Pressemitteilungen
1.Unterrichtsversorgung im Schuljahr 2025/2026; Neuerungen im Schuljahr 2025/2026; Strategie schule.digital – Digitalisierung mit Konzept und Augenmaß und Startchancenprogramm: Ausgestaltung in Bayern und Ausweitung im Schuljahr 2025/2026
2. Aktuelle Situation zum Start des Ausbildungsjahres 2025
1. Unterrichtsversorgung im Schuljahr 2025/2026; Neuerungen im Schuljahr 2025/2026; Strategie schule.digital – Digitalisierung mit Konzept und Augenmaß und Startchancenprogramm: Ausgestaltung in Bayern und Ausweitung im Schuljahr 2025/2026
Bildung hat in Bayern Priorität. Spitzenplatzierungen des Freistaats bei Ländervergleichsstudien wie z.B. beim in der vergangenen Woche vorgestellten INSM-Bildungsmonitor 2025 zeigen einmal mehr die Stärken und Möglichkeiten eines differenzierten und durchlässigen leistungsorientierten Schulsystems. Das Fundament dieser Ergebnisse sind eine klare Qualitäts- und Leistungsorientierung des Schulwesens und die vielen Tausend hoch engagierten Lehrkräfte im Freistaat, denn beste Bildung für Bayerns Schülerinnen und Schüler gelingt nur mit gut ausgebildeten Lehrkräften.
Ein entscheidender Faktor ist dabei die Sicherstellung der Unterrichtsversorgung – gerade in Zeiten des deutschlandweiten Lehrermangels. Um eben diesem zu begegnen, hat die bayerische Staatsregierung mit dem „Gesamtkonzept Unterrichtsversorgung“ eine erfolgreiche Strategie entwickelt, die sich aus verschiedenen Maßnahmen zur Gewinnung neuer Lehrkräfte, zur Effizienzsteigerung beim Bestandspersonal und sofern erforderlich auch zur Senkung von Bedarfen zusammensetzt. Durch die ausgewogene Mischung all dieser Maßnahmen konnte die Unterrichtsversorgung für die rund 1,76 Millionen Schülerinnen und Schüler in Bayern auch im neuen Schuljahr an allen Schularten sichergestellt werden. So stellt der Freistaat zum Schuljahr 2025/2026 rund 4.200 Lehrkräfte ein und liegt damit deutlich über dem Wert der Vorjahre. Neben den nachzubesetzenden Stellen hat der Freistaat hierbei – um die steigende Anzahl an Schülerinnen und Schüler zu versorgen und die Unterrichtsqualität auf hohem Niveau sicherzustellen – 1.300 Stellen neu geschaffen. Hinzu kommen 600 zusätzliche Stellen für multiprofessionelle Kräfte (z. B. pädagogische Unterstützungskräfte, Schulverwaltungspersonal etc.). Auch bei der Zahl der Lehramtsabsolventinnen und -absolventen, die im Jahr 2025 mit der Seminarausbildung beginnen, gibt es einen leichten Anstieg auf ebenfalls rund 4.200 Referendarinnen und Referendare. Hinzu kommen rund 570 Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger, die ebenfalls in den Vorbereitungsdienst starten.
Das neue Schuljahr steht unter dem Motto ‘Fit für die Zukunft‘. Ein gutes Bildungssystem zeichnet sich dadurch aus, dass es Bewährtes beibehält und gleichzeitig offen für neue Entwicklungen ist. Um junge Menschen im besten Sinne ‘fit für die Zukunft‘ zu machen, sollen alle Schülerinnen und Schüler optimal in ihren unterschiedlichen Talenten gefördert und unterstützt werden. Zu dieser ganzheitlichen Bildung gehören in einer digital geprägten Welt auch Medienkompetenz und der richtige Umgang mit digitalen Endgeräten. Der bayerische Ansatz ist hier eine „Digitalisierung mit Konzept und Augenmaß“, bei der insbesondere die Grundschulen als eine besonders geschützte Lernumgebung gelten. Ziel ist es, in den ersten Jahren der Schullaufbahn den Fokus wieder stärker auf die Basiskompetenzen zu legen. Lesen, Schreiben und Rechnen sind nicht nur die Grundlage für eine erfolgreiche Schullaufbahn, sondern auch für ein selbstbestimmtes und glückliches Leben.
Gleichzeitig sollen auch bereits die jüngeren Schülerinnen und Schüler die Chancen und die Risiken der digitalen Welt kennenlernen – altersangemessen und mit Augenmaß. Als Orientierung gilt hier, dass Grundschulkinder nicht länger als 20 Minuten am Stück mit einem digitalen Gerät arbeiten sollten. Zugleich wird im neuen Schuljahr an allen Grundschulen der Anteil verbindlicher Bewegungseinheiten mit der „Bewegungs-Halbestunde“ deutlich erhöht. Kurz gesagt: Maximal 20 Minuten am Stück digital, mindestens 30 Minuten am Tag in Bewegung. Analog hierzu wächst die Zahl der Sport-Grundschulen um weitere 200 Schulen auf insgesamt rund 460 Schulen im neuen Schuljahr an.
Auch die Medienkompetenz soll künftig einen noch höheren Stellenwert erhalten. Deshalb führt das Kultusministerium als Unterstützung für die Schulen und zur Stärkung der Schülerinnen und Schüler der Grundschulen und der Jahrgangsstufen 5 bis 8 den ‘digitalkompass.schule‘ ein. Dieser besteht aus drei Bausteinen, von denen mit dem ‘Tablet-Kompass‘ und dem ‘KI-Kompass‘ zwei Elemente bereits in diesem Schuljahr zur Verfügung stehen. Später wird dann noch der ‘Social Media-Kompass‘ hinzukommen.
Der Freistaat möchte allen Kindern, die eine bayerische Schule besuchen, die Möglichkeit geben, die eigenen Talente zu entwickeln, zu wachsen und ebenso stark wie selbstbewusst später einmal ins Berufsleben zu starten. Einen Beitrag für ebendiese Chancengerechtigkeit soll das Startchancen-Programm leisten. Hier steigt mit Beginn des neuen Schuljahres die Zahl der Schulen, die auf Basis eines Sozialindex ermittelt wurden und bis 2034 von einer zusätzlichen Förderung in den Bereichen Infrastruktur, Schul- und Unterrichtsentwicklung sowie multiprofessionelle Teams profitieren, bayernweit auf 580. Der Freistaat unterstützt die Schulen hier zusätzlich u. a. mit dem Aufbau von Fach- und Schulnetzwerken sowie mit spezifischen Fortbildungen und Materialien.
Auch gelingende Inklusion trägt wesentlich dazu bei, alle Kinder individuell zu fördern und zu unterstützen. Es ist daher mehr als ein starkes Signal, dass die Zahl der Profilschulen Inklusion im neuen Schuljahr um weitere 42 auf dann insgesamt knapp 550 Schulen anwächst. Darüber hinaus zeichnet der Freistaat Stadt und Landkreis Coburg als weitere Inklusive Region aus. Ebenfalls enormer Beliebtheit erfreut sich das Profil der Musikbegeisterten Grundschulen. Hier kommen im neuen Schuljahr 100 weitere Schulen hinzu.
Das Angebot im Bereich der Integration und Sprachförderung wird verstärkt. So wurden im vergangenen Schuljahr in ganz Bayern erstmals verbindliche Sprachstandserhebungen mit der anschließenden Verpflichtung zur Teilnahme an Sprachförderkursen durchgeführt. Der Freistaat ist hier Vorreiter und wird das Verfahren nun weiter optimieren, um fortan so früh wie möglich mit der notwendigen Förderung zu starten. Neu hinzukommen werden im Bereich der Integration von jetzt an schulartunabhängige Deutschklassen mit dem Schwerpunkt „Alphabetisierung“, die als Modellprojekt an ausgewählten Standorten eingerichtet werden. Diese richten sich u. a. an Kinder und Jugendliche, die ohne jede Schulerfahrung nach Deutschland kommen.
Das bayerische Schulwesen setzt auf Zukunftsorientierung und Innovation und vertraut zugleich auf das, was es so erfolgreich macht. Daran halten wir fest, um alle, die in Bayern eine Schule besuchen, ‘fit für die Zukunft‘ zu machen.
2. Aktuelle Situation zum Start des Ausbildungsjahres 2025
Das Ausbildungsjahr hat am 1. September 2025 begonnen. Der Ministerrat hat heute über die aktuelle Situation auf dem Lehrstellenmarkt beraten. Die Lage in Bayern ist aktuell stabil. Junge Menschen haben trotz der wirtschaftlich schwierigen Situation gute Chancen, eine Lehrstelle zu finden. Ende August standen nach Angaben der Agentur für Arbeit in Bayern den rund 61.500 gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern ca. 92.000 gemeldete Ausbildungsstellen gegenüber. Jeder Bewerberin und jedem Bewerber stehen damit rund 1,5 Stellen zur Verfügung. Der Ausbildungsmarkt im Freistaat bleibt ein Bewerbermarkt mit vielen Optionen. Die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen ist trotz Konjunkturschwäche ebenfalls weiter sehr hoch und liegt über dem Bundesdurchschnitt. Positiv hervorzuheben ist, dass im Handwerk seit drei Jahren in Folge die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge steigt. Die „Delle“ aus der Corona-Pandemie konnte zu guten Teilen ausgeglichen werden. Zum 31. August 2025 schlossen die Handwerksbetriebe rund 22.100 Verträge ab – ein Plus von 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Auf der anderen Seite waren zuletzt noch etwa 9.500 junge Menschen auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Bei gleichzeitig rund 27.500 offenen Stellen stehen jeder unversorgten Bewerberin und jedem unversorgten Bewerber 2,9 Stellen zur Verfügung. Auf Bundesebene sind es nur 1,3 Stellen.
Zu den gefragtesten Ausbildungsberufen zählen in diesem Jahr bei den Frauen die Medizinische Fachangestellte, die Kauffrau für Büromanagement und die Zahnmedizinische Fachangestellte. Junge Männer suchen vorzugsweise einen Ausbildungsplatz als KFZ-Mechatroniker, Fachinformatiker oder Elektroniker.
Im Bereich der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) und der Industrie- und Handelskammern in Bayern (IHK) ist das Bild etwas getrübter: 2025 wird laut vbw die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge in der Metall- und Elektroindustrie um 3,8 Prozent auf dann knapp 14.500 Verträge sinken. Im IHK-Bereich beträgt das Minus 5,3 Prozent; die Gesamtzahl der neuen Ausbildungsverträge liegt nunmehr bei 42.000.
Die Berufsfachschulen nehmen jedes Jahr mehr als 25.000 neue Schülerinnen und Schüler auf. Am beliebtesten sind die Berufe der Pflegefachperson (zirka 7.000 Neueinsteiger) und der Kinderpflegerin/des Kinderpflegers (3.700). Wie in der dualen Berufsausbildung verbinden die Berufsfachschulen Theorie und Praxis – etwa in Kliniken, Pflegeheimen und Kitas.
Um den Fachkräftebedarf langfristig zu sichern, engagiert sich die Bayerische Staatsregierung mit zahlreichen Maßnahmen. Diese setzen bereits bei der Berufsorientierung an den Schulen an, begleiten den Übergang in den Beruf und unterstützen während der Ausbildung. Hervorzuheben ist die „Allianz für starke Berufsbildung in Bayern“, seit über zehn Jahren Dachmarke für die berufliche Bildung in Bayern. Die enge Zusammenarbeit mit den Partnern IHK, HWK, vbw und der Regionaldirektion Bayern der Agentur für Arbeit hat sich bewährt. So erfolgt in regelmäßigen Abständen ein Wissenstransfer zwischen den Partnern. Maßnahmen können gezielt aufeinander abgestimmt werden. Im Fokus steht die Stärkung der dualen Berufsausbildung und die Förderung der Gleichwertigkeit von dualer Ausbildung und Studium.
Wie wichtig eine abgeschlossene Berufsausbildung ist, beweist ein Blick in die Arbeitslosenstatistik: Die Quote von Menschen ohne Ausbildungsabschluss betrug in Bayern zuletzt 13,1 Prozent, während sie für Menschen mit Berufsabschluss bei nur 2,3 Prozent lag.
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Bericht aus der Kabinettssitzung vom 16. September 2025( PDF 148.43 Kb)
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