im Kampf gegen die Asiatische Hornisse nicht allein,“ versichert die Ministerin. Und weiter: „Wahrscheinlich können wir die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse nicht stoppen. Gemeinsam und mit vereinten Kräften können und wollen wir aber die Invasion abbremsen. Es geht uns darum, die wirtschaftlichen Schäden für unsere Imkerinnen und Imker sowie für den Obst- und Weinbau möglichst gering zu halten.“
Die Ausbreitung verläuft alarmierend schnell. In jedem Jahr verfünffacht sich die Anzahl der Nester. Das ursprünglich in Südostasien beheimatete Insekt wurde 2004 in Frankreich nachgewiesen. In Bayern trat sie 2022 in Unterfranken erstmals auf. Aber auch der bayerische Süden wird in Zukunft betroffen sein. Funde im Salzburgerland sowie am Bodensee deuten auf eine mögliche Ansiedlung in Südbayern hin. Es besteht die Gefahr, dass sich die invasive Art auch in Bayern zu einem schwerwiegenden Belastungs-Faktor für die Honigbiene und für die Insektenwelt insgesamt entwickelt.
Die Asiatische Hornisse ernährt sich zu großen Teilen von Honigbienen. „Sie lauert vor den Stöcken, schwächt ganze Völker – und für unsere Imkerinnen und Imker heißt das: Weniger Honig, weniger Ertrag, mehr Sorgen“, erklärt Kaniber. Zusätzlich kann es zu beträchtlichen Schäden im Obst- und Weinbau an reifen Früchten kommen.
Der Stich einer Asiatische Hornisse ist für die menschliche Gesundheit ungefährlich. Ein Stich kann jedoch im Vergleich zum Stich einer Honigbiene schmerzhafter empfunden werden, dafür ist das Gift weniger toxisch. Nur für allergisch reagierende Menschen geht eine potentielle Gefahr von Insektenstichen aus. „In Nestnähe wird es unangenehm. Da ist die Hornisse alles andere als zurückhaltend“, erklärte die Ministerin.
„Wir müssen in Bayern weiterhin gemeinsam und koordiniert gegen die Asiatische Hornisse vorgehen. Trotz angespannter Haushaltslagen stellen wir für die kommenden drei Jahre rund 700.000 Euro zur Verfügung“, betonte Kaniber abschließend.
Bayerischer Aktionsplan Asiatische Hornisse (Vespa velutina)
Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus (StMELF) entwickelte im Auftrag des Landtages den „Bayerischen Aktionsplan Vespa velutina“, um die Imker vor weiteren Schäden zu schützen und eine weitere Ausbreitung der invasiven Art in Bayern einzudämmen. Der Aktionsplan wurde gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) und den Imkerlandesverbänden entwickelt.
Folgende Maßnahmen sind vorgesehen:
Einrichtung einer Koordinierungsstelle zur Bekämpfung der Asiatischen Hornisse am Institut für Bienenkunde und Imkerei (IBI) der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), die im Juni 2025 besetzt wurde, Ausbau der Meldeplattform „beewarned.de“, Zusätzliche Schulungen und Bildungsarbeit zum Umgang mit der Asiatischen Hornisse, Einrichtung eines „Runden Tisches Asiatische Hornisse“ sowie Unterstützung der Imker bei der Nestentfernung mittels Pauschalen, Förderung von Abwehrmaßnahmen am Bienenstand sowie Unterstützung der Detektion von Nestern durch Bereitstellung von Geräten und Materialien.
Rechtliche Situation
Bis März 2025 galt eine sofortige Beseitigungspflicht für gefundene Nester durch die untere Naturschutzbehörde. Nun hat sich die rechtliche Situation geändert. Das Bundesumweltministerium hat leider vorschnell im März 2025 die Asiatische Hornisse anders eingestuft. Seither gilt sie nicht mehr als „invasive Art“, sondern als „in Deutschland weit verbreitet“.
Die Entnahme von Nestern erfolgt durch die Umweltverwaltung nur noch dort, wo gravierende Belastungen der Biodiversität erwartet werden. Die Beseitigung der Nester zum Schutz der Honigbienen ist nun von den betroffenen Imkerinnen und Imker zu organisieren und zu bezahlen. Deshalb unterstützt der Freistaat Bayern Bienenhalter, aber auch Imkervereine künftig finanziell bei der Entnahme der Nester mit einem Festbetrag von 200 Euro für Primärnester und von 400 Euro für Sekundärnester.
Meldepflicht
Alle Sichtungen sind in Bayern mit Foto an die Internet-Plattform „beewarned.de“ zu melden. Es ist von großer Wichtigkeit, dass mit der Verifizierung über „beewarned.de“ die Insektenart sicher bestimmt wird und nicht irrtümlich etwa die heimische Hornisse, die unter Naturschutz steht, in Mitleidenschaft gezogen wird.
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