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MÜNCHEN Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat sich mit Vertretern ausgewählter Pharmaunternehmen ausgetauscht. Im Mittelpunkt des Dialogs standen die klinische Forschung, Investitionsbedingungen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Ziel des Treffens war es, Maßnahmen zur Stärkung des Pharmastandorts Bayerns zu entwickeln.
Aiwanger erklärte: „Pharma ist eine Zukunftsbranche und ein zentraler Beschäftigungsmotor. Wenn wir weiterhin ein starker Standort für die Pharmaindustrie bleiben wollen, brauchen wir überzeugende Standortfaktoren. Wir müssen Bayerns Innovationskraft besser nutzen, um hier neue Therapien zu entwickeln, Medikamente verfügbar zu machen und unsere Versorgungssicherheit zu stärken.“ Die Pharmaindustrie beschäftigt in Bayern rund 35.000 Personen und sorgt für einen Umsatz 5,6 Milliarden Euro.
Der Minister kündigte an, sich an Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche zu wenden: „Während viele andere Branchen schwächeln, ist die Gesundheitsindustrie eine wichtige Wachstumsbranche und entscheidend für die Resilienz unserer Wirtschaft. Die Pharmabranche braucht bessere Rahmenbedingungen. Der Hebel liegt vor allem auch in den Erstattungspreisen. Wir können nicht Innovationen fordern und dann bei Erstattung und Preispolitik auf der Bremse stehen.“ Maßnahmen zur Kostensenkung in der gesetzlichen Krankenversicherung verringern die Einnahmen der Unternehmen und bremsen dadurch ihre Innovationskraft. Dazu gehören Preisnachlässe der Hersteller, der Kombinationsabschlag oder die Vorgaben des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (kurz: AMNOG).
Aiwanger betonte, dass Bayern der Pharmabranche eine hervorragende Forschungslandschaft bietet: „Forschung, Markt und Investitionen sind untrennbar miteinander verbunden. Geforscht wird dort, wo ein Markt ist – und investiert wird dort, wo geforscht wird. Damit Bayern noch attraktiver für die Pharmaindustrie wird, müssen wir die Infrastruktur für klinische Studien optimieren und Patienten frühzeitig Zugang zu neuen Therapien ermöglichen. Wir stehen im internationalen Wettbewerb. Wenn Prozesse in Deutschland zu langsam sind oder Ressourcen fehlen, wandern Unternehmen ab. Das können wir verhindern, wenn wir jetzt handeln. Wir wollen Tempo machen, dafür benötigen wir Digitalisierung für schnellere und effizientere klinische Prüfungen.“
Die Branche fordert verlässliche und innovationsfreundliche Erstattungssysteme – nur so können Innovationen ihren Weg zu den Patienten finden. Insgesamt bewertet Dr. Markus Born, Hauptgeschäftsführer der Bayerischen Chemieverbände, die Zukunftschancen positiv: „Dank enormer Fortschritte in Biochemie und Digitalisierung können wir in Bayern echte Quantensprünge in der Entwicklung neuer Therapien erreichen und vielleicht sogar wieder zur Apotheke der Welt werden – wir müssen jetzt nur die Weichen richtig stellen. Die Voraussetzungen sind da.“
Auch die internationalen Rahmenbedingungen wurden thematisiert. „Änderungen in den USA haben direkte Auswirkungen auf die Pharmaunternehmen in Bayern. Die geplante Senkung der hohen US-Medikamentenpreise durch das sogenannte ‚Most Favoured Nation‘-System sorgt für große Verunsicherung in der Branche“, sagte der Minister. Mit diesem System wollen die USA erreichen, dass sie für ein Medikament nur noch den niedrigsten Preis zahlen, der in vergleichbaren Industrienationen verlangt wird.
In Bayern haben rund 350 Pharmaunternehmen ihren Sitz. Seit 2010 ist die Zahl der Beschäftigten in der Pharmaindustrie um 51 Prozent gewachsen.
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