Bayern setzt auf Luca-App zur Corona-Kontaktverfolgung / Gerlach: Wichtiger Baustein zur Unterbrechung von Infektionsketten
Bayern setzt bei der Corona-Kontaktnachverfolgung auf die Softwareanwendung Luca. Im Rahmen einer Verhandlungsvergabe entschied das Bayerische Staatsministerium für Digitales, eine landesweite Lizenz für Luca zu erwerben. Damit ist die Nutzung der App für teilnehmende Organisationen und Unternehmen etwa im Handel oder der Gastronomie sowie für die Gesundheitsämter kostenlos. Auch die Bürgerinnen und Bürger müssen nichts bezahlen. Das System erleichtert den Gesundheitsämtern die Kontaktnachverfolgung nach dem Auftreten einer Corona-Infektion erheblich. Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach erklärte: „Die Luca-App ist ein wichtiger Baustein zur Unterbrechung von Infektionsketten. Die Nutzer können vor einem Restaurantbesuch oder vor Veranstaltungen schnell und einfach einchecken. Ein QR–Code-Scan reicht aus. Beim Verlassen des Restaurants oder der Veranstaltung checken sie wieder aus. Sollte zur gleichen Zeit eine mit Corona infizierte Person in der Nähe gewesen sein, werden diese Informationen nach entsprechender Freigabe verschlüsselt an das zuständige Gesundheitsamt übermittelt und die möglichen Kontaktpersonen informiert. So kann eine weitere Ausbreitung der Pandemie verhindert werden.“
Das Luca-System bietet eine direkte Anbindung an die von den Gesundheitsämtern genutzte Software SORMAS. Persönliche Daten der Nutzer sind für Gastgeber, wie z.B. Restaurantbetreiber oder Veranstalter, nicht einsehbar. Ein optionaler, automatisierter Check-Out schützt vor einem möglichen Vergessen des Abmeldens und reduziert damit die Zahl falscher Alarmierungen wegen eines vermeintlichen Kontakts mit einem Infizierten. Die Luca-App kann mit jedem internetfähigen Smartphone oder Tablet im Apple App Store oder Google Play Store heruntergeladen werden. Nutzer von Smartphones mit anderen Betriebssystemen können eine Web App nutzen, die über die Luca-Website www.luca-app.de verfügbar ist.
Neben Bayern haben sich bereits mehrere andere Bundesländer für die zentrale Verwendung der Luca-App entschieden. Sie wurde von der neXenio GmbH entwickelt, einer Ausgründung des Hasso-Plattner-Instituts. Unterstützt wird das System von einigen Kulturschaffenden, der Bundesdruckerei und dem Fraunhofer AISEC. Die Luca-App ergänzt die Corona-Warn-App CWA des Bundes. Während die CWA per Bluetooth anonym erkennt, ob man sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten hat, ermöglicht die Luca-App die spätere Kontaktverfolgung über die persönliche An- und Abmeldung zu einer Veranstaltung und ersetzt damit die analoge Registrierung in Papierform. Beide Systeme leisten damit einen wertvollen Beitrag bei der Unterbrechung von Infektionsketten.
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