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Pressemitteilung
24.09.2025
Nr. 181
Bayerns Gesundheitsministerium setzt sich für mehr Entlastung der niedergelassenen Ärzteschaft ein. Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach betonte am Mittwoch anlässlich der Mitgliederversammlung der Bezirksstelle Unterfranken der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) in Würzburg: „Die ambulante Versorgung steht vor großen Herausforderungen: Wir sind mit einem zunehmenden Ärzte- und Fachkräftemangel und einem steigenden Versorgungsbedarf der Patientinnen und Patienten konfrontiert. Um die ärztliche Versorgung auch zukünftig zu sichern, brauchen wir ein Umdenken in vielen Bereichen. Diese Lösungsansätze gilt es gemeinsam mit den Praktikerinnen und Praktikern zu diskutieren. Ich freue mich deshalb, mit der Vertragsärzteschaft in einem konstruktiven Austausch zu stehen.“
Gerlach ergänzte: „Die regionalen Bezirksstellen der KVB sind an der Basis und kümmern sich um die Probleme vor Ort, insbesondere um die Beratung der Haus- und Fachärzte. Das ist wichtig, denn die Arztpraxen sind nach wie vor die zentrale Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten. Um die Praxen künftig nicht zu überlasten, brauchen wir eine bessere Patientensteuerung- Stichwort Primärarztsystem. Daneben sind auch eine echte Digitalisierung und Entbürokratisierung der Arztpraxen entscheidend.“
Die Ministerin erläuterte: „Wir müssen unsere knappen personellen und finanziellen Ressourcen endlich effizienter nutzen. Ich begrüße daher, dass die Einführung eines Primärarztsystems im Koalitionsvertrag verankert wurde. Klar ist aber auch: Die Entwicklung eines solchen Systems wird viel Vorlauf benötigen – und auf keinen Fall dürfen wir damit die Hausarztpraxen zusätzlich belasten.“
Ein Primärarztsystem sieht vor, dass Patienten im Dialog mit ihrem Primärarzt oder ergänzend digital durch das Gesundheitssystem geleitet werden. So können Doppeluntersuchungen und unnötige Facharztbesuche vermieden werden, was Wartezeiten reduzieren und auch die Finanzen der Gesetzlichen Krankenversicherung entlasten soll.
Gerlach fügte hinzu: „Ein weiteres zentrales Anliegen ist es, die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzutreiben. Digitale Anwendungen sind ein wichtiger Schlüssel, um überbordende Bürokratie abzubauen. Ärztinnen und Ärzte sind rund 60 Tage im Jahr nur mit bürokratischen Anforderungen beschäftigt. Das ist Zeit, die bei der Behandlung von Patienten verloren geht. Deshalb brauchen wir digitale Hilfsmittel wie etwa die elektronische Patientenakte (ePA), die relevante Patientendaten bündelt und Behandlungsprozesse beschleunigt. Wir haben allerdings das volle Potenzial der ePA noch nicht ausgeschöpft.“
Gerlach erläuterte: „Damit die ePA zum zentralen persönlichen Gesundheitsassistenten der Menschen in Deutschland wird, brauchen wir qualitativ hochwertige Gesundheitsdaten, die in der elektronischen Patientenakte verständlich, durchsuchbar und auswertbar dargestellt werden. Nur das bringt einen spürbaren Mehrwert für die Patientinnen und Patienten wie auch für Kliniken und Praxen“.
Die Ministerin ergänzte: „Wichtig ist, dass die Digitalisierung in Praxisteams nicht als Zusatzbelastung empfunden wird. Deshalb werden wir im Rahmen der Modellregion ‚Health Care BY Your Side‘ spezielle Schulungen in Franken anbieten, die die Digitalkompetenz von medizinischem oder pflegerischem Personal verbessern.“
Der Freistaat Bayern hat mit zusätzlichen Mitteln in Höhe von 3,1 Millionen Euro die Testregion der gematik, die unter anderem die Einführung der elektronischen Patientenakte pilotiert hat, um „Health Care BY Your Side – das Digitale Ökosystem für Medizin und Pflege von morgen“ erweitert. In diesem Rahmen sollen Akteure aus dem Gesundheitswesen mit einer passgenauen Fortbildungsoffensive fit für die digitale Transformation gemacht werden. Diese Arbeit wird von der KVB ganz wesentlich unterstützt.
Gerlach ergänzte: „Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns ist eine der wichtigsten gesundheitspolitischen Selbstverwaltungskörperschaften in Bayern. Wir werden auch weiterhin gemeinsam daran arbeiten, dieambulanteVersorgung für die Menschen im Freistaat fit für zukünftige Herausforderungen zu machen!“
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