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(31. Juli 2025) München – Zur heutigen Abgabe des Berichts über den Erhaltungszustand des Wolfs und rund 300 weiterer EU-weit geschützter Arten und Lebensräume an EU-Kommission stellt die Bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber fest: „Die endlosen Debatten der letzten Jahre dürfen nicht fortgesetzt werden. Bundesumweltminister Carsten Schneider darf die abwartende Haltung seiner Vorgängerin nicht übernehmen und muss jetzt handeln. Es ist längst bekannt, dass sich der Wolf in Deutschland mit besonderer Dynamik positiv entwickelt, der Bund hätte schon längst seine Bewertungsmethodik anpassen müssen. Außerdem hat er das staatenübergreifende Management vernachlässigt, das gerade für den Alpenraum so wichtig ist, obwohl er dessen Bedeutung aus der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs kennt. Auf was wollen wir warten. Wir wissen, dass wir mehrere tausend Wölfe in Deutschland haben. Wir wissen, wie stark die Population wächst.“
Bayern drängt auf Bestandsmanagement im ganzen Bundesgebiet
Der günstige Erhaltungszustand des Wolfs hätte für ganz Deutschland so wie auch in anderen EU-Staaten längst festgestellt werden können, wenn die Ampelregierung ihre Hausaufgaben gemacht hätte. Diese Feststellung ist die Voraussetzung dafür, ein aktives Wolfsmanagement in ganz Deutschland betreiben zu können. Nur dann können Bundesländer gezielt eingreifen, bevor es zu massiven Schäden kommt. „Bundesumweltminister Carsten Schneider muss nun schnellstmöglich diese Versäumnisse abstellen und bundeseinheitlich klare Verhältnisse schaffen. Wir dürfen auch die süddeutschen Bauern nicht gegen ihre norddeutschen Kollegen ausspielen. Wölfe kennen keine Landesgrenzen – also darf auch der Schutz unserer Weidetiere nicht an Landesgrenzen scheitern“, erklärt Ministerin Kaniber.
Änderung des Bundesjagdrechts ist der erste und richtige Schritt
Sie begrüßt ausdrücklich die Ankündigung von Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer, den Wolf mit allen erforderlichen Regelungen für ein bundeseinheitliches Bestandsmanagement in das Bundesjagdrecht aufzunehmen. „Das zeigt: wer will, kann schnell die rechtlichen Bedingungen für ein Bestandsmanagement schaffen. Jetzt muss auch das Bundesumweltministerium liefern – und zwar unverzüglich,“ so Kaniber. Der Koalitionsvertrag im Bund habe klar gemacht, dass Deutschland ein aktives Wolfsmanagement brauche.
„Wie viele Wölfe verträgt ein dicht besiedeltes Land wie Deutschland? Diese Frage muss der Bund endlich beantworten. Jagdminister Aiwanger verdreht die Rechtslage, wenn er verfassungsrechtlich riskante Experimente für das Landesrecht vorschlägt. Es wäre zielführender, sich einer sachlichen und lösungsorientierten Politik zuzuwenden: Gams und Wolf beim Management gleichstellen zu wollen, ist wie Äpfel mit Birnen vergleichen“, betont Kaniber.
Wölfe im Alpenraum stellen besondere Herausforderung dar
In hügeligem Gelände und besonders im Alpenraum lässt sich klassischer Herdenschutz – etwa durch Zäune – nur sehr eingeschränkt umsetzen. Die Schäden für Betriebe seien dort häufig höher als in flachem Gelände. „Wer Schutzzäune in steilem Bergwald fordert, hat noch nie eine Alm gesehen“, sagt Kaniber. „Unsere Betriebe leisten Enormes für die Kulturlandschaft – und sie verdienen, dass man sie schützt, nicht allein lässt. Nicht der Wolf ist gefährdet, sondern unsere Alm- und Weidewirtschaft.“
Freistaat Bayern bleibt verlässlicher Partner der Weidetierhalter
Bayern unterstützt seine Betriebe bereits mit umfassenden Fördermaßnahmen für Herdenschutz, Beratungsangebote und Monitoring „Unsere Bäuerinnen und Bauern sind das Rückgrat des ländlichen Raums. Wer ihre Existenz aufs Spiel setzt, riskiert das Ende unserer Weidewirtschaft. Und mit ihr stirbt ein Stück Heimat“, sagt Kaniber.
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